Der Trend des Glücklichseins

Der Trend des Glücklichseins

Ich bemerke, dass sich heutzutage viel mehr Menschen mit dem Thema Selbstfindung befassen, als je zuvor.

Generell ist das ja eine gute Sache – Sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, an seinen Schwächen zu arbeiten und sich zu fragen, ob man mit seinem Leben zufrieden ist. Ich schätze selbstreflektierte Menschen und tauschen mich wahnsinnig gern über Themen aus, die persönlich sind und sehr tiefgehen können.

Doch ich bekomme zunehmend den Eindruck, dass viele übers Ziel hinausschießen. Wir werden ebenso mit einem Überangebot an Coaches und Beratern für jede Lebenslage überflutet, wie auch mit einer Flut an Sachbüchern, die einem das menschliche Verhalten erklären. 

Natürlich kann sich da jeder das Angebot rauspicken, dass er grade benötigt oder glaubt zu benötigen. Und danach? Nach dem Coaching, nach der spirituellen Reise, nach der Lektüre von vielen Büchern – sind wir danach glücklich und zufrieden? Haben wir unseren Lebenssinn gefunden?

Ich behaupte mal, dass die Antwort in den meisten Fällen ein klares nein ist. Und das liegt bestimmt nicht an den Inhalten, die man konsumiert hat, sondern viel mehr an den nicht erfüllten Erwartungen.

Denn wir vergessen so oft, dass nur wir selbst unser Glückes Schmied sind und von außen nicht mehr als Impulse bekommen können. 

Zum Beispiel hat man nach der Lektüre eines Sachbuchs zum Thema Selbstbewusstseinsentwicklung nicht automatisch mehr Selbstbewusstsein. Man hat lediglich erfahren, dass es wichtig ist selbstbewusst zu sein, um zB. Voran zu kommen. 

Theme, die so tief verankert sind, wie das Thema Selbstbewusstsein, kann man nicht durch schlaue Bücher oder Coachings mal eben so verändern. Das braucht Jahre. Jahre, in denen man sich auch selbst immer wieder mit dem entsprechenden Thema befasst. Aber eben nicht ausschließlich.

Ich denke, das findet man nur raus, indem man sich ausprobiert. Da helfen Ratgeber wenig weiter. Und vielleicht entwickelt man sich genau dann weiter, wenn man sich nicht krampfhaft damit befasst.

Sebastian Kluth

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4 Jahre

Finde ich einen super Beitrag. Ich finde das sich diese Coachings immer mehr zu einer Art Lifestyle entwickeln und somit nicht mehr den Sinn haben bei wirklichen Problemen helfen zu können. Gefühlt ist oder wird grad jeder 3. Ein Coach und gibt seine Weisheiten weiter. Jeder darf eigene Erfahrungen machen und auch Fehler und nicht durch Coachings Eventualitäten zu entwickeln und so eher Hemmungen aufzubauen. Manchmal ist weniger wissen mehr und eine gesunde Naivität hilft unbelastet in neue Situationen zu gehen und sie zu meistern.

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