Ein Interview über «Baywatch», Biber und Blaualgen

An heissen Sommertagen gibt es für viele Familien in Uster nur ein Ziel: die Badi. Am 4. Mai sind die Ustermer Freibäder in die neue Saison gestartet. Bademeister und Betriebsleiter Mario Monn spricht über seinen Beruf und gibt Tipps für ein sicheres und erfrischendes Planschen.

Lieber Mario, was gefällt dir am besten bei deinem Beruf?

Da gibt es einiges! Besonders viel Freude bereitet es mir, unseren Besuchern eine schöne und gepflegte Anlage zu präsentieren. Es gibt viele Aufgaben, die ich selbstständig ausführen muss und doch ist es ungemein wichtig, auch sehr gut mit dem Team zu agieren.

Dazu kommt der Kontakt zu den Gästen, der Unterhalt der Grünanlage sowie die Badewassertechnik. Nicht zu vergessen: Die Sicht auf den See und die Natur. Der Greifensee ist für mich einer der schönsten Seen im Kanton Zürich.

Worauf muss man achten, um rechtzeitig Hilfe leisten zu können?

Badi-Betreibende müssen alle Massnahmen treffen, um für die Sicherheit der Gäste zu sorgen. Wir organisieren vor der Saison eine Weiterbildung mit den Mitarbeitenden. Das ist Pflicht. Dabei geht es vor allem um Erste Hilfe, Evakuierungs-Schulungen oder Vertiefung der Schwimm- und Tauchtechnik. In der Anlage befinden sich übrigens sechs Notrufsäulen – der Alarm wird sofort an unsere Smartphones weitergeleitet und es erscheint eine Info, welche Säule betätigt wurde.

Was ist das Besondere an den Freibädern der Stadt Uster?

In Niederuster steht das grösste Strandbad am Greifensee. Es ist zusätzlich mit Bassins ausgestattet, einem 50m-Schwimmbecken und einem Spielbecken sowie einem Planschbecken für die Kleinsten. Diese können sich dann auch gleich auf dem Spielplatz direkt neben dem Planschbecken vergnügen. Für die älteren und etwas mutigeren Gäste gibt es einen Sprungturm mit drei Ebenen. Je nach Wasserstand auf 1, 3 und 5 Metern. Weitere Attraktionen, wie zwei Flosse, SUP-Vermietung, Beachvolleyball, Ping Pong, Mühle und Schach und Tauch- oder Schnupperkurse runden das Angebot ab.

Für mich persönlich ist unsere Badi am Greifensee vor allem ein wunderbares Naturerlebnis mit viel frischer Luft und spannenden Tierbeobachtungen. Auch dem Biber gefällt es bei uns. Ich staune immer wieder, wenn ich am Morgen ein neues Biberwerk entdecke.

Welche Sicherheitstipps hast du für Eltern in der Badi?

Die Eltern sollten ihr Kind stets unter Aufsicht haben und sich nicht durch das Smartphone oder Gespräche ablenken lassen. Bei grosser Hitze empfehlen wir, viel Wasser zu trinken und den Schatten aufzusuchen. Wir haben aus diesem Grund in den letzten Jahren elf neue Bäume gepflanzt.

Die Realität als Bademeister am Greifensee hat sehr wahrscheinlich nicht viel mit der Serie «Baywatch» zu tun, oder?

Korrekt, wir haben keine tollen Motorboote, Scooter oder Pick-ups.

Und in welchem Beruf arbeitest Du ausserhalb der Badesaison?

Ich arbeite von Oktober bis Ende März ebenfalls im Strandbad, da betreibe ich seit fünf Jahren mit meiner Geschäftspartnerin Michaela Pfister die Sauna am See.

Vielen Dank für das Interview, Mario!

Blaualgen am Greifensee: Worauf sollen sich Badende achten?

Aktuell sind im Greifensee erhöhte Konzentrationen von Blaualgen ausmachbar. Blaualgen finden sich grundsätzlich überall im Wasser. In hoher Konzentration werden Blaualgen aber sichtbar und geben giftige Stoffe ab. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Badenden an gewisse Verhaltensempfehlungen halten, so zum Beispiel die Ansammlungen von Algen, trübes und verfärbtes Wasser sowie Stellen, an denen sich Flocken, Schlieren oder ein schmieriger Film auf dem Wasser bilden meiden. Nach dem Baden sollte man stets gut duschen und sich gründlich abtrocknen. Ferner gilt es Hunde vom Wasser fernzuhalten und es ist sicherzustellen, dass Hunde kein trübes Wasser trinken. Auch nicht aus Pfützen. Am Seeufer sind entsprechende Plakate angebracht.

Mehr dazu: Blaualgen | Kanton Zürich (zh.ch)

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