Einfach resilienter werden...
Kennen sie das Gefühl, wenn sie sich so gar nicht wohl in ihrer Haut fühlen? Wenn sie merken sie laufen irgendwie «nicht rund», aber es ist undefinierbar. Was machen sie an solchen Tagen bei der Arbeit?
Die meisten von uns wollen trotzdem funktionieren. Sich nichts anmerken lassen. Kaffee drüberschütten und los. The show must schliesslich go on!
Manchmal lohnt es sich aber, mal innezuhalten. Vor allem, wenn man solche «vermatschten» Tage immer mal wieder hat.
Haben sie schon mal bewusst «in sich gelauscht»? Versucht, dieses komische, schlechte Gefühl zu beschreiben. Wo befindet es sich? Aussen? Innen? Wandert es vielleicht? Wie fühlt es sich genau an? Warm? Kalt? Zitternd? Was möchte es ihnen vielleicht sagen?
Im Gegensatz zur «Exterozeption» (unsere bekannten 5 Sinne nach aussen) richtet sich die sogenannte Interozeption nach innen. Das Hirn erhält ununterbrochen Signale unseres Körpers, die ins Denken integriert werden und jeden unserer Gedanken beeinflussen.
Menschen, die Schmerzen haben, die Fieber haben, die hungrig sind usw. sind schlechte Kollegen. Ihre Fähigkeiten zu guten Entscheidungen, Kooperationsbereitschaft oder emotionaler Ausgeglichenheit ist stark eingeschränkt. Sie sind meist in ihrem Denken und Entscheiden eingeschränkt, oft ist es ihnen jedoch nicht bewusst, sie haben einfach «schlechte Laune».
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Das Bewusstsein über den Zustand des eigenen Körpers ist eine Fähigkeit, die uns nicht nur zu guten Kollegen macht, sondern uns auch gesund erhält. Wieviele Sportler – und wieviele Berufstätige - ignorieren jahrelang alle Warnzeichen ihres Körpers? oder bemerken sie gar nicht erst, bis es zu spät ist und irreparable Schäden entstanden sind oder es zu einem psychischen Kollaps kommt. Das ist dann der Zeitpunkt, wo der eigene Körper keine Geduld mehr hat mit dem Kopf, der EINFACH NICHT ZUHÖREN will!
Psychische Krankheiten sind heute die Nr. 1 Arbeitnehmer-Krankheiten. In Deutschland allein gab es gemäss statista.de 2019 rund 185.000 Burn-out-Betroffene mit kulminierten 4,3 Millionen Krankheitstagen – das sind täglich fast 500 Menschen, die wegen Überlastung «umkippen». Corona hat diese Zahlen nur noch verstärkt.
Auf der positiven Seite gibt es mittlerweile haufenweise Studien, die beweisen, dass eine gute Interozeption, also ein gutes Gefühl für die Befindlichkeit des eigenen Körpers sowie eine angemessene Reaktion darauf (daran hapert es meist) auch die Resilienz/Widerstandsfähigkeit und Grundenergie des Menschen verbessert.
Also… bevor es kracht, immer mal wieder innehalten und das eigene Körpergefühl stärken: aktiv in sich hören, Gefühle und Befindlichkeiten benennen. Sich fragen: wie fühlt sich mein Körper an? Wo spüre ich was? Wie strömt mein Atem durch die Lungen?
Das erdet und macht widerstandsfähiger.