FAQ Teil III 15 Antworten:                 Was bedeutet der Wegzug ins Ausland? Die steuerlichen Konsequenzen.
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FAQ Teil III 15 Antworten: Was bedeutet der Wegzug ins Ausland? Die steuerlichen Konsequenzen.

Das finale FAQ Teil III rund um die steuerlich optimierte Wohnsitzverlagerung, samt Lebensmittelpunkt und wirtschaftlicher Interessen, liefert der TRAINERSTAB rund um BERND FERBER 15 Antworten zu konkreten Fragen einer insgesamt gesehen sehr komplexen Materie unserer FAQ-INHALTE:

Teil I:  REMITTANCE-BASE und NON-DOMICILED-STATUS

Teil II: Mein Lebensmittelpunkt und der meiner Familienangehörigen

Teil III: Was bedeutet der Wegzug ins Ausland? Die steuerlichen Konsequenzen

Zu Teil III: Was bedeutet der Wegzug ins Ausland? Die steuerlichen Konsequenzen:

1. Was heißt denn „Beschränkte Steuerpflicht“? Selbst wenn du Deinen Lebensmittelpunkt im Sinne des Steuerrechtes ins Ausland verlagert hast, wird eine Steuerpflicht für einige Einkommen, die aus Deutscher Quelle stammen, ausgelöst.

2. Was ist ein Niedrigsteuerland? Deutschland ist ein Hoch-Steuerland. Ein Niedrigsteuerland wird definiert, sofern die Einkommenssteuerbelastung bei einem Gehalt von EUR 77.000 um ein Drittel niedriger ist als in Deutschland.

3. Was bedeutet die „Erweiterte beschränkte Steuerpflicht“, wenn ich meinen Lebensmittelpunkt im Sinne des Steuerrechtes ins Ausland verlagere? Verlagerst du Deinen Lebensmittelpunkt im Sinne des Steuerrechtes ins Ausland, erweitert der Fiskus Deine „Beschränkte Steuerpflicht“ um mehrere und andere Einkommens-Typen aus deutscher Quelle. Die absehbare Steuerflucht wird verschärft.

4. Was sind die Einkommenstypen aus der „Beschränkten Steuerpflicht“? Der Fiskus zieht Einkommen aus Gewerbebetrieb, Selbständiger Arbeit, Zinserträge, die Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung von deutschen Immobilien und sehr gerne Einnahmen aus Betriebsrenten und Beamtenpensionen heran.

5. Welche Erträge zählen zu der „Erweiterten beschränkten Steuerpflicht“? Der Fiskus hat wirft hauptsächlich ein Auge auf Deutsche Zinserträge und stuft diese dann in der „Erweiterten beschränkten Steuerpflicht“ ein.

6. Welche Möglichkeiten gibt es, die „Erweiterte beschränkte Steuerpflicht“ zu begrenzen? a) Abgabe der Deutschen Staatsbürgerschaft oder b) keine wesentlichen wirtschaftlichen Interessen in Deutschland mehr zu haben.

7. Wo findet die Besteuerung laufender Dividenden von deutschen Kapitalgesellschaften statt? Eine Gewinnausschüttung (Dividende) einer deutschen Kapitalgesellschaft, findet im Wohnsitzstaat statt. Es ist ratsam, sich besondere Bestimmungen in den sogenannten „Doppelbesteuerungsabkommen“ (DBA´s) näher anzuschauen. Für Steuerzahler, die auf Malta, in Irland oder in Großbritannien leben, werden die ausländischen Kapitalerträge nicht besteuert. Die Besteuerung findet in Deutschland statt.

8. Wenn ich einen Gewinn aus der Veräußerung von Anteilen einer Deutschen Kapitalgesellschaft erzielt habe. Wo muss ich diesen Gewinn aus der Veräußerung denn versteuern?

Der Erlös aus der Veräußerung von Anteilen einer Deutschen Kapitalgesellschaft ist im Wohnsitzstaat zu versteuern. Wird im Wohnsitzstaat keine Steuer erhoben, muss ich den Ertrag in Deutschland versteuern.

9. Was heißt denn „Wegzugsbesteuerung“?

Wer mit 1% an einer deutschen Kapitalgesellschaft beteiligt oder Eigentümer eines Gewerbebetriebes ist. Da bei einem möglichen zukünftigen Verkauf der Gesellschaftsanteile und/oder des Betriebsvermögens der deutsche Fiskus bei einem Umzug ins Ausland kein Besteuerungsrecht mehr hat, möchte das Finanzamt in Deutschland wenigstens an der Wertsteigerung seit Erwerb und bis zum Zeitpunkt des Umzuges in den Genuss von Steuerzahlungen kommen.

10. Ist die „Wegzugsbesteuerung“ mit dem geltenden EU-Recht vereinbar? Nein, die „Wegzugsbesteuerung“ ist mit dem geltenden EU-Recht nicht vereinbar. Diese Steuer wird bei einem Umzug in ein EU-Land gestundet. Die Steuerlast fällt erst bei einer tatsächlichen Unternehmenstransaktion (M&A) statt.

11. Wie definiert man „Stille Reserven“? Es handelt sich um die nicht bilanzierten Bestandteile des Eigenkapitals eines Unternehmens. Der Fokus liegt hier auf dem Wertzuwachs des Unternehmens.

12. Was heißt im Sinne des deutschen Steuerrechtes denn „Entstrickungssteuer“? Der deutsche Fiskus vertritt die Auffassung, dass bei einem Umzug ins Ausland, der deutsche Betrieb aufgegeben wird. Die „Stillen Reserven“ werden aufgedeckt und die Steuern sprudeln zur Entlastung des deutschen Staatshaushaltes.

13. Wenn ich im Sinne des Steuerrechtes ins Ausland gehe, was passiert mit meinem Gewerbe? Das deutsche Finanzamt geht erst einmal davon aus, dass du den Betrieb aufgegeben hast. Die Überführung in eine Personen- oder Kapitalgesellschaft ist angeraten. Von einer Verpachtung ist abzuraten.

14. Wie sinnvoll ist es meine deutsche Kapitalgesellschaft an eine Auslandsgesellschaft zu übertragen? Wer den Umzug in ein steuerbegünstigtes Land richtig gut plant, kommt um eine Übertragung seiner deutschen Kapitalgesellschaft in eine „Ausländische Holdinggesellschaft“ nicht herum. Hohe und einmalige steuerliche Negativwirkungen sollten ins Auge gefasst werden. Zukünftige Gewinnausschüttungen sind dann nach derzeitigem Stand von der Zahlung von Einkommenssteuer oder der Zahlung von Abgeltungssteuer erst einmal verschont.

15. Was ist ein „Cross-Border-Merger“? Es handelt sich um ein EU-konformes Verfahren zur grenzüberschreitenden Verschmelzung von ausländischen Kapitalgesellschaften. Lesen Sie hierzu auch unser Fachartikel zum Thema „Cross-Border-Merger“, der in der kommenden Woche erscheint!

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