Du tappst im Dunkeln!
Auch schon mal mit einem fiesen Pickel im Gesicht aufgewacht oder mit völlig zerstörten Haaren und das Gefühl gehabt, alle Welt würde sich nur auf diesen Fehler fixieren?
Kommt dir bekannt vor, oder?
Interessant, dass uns solche Kleinigkeiten an anderen meistens gar nicht auffallen, wenn sie ihre „Fehler“ beklagen, nicht wahr?
Die Wahrheit ist: Du hast keine Ahnung, wie die Menschen um dich herum wirklich sind. Du denkst vielleicht, du kennst deine Partnerin, deine Kinder, deine Freunde, deine Kollegen, sogar deinen Chef – aber in Wahrheit?
Du tappst im Dunkeln!
Du weißt nicht, wie es sich anfühlt, jemand anderes zu sein!
Du weißt nicht, was andere über dich denken!
Du weißt nicht, was andere Menschen fühlen!
Stattdessen projizieren wir unbewusst unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Erwartungen auf andere.
Lass mich das an einem Beispiel verdeutlichen: Angenommen, du hast eine schwierige Beziehung zu einer autoritären Mutter oder einem dominanten Vater gehabt. Begegnet dir heute jemand mit einer ähnlichen Ausstrahlung, geht bei dir sofort eine rote Lampe an – du empfindest Ablehnung, vielleicht sogar Ärger. Die Person hat nichts getan. Aber deine Erfahrungen trüben deinen Blick.
Und was passiert, wenn wir ständig mit trüben Augen agieren? Wenn wir in Unkenntnis andere bewerten und kommunizieren? Genau – wir machen Fehler. Wir sagen Dummheiten, verletzen, überfahren einander verbal oder fühlen uns unverstanden. Das Fatale: Meistens merken wir es nicht mal. Wir schießen quer und fühlen uns unwohl, obwohl wir das Gegenteil erreichen wollten.
Was also tun?
Wie können wir andere wirklich wahrnehmen, wenn wir sie doch nie völlig durchdringen können? Der Schlüssel heißt: Kommunikation!
Wenn es einen Bereich gibt, den wir beeinflussen können, dann ist es unsere Art zu kommunizieren. Wir können uns aufrichtig bemühen, transparenter und verständlicher für unsere Mitmenschen zu werden und Missverständnisse verringern. Durch offene, bewusste Kommunikation verkleinern wir das Unbekannte zwischen uns und den anderen. Und das Schöne ist: Jeder, der sich auf diesen Weg begibt, spürt die positiven Auswirkungen schon bald im Umgang mit anderen.
Und das Beste: Kommunikation ist keine angeborene Gabe, sie ist eine Fähigkeit. Sie kann trainiert und stetig verbessert werden.
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3 Tipps für den Alltag:
1. Fragen statt raten
Wenn du dir nicht sicher bist, wie deine Worte bei anderen ankommen und ob du jemanden verletzt hast, bitte aktiv um Feedback. Es ist überraschend, wie oft wir selbst kleinste Nuancen falsch interpretieren. Diese Offenheit zur Kommunikation zeigt nicht nur Stärke, sondern baut auch Vertrauen auf.
2. Muster erkennen und durchbrechen
Wir neigen oft dazu, vergangene Erfahrungen auf aktuelle Situationen zu übertragen, wie im Beispiel oben. Mach dir bewusst, wenn solche Muster auftauchen, und mach dir bewusst, dass jede Begegnung neu ist.
3. Eigen- und Fremdwahrnehmung abgleichen
Eine einfache Übung ist, eine Liste von drei Eigenschaften zu erstellen, die du an dir selbst und an anderen schätzt. Überlege, ob diese Eigenschaften oft auch die Dinge sind, die du an anderen bemängelst. Dieser Abgleich hilft, eigene Projektionen zu erkennen. Du kannst auch andere in deinem Umfeld bitten Eigenschaften aufzuschreiben, für die sie dich schätzen und diese mit deiner Liste abgleichen.
Ich bin Leo Alexander Goretzki und in meinem Newsletter teile ich jede Woche spannende Erkenntnisse aus meiner Arbeit als Kommunikationsberater und Mediator und gebe dir praktische Tipps für bessere Kommunikation. Abonniere jetzt den L.A.G. Newsletter.
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