IT Fachkräftemangel - selbst gemacht?
Das Thema „Fachkräftemangel“ – gerade in Verbindung mit dem Hype Thema des Jahres, der Digitalisierung – ist in allen Medien präsent. Es wird aus meiner Sicht aber häufig sehr einseitig dargestellt.
Es gibt - aktuell - noch keinen wirklichen Mangel an guten IT Fachkräften im Markt. Wenn man als Unternehmen/ Unternehmer weiß, wie man die richtigen Bewerber findet, anspricht, auswählt, in das Unternehmen integriert und dann versteht diese langfristig zu binden. Und genau hier liegt das Problem. Weniger „draußen im Markt“, bei den Anderen, sondern in der eigenen Organisation. Man redet zwar von Industrie 4.0, Digitalisierung der Wirtschaft und des Lebens im Allgemeinen – befindet sich im Denken und Handeln, erst recht in den Prozessen, die mit der Personalfindung- & Bindung zu tun haben, jedoch noch im letzten Jahrtausend. Sicher ist technischer Wandel viel einfacher zu verinnerlichen und umzusetzen als der Umgang mit den sich ändernden Bedürfnissen der Mitarbeiter. Da muss sich die Führungsriege eines Unternehmens ja selbst kritisch hinterfragen. Lieb gewonnene (Vor-) Urteile und Prozesse, die vielfach ganze Organisationsstrukturen tragen und „Erbhöfe“ sichern, in Frage stellen. Ein undankbares Thema. Wer lässt sich – erst recht kein erfolgreicher Unternehmer - schon gern sagen, dass man bei der Lösung des „Fachkräftemangels“ erst einmal in den eigenen vier Wänden die Spinnenweben beseitigen sollte. Oder - noch schlimmer - darauf schimpft, was dort draußen "im Markt" so alles falsch läuft und einen selbst daran hindert, erfolgreicher im Personalmanagement zu sein.