Ein Spagat zwischen Tradition und Fortschritt - Restaurant & Cafés in Not
Cafés - Tradition trifft Fortschritt

Ein Spagat zwischen Tradition und Fortschritt - Restaurant & Cafés in Not

Das C-Wort durchzieht das Jahr 2020 ungemein. Unverständnis trifft auch hier häufig auf Fassungslosigkeit. Doch letztlich hat dieses Szenario indem wir uns alle gleichermaßen befinden auch einige gute Seiten, denn so wird zum einen die Digitalisierung voran getrieben - das ist gerade in Deutschland sehr lange verschlafen worden. 

In dem Land der Dichter & Denker, verlor Deutschland nach und nach immer mehr Anteile von der bevorstehenden Veränderung durch die Digitalisierung. Doch gerade mit Corona wurde es plötzlich unausweichlich über Veränderungen nachzudenken, an denen wirklich jeder Bürger einen Nutzen von hat. 

Gerade in der Gastronomie, war/ist ein Spagat notwendig zwischen Tradition und Fortschritt. Zwischen „wir-machen-es-so-wie-wir-es-schon-immer-gemacht-haben“ und „wir-brauchen-frischen-Wind“. Zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Zeit ist ein Faktor, der lange unterschätzt worden ist. Und plötzlich befinden wir uns in einer Zeit, wo bislang genutzte Routinen nicht mehr funktionieren. Wir sind allesamt Zeitzeugen von einer Veränderung, die es vorher noch nie gab. 

Ein Zitat unbekannter Quelle, lautet:

„Wer nicht mit der Zeit geht, wird mit der Zeit gehen und wer seine Zukunft nicht aktiv steuert, steuert in eine ungewisse Zukunft.“

Es ist wichtig, nein gar notwendig jetzt zu handeln und sich umzuschauen, wie man 2021 und die Jahre danach noch mit der Zeit gehen kann.

Ein analoges Geschäftsmodell ist sehr ehrbar, doch in dem Moment, indem ein Berufsverbot ausgesprochen wird für einen Zeitraum X oder die Gäste nicht mehr vor Ort bedient werden dürfen - ist das Problem da.

Denn Hand aufs Herz, wer kümmert sich denn in den guten Zeiten um die richtige und nachhaltige Kundenbindung und -gewinnung für die schlechten Zeiten? 

Allenfalls hat man eine Liste, eine Kartei mit Adressen von Stammkunden in denen die Email, die Telefonnummer und ganz wichtig der Name auftaucht. Mehr nicht. Leider.

Manch einer führt auch einen Newsletter, doch auch zum Newsletter gibt es eine Kehrseite der Medaille. Obwohl vor einigen Jahren das erstellen eines Newsletters viel Geld gekostet hat. Ein paar Zahlen dazu, damit jeder für sich prüfen kann, ob es sinnvoll ist einen Newsletter zu nutzen.

Angenommen du verschickst 100 E-Mails an deine Stammkunden mit neuen Informationen zu veränderten Öffnungszeiten oder speziellen Angeboten. Dann bekommen und öffnen nur 20% dieser 100 Abonnenten die Email tatsächlich. Von diesen 20 Menschen kommt das Angebot in der Regel nur für weitere 20% in Frage, effektiv 4 Personen von 100. Ist das die ganze Mühe vorher wert? Bringen diese 4 potentiellen Kunden - die eventuell keine Zeit aktuell haben - den Umsatz, dass sich diese Marketing Maßnahme lohnt? Ich denke eher weniger.

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Grundsätzlich gilt es Lösungen zu nutzen, die speziell für die eigene Branche entwickelt worden sind und wo die Verantwortlichen sich mit der Gastronomie auseinandergesetzt haben, denn beide Seiten bzw. alle 3 Seiten (Kunde, Inhaber des Betriebes, und Dienstleister) sollten doch glücklich sein mit der Anwendung. Denn eine Win-Win-Win-Situation ist ein Garant für eine glückliche und langfristige Zusammenarbeit.

Was wird sich in den kommenden 10 Jahren in der Gastronomie verändern? Da gibt es einige Trends, die durch die aktuelle Situation beschleunigt wurden und damit unausweichlich sind. Nun geht es nur noch um eine einzige Sache: Gehst du als Verlierer aus der Krise oder als Sieger? 2020 birgt eine riesige Chance, aber eben auch eine Gefahr für diejenigen die schlafen oder sich auf das Falsche fokussieren.

Nun zu einigen Trends, die unausweichlich sind und sich somit von einem Trend zu einer neuen Normalität etablieren werden:

  1. Die Nutzung von einer digitalisierten Erfassung aller Gäste
  2. Die Nutzung von digitalen Speisekarten
  3. Die Nutzung von digitalen Bestellungen
  4. Die Nutzung von digitaler Kundenbetreuung & -pflege
  5. Die Angebote direkt aufs Smartphone des Kunden
  6. Die Nutzung von Diensten die Treue-Bonus-Karte und Belege für den Endkunden digitalisieren
  7. Die Reservierung direkt über eine digitale Form
  8. Die Bereitstellung von Inhaltsstoffen (Allergene & Zutaten) zu den einzelnen Speisen & Getränken in digitaler Form
  9. Die Verteilung von wichtigen Informationen für die Gäste mit Empfangsbestätigung

10. Die Hygiene in analogen Betrieben wird noch wichtiger für die Kundenzufriedenheit

11. Eine stärkere Kaufbereitschaft von veganen Produkten

Dies sind nur einige wenige derzeitige Trends die in den nächsten Jahren rapide zunehmen werden und wo es umso wichtiger ist jetzt auf dieser Welle mit zu schwimmen.

Es ist jetzt aktuell nicht der Zeitpunkt in eine Schockstarre zu verfallen und abzuwarten, auch wenn der Kaffee beim warten so gut schmeckt. Denn die Konkurrenz schläft nicht und den letzten beißen die Hunde, wie uns Sprichwörter vermitteln, so ist es im Businesskontext noch krasser.



Dr. Christoph Bäumer

Haltungsmediziner und Osteopath/Kinderosteopath Unternehmer im Gesundheitsbereich mit SmartFoot- One step ahead

4 Jahre

Die Aussicht auf Zukunft: Zitate aus dem offiziellen RKI Bericht "Influenza-Wochenbericht Kalenderwoche 43 (17.10. bis 23.10.2020) 1. Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE - Raten) in der Bevölkerung ist im Vergleich zur Vorwoche bundesweit gesunken. ... Die Gesamt ARE Rate liegt seit 8 Wochen unter den Vorjahreswerten. (!!!) 2. Die Gesamtzahl stationär behandelter Fälle mit akuten respiratorischen Infektionen ist stabil geblieben, jedoch ist der Covid anteil deutlich angestiegen. 3. In keiner der untersuchten Sentinelproben wurden Influenzaviren oder SARS Cov-2 identifiziert. 4. Seit der 40.KW sind in 2% der 168 (im NRZ) untersuchten Proben SARS Cov-2 gefunden worden. Oder in kurz: Eigentlich ist es vorbei.

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