Führung in der Corona-Krise: Darauf kommt es an
Die vier Bausteine guter Führung in Corona-Zeiten; Quelle: Eigene Darstellung

Führung in der Corona-Krise: Darauf kommt es an

Corona erfordert besondere Maßnahmen in sämtlichen Lebensbereichen. In Unternehmen sind nun vor allem Entscheider und Führungskräfte gefragt. An oberster Stelle guter Führung stehen klare Ansagen, Stringenz, Besonnenheit und Resilienz. 

In diesen Zeiten zeigt sich, wie gut Führungskräfte Ihre „Schäfchen“ tatsächlich kennen. Und gerade jetzt ist es hilfreich, seine Mitarbeiter einschätzen zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, fragen Sie nach! Falsche Zurückhaltung kostet in diesem Fall Produktivität. Fragen Sie jeden Ihrer Mitarbeiter, wo er die größten Herausforderungen, Probleme aber auch Vorteile der Zeit im Homeoffice sieht und passen Sie die Aufgabenverteilung entsprechend an. 

Homeoffice – Aufgabenverteilung nach Mitarbeitertyp

Schicken Sie Ihre Mitarbeiter nicht ohne Weiteres ins Homeoffice und lassen Sie sie an ihren normalen Aufgaben weiterarbeiten. Passen Sie die Tätigkeiten an die Mitarbeitertypen an, die in Ihrem Team arbeiten. Meint: Diejenigen, die sich im bei der Heimarbeit gut selbst strukturieren können, bearbeiten in dieser Zeit langfristigere Aufgaben. Diejenigen, die im Homeoffice Struktur- und/oder Motivationsschwierigkeiten haben, erhalten kleinschrittigere Aufträge mit mehreren Milestones.

Umverteilung der Aufgaben

Tätigkeiten, die nur schwer aus dem Homeoffice erledigt werden können, sollten jetzt vermieden werden. Geben Sie Ihren Mitarbeitern (wenn möglich!) neue Aufgaben, die sie von Zuhause erledigen können. Dazu gehören beispielsweise kleinere Büroarbeiten. So entlasten Sie vielleicht den ein oder anderen, der diese Aufgaben sonst zusätzlich zu weiteren Projekten bearbeiten müsste. Bleibt auch mehr Zeit für die Kinderbetreuung, die in diesen Tagen ja parallel läuft. 

Struktur und Zusammenhalt 

Gegenseitige, regelmäßige Updates sind jetzt besonders wichtig. Sie dienen in diesen Zeiten nicht nur der gegenseitigen Information, sondern umso mehr dem Zusammengehörigkeitsgefühl. Setzen Sie mehrmals täglich, z. B. morgens beim ersten (oder zweiten) Kaffee und noch einmal am Nachmittag, Statusmeetings an – am besten mit Videoübertragung. Auch die Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten sollten klar sein. Diese müssen nicht zwangsläufig den gewöhnlichen entsprechen – aber geregelt sollten sie schon sein. 

Jetzt ist es umso wichtiger, dass digitalen Co-Working-Spaces eingerichtet werden. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter dazu, mit dem Team in engeren Austausch ggf. sogar in Dauervideo-Übertragung zu gehen. So entsteht das Gefühl von „gemeinsamer Arbeit“. Vielleicht hat sogar das gesamte Team Lust quasi nebeneinanderzusitzen.  

Die Vier Bausteine für gute Führung: Motivation, Vertrauen, Struktur, Empathie

Das Zusammenspiel dieser vier Bereiche führt dazu, dass Ihr Team auch in dieser Krisenzeit gut funktioniert. 

1.     Motivation: Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, achten Sie dabei auf die Bedürfnisse des Einzelnen. Was den einen motiviert, überfordert den anderen – und andersherum. 

2.     Vertrauen: Zeigen Sie Ihren Angestellten einmal mehr, dass Sie ihnen vertrauen. Corona impliziert weniger Kontrolle über das eigene Team – eine Herausforderung für alle Beteiligten. Geben Sie Ihren Mitarbeitern ein gutes Gefühl und lernen Sie sie von einer ganz neuen Seite kennen. 

3.     Struktur: Strukturieren Sie Ihren und den Arbeitsalltag Ihrer Mitarbeiter durch feste Telefonmeetings. Vereinbaren Sie z. B. auch im Homeoffice verbindliche Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten. Das ist wichtig, um denjenigen, die das Arbeiten im Homeoffice nicht gewöhnt sind, Sicherheit zu geben.

4.     Empathie: Zeigen Sie Verständnis für Bedenken und Ängste Ihrer Mitarbeiter. Seien Sie verständnisvoll und einmal mehr „da“. Auch Unbeholfenheit hinsichtlich der Arbeit im Homeoffice ist normal. Wer meist im Team genauer gesagt im Büro sitzt, hat ggf. Startschwierigkeiten in den eigenen vier Wänden. Seien Sie also geduldig! 

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