E-Mobility & business: it works ...
Insgesamt mehr als 30.000 km „auf der Uhr“, davon nahezu vollständig im Zuge meines Jobs zurückgelegt. Neben der Standard-Strecke „Bonn -> Karlsruhe“ und „Bonn -> Münster“ hatte ich zudem die Möglichkeit, die „Langstreckentauglichkeit“ zu testen: von Bonn nach München, Berlin oder Hamburg.
Das vorläufige Fazit: E-Mobilität und Business funktionieren prima.
Als ich mich Mitte 2020 – motiviert durch meinen neuen Arbeitgeber FiduciaGAD – dazu entschieden habe, ein E-Auto auszuwählen, war ich selbst noch skeptisch. Reichweitenangst und zu wenig Flexibilität waren nur 2 der Bedenken, die ich bei der Anschaffung hatte. Doch meine Bedenken waren schnell verflogen …
Wichtig ist dabei, das bisherige „Fahrverhalten“ zu überdenken und etwas anzupassen. Früher bin ich oft wie ein „Bekloppter“ 800 km ohne Pause mit 180 Sachen zu Terminen gehetzt. Oft mit dem Ergebnis: das ich völlig gerädert und müde am Ziel angekommen bin und viele Reisen eher eine Tortour als gesundes Erlebnis dargestellt haben.
Jetzt plane ich meine Trips bewusst im Voraus, baue bewusst Pausen zum „Nachladen“ ein und fahre maximal 250 km am Stück, mache dann 20-30 Minuten Pause und fahre dann weiter. Die Pausen nutzen ich dabei entweder für Telefonate, Bearbeitung von E-Mails, einen Snack (es gibt an den Ladestationen ja immer irgendeine Snack-Möglichkeit) oder einen Spaziergang.
Ein besonderes Highlight ist dabei immer wieder der Ladepark in Hilden, der von der Bäckerei Schüren genial inkl. dem Bio-Bistro Seed&Greet bewirtschaftet wird: https://www.ihr-bäcker-schüren.de/Ladepark.htm
Mich, der seine Jugend in Haan verbracht hat und dabei immer wieder in der Bäckerei Schüren gewesen ist, macht das natürlich besonders stolz und zeigt zudem, wie E-Mobilität in der Zukunft aussehen kann: absolut relaxed!
Klasse natürlich auch, das wir an allen FiduciaGAD Standorten eine entsprechende Ladeinfrastruktur verfügbar haben - das macht die Planung definitiv noch entspannter.
Und noch ein kleines Erlebnis möchte ich teilen: Ende 2020 hatte ich einen kleinen Unfall mit meinem E-Auto und musste dann 3 Wochen auf einen klassischen PKW (der oberen Mittelklasse) zurückgreifen. Ich kam mir vor wie in der Steinzeit und schon nach 5 Minuten wollte ich mein E-Auto zurückhaben – das Fahrgefühl ist einfach unvergleichlich und die Usability ein Traum. Von wirklich intuitiver Routenplanung, bis hin zu einem genialen Fahrassistenzsystem und tollen Media-Funktionen. Was mittlerweile definitiv nicht mehr exklusiv Teslas vorbehalten ist, sondern in vielen E-Autos in ähnlicher Form zu finden ist ...
Natürlich gab es auch einige Themen, die eher störend sind:
- Reichweitenverlust im Winter: ich war sehr überrascht, dass ich im Winter plötzlich signifikant weniger weit kam. Rund 20% weniger Reichweite führten dazu, dass ich einige Fahrten anders planen musste und natürlich öfter laden musste (und dies bei einer geringeren Ladegeschwindigkeit).
- Verfügbarkeit Ladesäulen in Hotels: leider haben bisher nur sehr wenig Hotels eine Lademöglichkeit, was es erforderlich machte, eine Lademöglichkeit in der jeweiligen Nähe zu suchen oder mit einer vollen Batterie anzukommen. Da geht hoffentlich in der Zukunft mehr.
- Service im Falle eines Unfalls: aktuell sind viele Abschlepp- und Service-Unternehmen (wie z.B. ADAC Dienstleister) noch überfordert, wenn es um E-Autos geht. Mein kleiner Unfall Ende letzten Jahres führte mich dabei über Polizei, Service-Hotline in den USA und mehrere Abschleppunternehmen. Geschlagene 1,5 Stunden (zu beachten: COVID19 Zeit!) dauerte es, bis der Wagen abgeschleppt wurde. Auch da hoffe ich in der Zukunft, auf eine breitere Kenntnis der Spezifika von E-Autos
Es bleibt zudem abzuwarten, in wieweit die Lade-Infrastruktur mit der zunehmenden Anzahl von E-Autos schritthalten kann. Aufgrund der sehr guten Tesla-Ladeinfrastruktur und auch der ansonsten gut verfügbaren Schnell-Lader musste ich bisher nie auf eine verfügbare Ladesäule warten.
Bis auf diese „Kleinigkeiten“ ist mein Resumé absolut positiv!
E-Mobilität und Business funktionieren super, unterstützen zudem die Nachhaltigkeitsagenda und sind zudem bei einer (hoffentlich) zu erwartenden Abnahme von längeren Geschäftsreisetätigkeiten ein absolutes Zukunftsmodell.
Wie ist Eure Meinung und Erfahrung? Freue mich auf Euer Feedback ...
#Nachhaltigkeit #employeeexperience #NewWork #Sustainability
Senior Manager at Detecon International GmbH
3 JahreVielen Dank für deine Erfahrungen. Die Mobilität ändert sich und wir müssen uns auch ändern.
Glasfaser ist erst der Anfang....
3 JahreDanke für den Bericht. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht (30tkm in 11 Monaten), allerdings mit einem Modell koreanischer Machart und somit mit öffentlicher Ladeinfrastruktur. Letztere ist teilweise sehr fehleranfällig und erst nach intensiven Recherchen preistransparent. Trotz allem teile ich das Fazit uneingeschränkt.
Change to better. Now.
3 JahreSchöner Artikel, vor allem finde ich toll dass man mit dem richtigen Mindset Ladepausen einfach auch sinnvoll nutzen kann, sei es Emails bearbeiten oder ein Spaziergang!
Husband, dad of two. Transforming experiences and businesses. Esports enthusiast.
3 JahreHabe ebenfalls mit dem letzten Jobwechsel auf einen Tesla gewechselt und in 2 Jahren nun rund 30t Km gefahren. Also das deutlichste Feedback ist: es gibt kein zurück mehr, ein "reguläres" Auto zu fahren kommt einem auf so viele Arten falsch und veraltet vor. Aber erst dann werden einem die vielen kleinen Aspekte bewusst, die man am Tesla mittlerweile zu schätzen gelernt hat. Was ich sehr spannend fand, das eAuto verändert einen und den eigenen Fahrstil. Vielleicht hat es mit dem Wegfall des Motoren-Gebrülls zu tun, vielleicht damit dass einem das eAuto sofort die Auswirkung des Fahrstils auf die Reichweite zeigt, aber Reisen mit eAuto ist deutlich entspannter und irgendwie entschleunigt, was irgendwie ironisch klingt, wenn man dann wirklich auf einer Ampel mal auf das Gaspedal tritt :-) Am Ende ist es mit dem eAuto nicht anders wie mit allem neuen, man hat Vorbehalte, Vorurteile, Ängste und Unwissenheit (die ja teilweise mit viel Mühe aufrecht erhalten werden) - bis man dann mal die ersten Erfahrungen gemacht hat und sich ein Bild gemacht hat. Ich kann nur jedem empfehlen sich einfach mal ein eAuto übers Wochenende zu leihen, das genügt oft schon. Ich muss aber auch sagen, persönlich kommt für mich derzeit nur Tesla in Frage, niemand anders hat ein Vergleichbares vollintegriertes Ökosystem. Egal ob ich nach Paris oder Oslo möchte, das Auto plant die Ladestops, weiß ob die Geräte voll oder defekt sind, plant die Ladedauer in die Route ein, weiß wann wir beim Laden sind und heizt die Batterie vor damit das Laden noch schneller geht. Man muss über das Laden einfach gar nicht mehr nachdenken, das macht das Auto. Und das ist bei anderen Herstellern einfach so nicht der Fall.
Future & Impact Designer | Author | B Corp | Deutsche Gesellschaft Club of Rome | born 326 ppm
3 Jahreich erinnere mich an unser Gespräch und Deine Skepsis 😉 schön Deine Erfahrungen zu lesen, kann ich alle bestätigen und auch noch einige dazu beitragen 👀. Auch das Mindset im Fahrverhalten hat sich verändert - smart traveling trifft es gut. Es gibt (für mich) keine Alternativen. Wie Du auch sagst, wenn ich mal auf einen "normalen" Mietwagen zurückgreifen muss, denke ich das sind 10 Jahre Unterschied, tendenziell Steinzeit. Ich fahre viel und lange Strecken seit vielen Jahren Tesla, habe aber auch einige andere ausprobieren dürfen. Die Vollelektrisierung eines gesamten Corporate Fuhrparks ist a) dringend notwendig und b) sofort zur Umstellung einleitbar. Das wird vielen Petrol boys and girls mit Zwang zum Hubraum Lärm erstmal nicht gefallen, aber nur so schaffen wir zügig(er) die Transformation der Autoindustrie, Vorbilder für Verbraucher und unsere Klimaziele vielleicht zu erreichen. Jeder Vorstand/GF und Fuhrparkmanager:in hat das heute schon in der Hand. Wir müssen es nur tun - die Zeit der Ausreden ist definitiv vorbei.