Ein Richtung weisender Anstoß
Man muss nicht von Anfang an den ganzen Weg sehen. Wenn man das Ziel vor Augen hat, reichen die grobe Richtung und der erste Schritt.

Ein Richtung weisender Anstoß

Wer kennt das nicht: wir müssen etwas Bestimmtes lernen, eine bestimmte Arbeit erledigen, eine ungeliebte Tätigkeit ausführen. Müssen - das Wort sagt mehr als deutlich, dass wir keine Lust haben. In dem Moment klingelt das Telefon. Egal, wie gerne man telefoniert, in dieser Situation wird der Anruf als willkommene Ablenkung gesehen und das Gespräch sicher länger dauern, als sonst üblich. 

Umgekehrt ist es so, dass wir, wenn wir etwas Schönes oder jedenfalls für uns Wichtiges vorhaben, ein Date mit der neuen Flamme vielleicht oder ein berufliches Herzensprojekt, uns von nichts und niemanden aufhalten lassen. Ruft jetzt jemand an, kann der Grund noch so wichtig sein, wir wimmeln den Störenfried so schnell wie möglich ab. Unsere Zielerreichung hat absoluten Vorrang.

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Was bedeutet das nun „auf gut Deutsch“? Es bedeutet: Deine innere Ausrichtung entscheidet darüber, ob du nur die aktuellen Probleme und Stolpersteine vor dir siehst oder deine Träume lebst, weil du weiter in die Richtung dessen schaust, was du langfristig anstrebst. Sobald Du Deine Gedanken auf ein Ziel konzentrierst, also beispielsweise auf das, was Du wirklich, wirklich für dein Leben möchtest, ändert sich nicht nur Deine Sichtweise, sondern tatsächlich transformiert sich auch Dein Zustand, also Dein Leben.

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Doch Achtung: der Geist ist beeinflussbar und wird schnell abgelenkt. Er will so manches Mal alles und zwar sofort, ist ungeduldig. Will vielleicht Konkretes denken, will direkt in Lösungen denken. Ich sehe mich persönlich auf Sylt am Strand stehen, in die Brandung blicken und verzweifelt, mit geballten Fäusten die Wellen anbrüllen: ich bin bereit für die Eingebung. Komm schon, Meer und gib mir die Antwort! Heute weiß ich, Lösungen kommen erst, wenn man selbst entspannt und das Leben im Fluss ist. Sobald allein der Wille zur Veränderung im Vordergrund steht und man noch nicht weiß, wohin es einen drängt, blockiert der Geist. Sein Ziel zu kennen, es zu benennen, zu definieren, ist also manchmal leichter gesagt als getan.

Hier kommt der Körper ins Spiel. Nur ein entspannter Körper ist so frei von Blockaden, dass Gedanken sich darin entfalten, Ideen fließen können, dass die Wege offen sind für die Intuition, die innersten Wünsche. Erst, wenn der Körper das Gefühl hat, in Sicherheit zu sein, kann er sich entspannen. Warum? Das ist ein uralter Schutzmechanismus in uns.

Gefahren führen dazu, dass man nicht mehr agiert, sondern reagiert. In Gefahrensituationen steuert der Körper lieber selbst. Er setzt den Geist auf die Reservebank, lässt Hormone stattdessen die Arbeit tun und setzt die natürlichen Reflexe aus archaischen Zeiten ein. Die Oberschenkelmuskeln spannen sich an, Adrenalin- oder Cortisolspiegel steigen, je nachdem, ob eine Flucht oder ein Angriff sinnvoll respektive notwendig erscheint und dann geht alles ganz schnell. Erst in einiger Entfernung von der Gefahr, wird die Sperre wieder entriegelt und der Geist darf die notwendigen letzten Schritte lenken. Das ist wichtig, unter Umständen heute noch lebensrettend. Das Bewusstsein ist einfach zu träge, um den Körper schnell genug in Sicherheit zu bringen. Tatsächlich dauert es zu lange oder blockiert einen womöglich ganz, wenn das Gehirn erst einmal alle Optionen abwägt, wertet, die diversen Konsequenzen der Möglichkeiten abschätzt und das Günstigste auswählt. Bis alles durchkalkuliert ist, ist die Gefahr deshalb vorüber, weil man ihr Opfer geworden ist.

Das Wissen um diesen Automatismus kann aus der Burn-Out oder Bore-Out-Falle helfen, wenn man damit umzugehen weiß. Wenn beispielsweise der Körper den langjährigen Arbeitsplatz auf einmal als Gefahr ansieht und deswegen fortwährend das Stresshormon Kortisol produziert, ist das auf Dauer natürlich ungesund. Dann hilft am besten, sich mit seiner Geisteskraft die Gewissensfrage zu stellen – ganz nach dem bewährten Motto „LOVE IT, CHANGE IT OR LEAVE IT“: Liebe ich es? Wenn nicht, kann ich es ändern? Wenn nicht: dann geh! Denn eins ist klar: das Gefühl von Ausbeutung zu haben, dauerhaften Leistungsdruck bei ungerechter Bezahlung zu empfinden und dergleichen mehr, klingt eher, als arbeite man bei einem Gegner als bei einem Arbeitgeber, der zu einem passt. Wer möchte sich schon mit seinem Feind verbünden oder für ihn schuften.

Muss man aber nach Abwägung aller Fakten tatsächlich gehen, sollte man wissen, wohin. Wobei wir wieder an der Stelle sind, dass man zunächst einmal die Cortisolproduktion stoppen und entspannen muss. Sonst sitzt man in der Falle. Es heißt also, Geist wieder ruhig stellen und entspannen!

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Richte Deinen Fokus auf Deinen Atem, nimm eine entspannte Körperhaltung ein. Spüre dich! Fühl, wie die Erde dich trägt. Wenn du dazu nicht mehr die Ruhe findest, treibe Sport! Gehe tanzen, joggen, ins Fitness-Studio, aber bewege deinen Körper und rege so dein Adrenalin an. Adrenalin ist das Aktionshormon, Cortisol eher ein Fluchthormon, ein Stresshormon, das bei Unterlegenheit gegenüber dem Feind produziert wird. Spaß und körperliche Herausforderung bringen schon einiges in deinem Leben in Gang. Allein, dass du deinen Körper spürst und dich darin wohlfühlst, verändert dich bereits.

Bist du nicht in der Lage oder nicht in der Stimmung, Sport zu treiben, hilft auch Singen. Am besten im Rahmen eines professionellen Gesangsunterrichts, in dem auch die richtige Atemtechnik gelehrt wird, oder alles, was den Geist beruhigt und die Seele streichelt. Saunagänge, Waldspaziergänge, Aroma- oder Salzgrottenbäder, Massagen können helfen. Eine ehemalige Kollegin von mir schwört auf Autogenes Training, eine Freundin meditiert lieber, meine Nachbarin macht Yoga und mir hat Progressive Muskelrelaxation (PMR) damals sehr gut getan.

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Es ist egal, wie du deinen Geist beruhigst und was du deinem Körper Gutes tun willst. Im Idealfall sollte es nicht als Muss empfunden werden! Wichtig ist, dass es dir Spaß macht und hilft. Und, dass du es tust. Schon mit kleinen Veränderungen in deinem Verhalten im Alltag schaffst du Raum für eine weitreichendere Veränderung.

Wenn sich dein Geist und deine Seele in deinem Körper ausbreiten können und wohlfühlen, können auch Vertrauen und Gelassenheit sich in Dir ausbreiten. Sobald dein Geist beruhigt ist und deine Seele ihren Raum von dir bekommen, ihren Platz gefunden hat, ist der Einklang von Körper, Geist und Seele erreicht. Jetzt können sie zusammen kommunizieren und wirken, so kann Heilung eintreten. Wenn die Energie erst einmal wieder fließt, fließt auch die Intuition und es kommen Antworten, Eingebungen zu deiner ganz persönlichen Frage.

 Zusammenfassung, Fazit:

Richte Deinen Fokus nicht auf das aus, was gerade nicht gut läuft, das blockiert dich nur. Richte ihn stattdessen darauf, was Du letztendlich erreichen willst. Vergiss dabei nicht das Jetzt. Überlege, was du jetzt im Moment tun kannst, damit es dir gut oder zumindest besser geht, so dass du entspannter bist. Komm in die Handlung, in Bewegung. Löse dich von den Problemen, und sei es nur für einen Moment. Schon hast Du die Möglichkeit, Lösungen zu finden, die Dir bis dato verschlossen gewesen waren. Du hast Deine Sicht auf dein Leben immer selbst in der Hand. Entscheide dich in einem ersten Schritt für Eigenverantwortlichkeit: Habe in dich selbst Vertrauen, liebe dich so, wie du bist, verzeih dir deine bisherigen Fehler und dann geh. Mach einfach einen ersten Schritt. Er wird nun richtig sein.

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