«Es reicht nicht ‹gemeinsam› Ziele und Ergebnisse zu erzielen, wenn das, was rauskommt, keine ‹gemeinsamen› Ziele und Ergebnisse sind.»
Heute im Interview: Dr. Georg Michalik, Gründer der Firma cocreation

«Es reicht nicht ‹gemeinsam› Ziele und Ergebnisse zu erzielen, wenn das, was rauskommt, keine ‹gemeinsamen› Ziele und Ergebnisse sind.»

Wir stellen zehn Fragen an eine Persönlichkeit der Schweizer Industrie, fünf davon sollen beantwortet werden. Heute: Dr. Georg Michalik, Gründer der Firma cocreation. Er hat kürzlich ein Buch veröffentlicht zum Thema Co-Creation und sein grosses Thema ist selbstredend, wie Firmen gemeinsam gemeinsame Ziele erreichen können. In Kürze soll es sogar eine Ausbildung (CAS) zu diesem Thema geben.


Welches berufliche Ereignis war in den letzten Wochen wichtig für Sie oder ist Ihnen in guter Erinnerung geblieben?

Ehrlich gesagt ist gerade jeder Tag spannend für mich, weil wir das Unternehmen neu ausrichten. Wir möchten wachsen und cocreation weiter in die Welt tragen. Und wir lassen gerade eine Ausbildung zertifizieren. Ich treffe viele Expertinnen und Experten; tolle Menschen, die ihre Expertise und ihre unterschiedlichen Perspektiven in den CAS einbringen könnten und bin echt begeistert, wie langsam etwas Grosses und Ganzes daraus wird.

 

Wenn Sie jetzt einen Vortrag halten müssten: Wie würde das Thema lauten? 

«Warum wir jetzt den Reset-Button drücken müssen» würde das Thema lauten. Wenn wir an unsere Grenzen kommen, dann hilft es nicht, noch mehr Druck zu machen und noch mehr vom Gleichen zu tun. Wir müssen fähig werden, die Dinge anders zu tun. Doch je grösser der Druck, desto schwieriger wird es. Nur gemeinsam im Unternehmen kommen wir da raus. Wenn Menschen zusammenarbeiten, dann sollte 1 + 1 mindestens 2 sein. Besser wäre sogar 2. Aber häufig schaffen wir gerade mal 1,5. Darüber müssen wir in unseren Organisationen nachdenken und bereit sein, neue Wege zu gehen.

Welche sozialen Netzwerke nutzen Sie beruflich, und was haben Sie kürzlich gepostet?

Wir nutzen bisher nur ein soziales Netzwerk: LinkedIn. Mit Instagram bin ich nie klargekommen und bei Twitter frage ich mich, was das soll. Auch bei LinkedIn glänzt viel, was kein Gold ist. Aber alles in allem ist es eine wertvolle Plattform.

Mein letzter Post ging um «cocreation». Ich habe darüber geschrieben, dass der Weg eigentlich ganz einfach ist: Es reicht nicht «gemeinsam» Ziele und Ergebnisse zu erzielen, wenn das, was rauskommt, keine «gemeinsamen» Ziele und Ergebnisse sind. Nicht alles, was wir gemeinsam tun, führt auch zu Gemeinsamkeit. Das ist für viele Managerinnen und Manager noch nicht selbstverständlich.


Was mögen Sie an Ihrem Beruf?

Ich liebe die unendliche Komplexität menschlicher Beziehungen. Sie können so verheerend sein oder so wunderbar. Es gibt nichts, wozu Menschen nicht in der Lage wären, es zu erreichen – solange sie es gemeinsam tun. Eigentümerinnen und Eigentümer, die Führung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen, das ist meine Leidenschaft. Wenn man ihnen zeigen kann, wie sie als Team wirksam und erfolgreich werden, sind das unbeschreibliche Momente. Dafür lebe ich.


Welcher Kundenwunsch wird momentan häufig geäussert? Und kann Ihre Firma diesen in naher Zukunft umsetzen?

Das hören wir oft von Kunden: «Wir sind innovativ und trotzdem bringen wir die PS nicht auf die Strasse. Wir strengen uns immer mehr an und treten dennoch auf der Stelle. Es wird immer schwieriger, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stange zu halten. Wie sollen wir so die Zukunft bewältigen? Helfen Sie uns, dass wir unsere Potenziale nutzen.»

Das äussert sich auch darin, dass Silodenken vorherrscht, Dinge liegen bleiben und es schwierig wird, die richtigen Leute am Markt rekrutieren zu können. Ich nenne das «Unternehmens-Burn-out». Das setzen wir mit der cocreation sofort um. Wir schaffen gemeinsame Erfolgserlebnisse und befähigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gemeinsam wirksam zu werden.

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