Führungsposition: So finden Sie sich in Ihrer neuen Rolle ein
Sie haben es geschafft – Ihnen wurde eine Führungsposition anvertraut! Dies bedeutet, dass Sie nun deutlich mehr Handlungsspielraum haben und für ein Team verantwortlich sind, das Sie unterstützen kann.
Diese neue Aufgabe kann aber auch einschüchternd sein: Bewältige ich alle Herausforderungen? Akzeptieren mich die Mitarbeitenden? Was, wenn ich überfordert bin?
Nachfolgend einige Tipps, die Ihnen zeigen, wie Sie den Job meistern können:
Kommunizieren Sie Erwartungen und Spielregeln klar
Nicht nur für Sie als frischgebackene Führungskraft, sondern auch für Ihre Mitarbeitenden ist es schwierig, mit der neuen Situation umzugehen. Versuchen Sie bereits zu Beginn Ihre Vorstellungen und Erwartungen im Hinblick auf die Zusammenarbeit klar zu kommunizieren. Hierzu zählen insbesondere Spielregeln, die für alle gelten: Wie stellen Sie sich den Informationsfluss vor? Planen Sie regelmässige Team-Meetings, bei denen jeder seinen Projektstand/seine Aufgaben kurz vorstellt?
Worauf legen Sie besonders Wert? Damit geben Sie den Mitarbeitern einen klaren Rahmen, in dem sie sich bewegen können. Dies bedeutet für sie gleichzeitig Sicherheit für das eigene Handeln. Konflikte zwischen Mitarbeitenden entstehen dann, wenn die Spielregeln nicht klar sind oder Rollen unklar verteilt sind; Konkurrenz und Frust im eigenen Team sind die Folge.
Leitfragen für die Definition der Teamarbeit sind beispielsweise: Wie wollen wir miteinander arbeiten? Wie kommunizieren wir miteinander? Wer kann was, wer übernimmt was? Erarbeiten Kollegen solche Umgangsregeln gemeinsam, schafft schon am Anfang Beziehungen auf Augenhöhe – und diese sind die Voraussetzung für ein angenehmes und respektvolles Miteinander.
Der Vorteil: Am Ende bestimmt der Vorgesetzte nicht allein die Umgangsregeln, sondern er erarbeitet sie gemeinsam mit dem Team. Das erhöht die Akzeptanz.
Seien Sie konsequent
Gerade erfahrene Mitarbeiter testen gerne bei neuen Vorgesetzten aus, wie weit sie gehen können und wie konsequent der oder die „Neue“ ist. Daher ist es besonders wichtig, dass Sie Geradlinigkeit in Ihrem Handeln erkennen lassen. Dazu gehören v.a. die Berechenbarkeit und Klarheit, mit der Sie agieren und die Art und Weise, wie Sie mit Ihren Mitarbeitenden umgehen. Mitarbeitende erkennen Schwächen schnell und nützen diese auch aus.
Anerkennen Sie Leistungen und fördern Sie Ihre Mitarbeitenden
Wenn Sie als Führungskraft neu in ein Arbeitsumfeld kommen, sollten Sie sich zu Beginn intensiv mit Ihren Mitarbeitenden beschäftigen. Einen ersten Eindruck können Sie aus den Personalakten gewinnen, doch diese ersetzen nicht das persönliche Gespräch, bei dem Sie die Erwartungen und Vorstellungen jedes Mitarbeitenden erfragen sollten und damit deutlich machen, dass er oder sie Ihnen wichtig ist. Dies gilt besonders bei Mitarbeitenden, die räumlich von Ihnen getrennt arbeiten und damit nicht täglich in direktem Kontakt mit Ihnen stehen.
Auch wenn Ihre formale Qualifikation höher ist als die Ihrer Mitarbeitenden, sollten Sie nicht vergessen, dass diese zumindest in der Anfangsphase einen klaren Wissensvorsprung im jeweiligen Arbeitsgebiet besitzen. Akzeptieren Sie dies und zeigen Sie Wertschätzung, damit Ihre Mitarbeitenden zu Mitstreitern und Unterstützern werden.
Anerkennen Sie die Leistung Ihrer Mitarbeitenden und zeigen Sie diese Erfolge auch nach aussen. Unterm Strich profitieren Sie damit doppelt: Sie haben einen motivierten Mitarbeitenden, der sich und seine Leistung anerkannt sieht, und gleichzeitig fällt der Erfolg Ihres Mitarbeiters auch als positive Führungsleistung auf Sie zurück.
Gehen Sie konstruktiv mit Fehlern um
Fehler gehören zum Joballtag und die wenigsten Mitarbeitenden machen diese in böser Absicht. Gute Chefs fragen daher: Warum hat ein Mitarbeitender eine bestimmte Entscheidung getroffen? Selbst wenn der Mitarbeitende keine bewussten Gründe nennen kann, ist das Nachfragen wichtig: Als Vorgesetzter vermittelt man auf diese Weise, dass die Mitarbeitenden bewusst ihr Verhalten reflektieren sollen. So schafft man im Team eine Sensibilität dafür, sorgfältig und bedacht zu arbeiten, und nur so kann eine Kultur des Lernens im Team entstehen.
Setzen Sie Ziele
Ein zentrales Führungsinstrument sind Zielvereinbarungen. Definieren Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern klare Ziele, die möglichst konkret, realistisch und messbar sein sollten. Ziele, die keine Herausforderung darstellen, sind ebenso wenig motivierend wie Ziele, die den Mitarbeitenden überfordern. Mit den Zielen können Sie den Mitarbeitenden auch die nötigen Kompetenzen übertragen und Ressourcen bereitstellen.
Auch wenn Sie alle Mitarbeitenden gleich behandeln sollten, ist der Freiheitsgrad, den Sie Ihnen einräumen, stark von der individuellen Persönlichkeit und Leistungsfähigkeit eines Mitarbeitenden abhängig. Diese zu erkennen ist eine wesentliche Führungskompetenz, die Sie nach und nach entwickeln können und sollten.
Last but not least: Erfolgreiches Führen kann man lernen!
Niemand wird als Chef oder Chefin geboren. Das Handwerk des Führens kann sowohl in entsprechenden Trainings als auch im Rahmen von Coaching- oder Mentoring-Programmen erlernt werden. Wenn Sie die wichtigsten Führungstechniken beherrschen, gibt Ihnen das eine wichtige Basis. Zudem helfen Ihnen die wachsende Erfahrung und die richtige Einstellung dabei, in die Rolle einer guten Führungskraft hineinzuwachsen.