Ein zentrales Ziel als Führungskraft? Mehr Verantwortung entwickeln, um sich selbst obsolet zu machen.
Die Entwicklung von Verantwortung, sowohl bei Mitarbeitenden als auch bei Führungskräften, ist ein zentraler Aspekt in der Gestaltung einer gesunden Unternehmenskultur. Im Zuge dieser Fortentwicklung erfolgt eine Verteilung der Verantwortung auf unterschiedliche Akteure, anstatt diese auf eine oder nur wenige Personen zu konzentrieren. Denn nur durch geteilte Verantwortung kann sich ein Unternehmen gesund weiterentwickeln und wachsen. Verantwortungsfreiräume ermöglichen zudem die Entfaltung der Potenziale der Mitarbeitenden.
Wenn Führungskräfte die Kulturpräger schlechthin sind, ist es folgerichtig, dass sie Mitarbeitende in die Verantwortung führen und Verantwortungsfreiräume ermöglichen sollen. Allerdings können nur diejenigen Führungskräfte, die selbst Eigenverantwortung übernehmen können, andere in diese Richtung leiten. Wir als Führungskräfte sind also gut beraten, bei uns selbst zu beginnen, um Vorbild zu sein und Richtung zu geben.
Einen bedeutenden Vorteil als Führungskraft haben Sie, wenn Sie den Unterschied zwischen Schuld und Verantwortung verstehen und diesen für sich nutzen. Oft wird bei Problemen zuerst nach einem Sündenbock gesucht und die Schuldfrage steht im Vordergrund, sei es beim Verlust eines Kunden oder dem Ausscheiden in der WM-Vorrunde. Dieses Verhalten kann Mitarbeitende davon abhalten, Interesse an Eigenverantwortung zu entwickeln.
In verschiedenen Bereichen, sei es in der Personalentwicklung, der Kindererziehung oder in Partnerschaften, verwenden wir oft den Begriff "Schuld". Schuld löst beim Betroffenen in der Regel ein starkes Rechtfertigungsgefühl aus. Dieses Wort belastet, unterdrückt und hindert die konstruktive Lösung eines Problems. Schuld ist nicht auszugleichen; sie lähmt Mitarbeitende und mindert ihre Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen. Sie sollten sich daher selbst fragen, bei welcher Fragestellung Sie eher den Arm heben würden: "Wer ist schuld an diesem Problem?" oder "Wer trägt die Verantwortung für dieses Problem?".
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Ich lade Sie hiermit dazu ein, dass Wort Schuld durch Verantwortung zu ersetzen. Dort, wo das Wort "Schuld" verwendet wird, geht es eher um Unterdrückung als um Personalentwicklung. Mit der reinen Ersetzung der Wortwahl einhergehend, findet auch eine erste Veränderung der Einstellung und des Fokus statt. Jedoch mag es zwar besser klingen als "Schuld", dennoch bleibt ein Gefühl von Schwere und Pflichtbewusstsein bestehen. Dies tut dem Begriff "Verantwortung" jedoch unrecht.
Was Sie über Verantwortung und Eigenverantwortung verstehen sollten: Sie bildet den Kern der menschlichen Entwicklung und ist somit zentral für Organisationen und Kulturen. Ein Unternehmen trägt Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, ein Mitarbeiter trägt Verantwortung für seine Aufgabe. Und Sie als Führungskraft tragen wiederum die Verantwortung für die Ergebnisse Ihrer Mitarbeitenden. Daher ist es unabdingbar, ein bewusstes Verständnis für die Bedeutung von Verantwortung zu entwickeln und diese konsequent in Ihrer Führungspraxis zu integrieren.
Die Förderung von Verantwortungsbewusstsein auf allen Ebenen ist entscheidend, um die Effizienz, das Engagement und die Innovationskraft in Ihrem Unternehmen zu steigern.
Ich lade Sie dazu ein, durch ein Rahmenwerk die Voraussetzung zu schaffen, um die Verantwortungsübernahme zu fördern.
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1 JahrDas trifft das Thema auf den Punkte
🔎 Distanz schafft Überblick | Mentor, Impulsgeber & Entscheidungshelfer
1 JahrLieber Christian, Ein wesentlicher Faktor muss deutlicher hervorgehoben werden. FEHLERKULTUR, nur wer Fehler als Chance versteht, daraus zu lernen, Kompetenz und Erfahrung zu sammeln und so den Prozeß/das Produkt zu verbessern wird auch die Eigenverantwortung des Einzelnen fördern