Was wäre, wenn……

Was wäre, wenn jeder Mensch seine Emotionen verstehen würde,

wenn jeder die Funktion der Emotionen und die dahinterstehenden Bedürfnisse für sich erkennen, diese regulieren und anderen mitteilen könnte?

Was wäre, wenn wir alle in der Lage wären mit unseren Emotionen im Einklang zu leben, diese zulassen, sein lassen und wertschätzen würden, nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen?

Was würde das für Unternehmen und Teams bedeuten?

Wäre dann eine offenere und zielführendere Kommunikation möglich?

Würden wir dann unseren Mitmenschen/Kollegen mit anderen Augen begegnen, mit mehr Verständnis und Wertschätzung, mit Mitgefühl, statt mit Mitleid oder gar Ablehnung?

Viele Fragen und noch so viele mehr, die es sich zu stellen gilt. Jeder darf diese und die ganz eigenen noch hinzuzufügenden Fragen für sich selbst beantworten.

Fakt ist, dass die meisten von uns, sich einen sehr begrenzten Zugang zu ihren Emotionen erlauben, diese unterdrücken oder überspielen – besonders im Geschäftsleben.

Manchmal mag dies hilfreich sein, doch nur für kurze Zeit, denn wenn wir unseren Emotionen keine Beachtung schenken, wirken diese so lange auf unser System ein, bis wir es tun. Und sie wirken nicht nur auf unser System ein, sondern auch nach Außen und schon sind wir nicht mehr der alleinige „Leidtragende“, auch unser Umfeld ist von diesen betroffen.

Denn Emotionen sind Energie in Bewegung. 

Wenn wir unsere Emotionen maskieren, sprich z.B. die Angst oder die Traurigkeit mit Wut oder gespielter Freude übertünchen, hat dies zur Folge, dass unsere dahinterstehenden Bedürfnisse, wie das Bedürfnis bei Angst nach Sicherheit, nicht erfüllt werden kann. Wir also nicht die Unterstützung bekommen, die wir eigentlich für unser emotionales Gleichgewicht benötigen würden.

(Einer der Gründe, warum z.B. viele Changeprozesse scheitern, weil die Sorgen der Betroffenen nicht wahrgenommen werden, bzw. die Betroffenen diese nicht mitteilen können/dürfen.)

Emotionen sind die Basis unseres Denkens und damit auch unseres Handelns, wäre es daher nicht großartig, wenn wir ihnen die nötige Beachtung schenken würden, um somit in unser ganz eigenes emotionales Gleichgewicht zu gelangen?

Dieses, wenn es aus dem Ruder läuft, wieder schneller regulieren zu können?

Und was würde dies für das zwischenmenschliche Miteinander bedeuten, wie würden sich Teams im Umgang zueinander verhalten? Was würde dies für Führungskräfte bedeuten?

Meine Meinung: Wir würden eine neue Form der Zusammenarbeit und auch der Führung erleben. Ein Miteinander, das auf Vertrauen beruht, auf Sich-zeigen-dürfen und auf Gesehen werden, auf Verständnis, Sicherheit und Wertschätzung. Und genau auf diesen Grundpfeilern, kann Motivation und Leistung aus der Freude heraus gedeihen. Überlegen Sie einmal welche Potentialentfaltungen und Perspektiven möglich wären, wenn es uns gelingt, im wahren Miteinander zu sein und zu wirken.

Und ich spreche hier nicht von einem Freifahrtschein für das Ausleben der Emotionen, sondern über einen regulierten Umgang der selbigen und der Möglichkeit die eigenen Emotionen anderen mitzuteilen, um so die nötige Unterstützung, das nötige Verständnis zu erlangen.

Was ist Ihre Meinung? Welche Emotionen wurden gerade in Ihnen ausgelöst?

Ich freue mich über einen direkten Austausch mit Ihnen zum Thema professionelle Emotionalität.

In diesem Sinne, ein wunderschönes Wochenende.