Focused Update – ESC-Leitlinie Herzinsuffizienz
Eine Herzinsuffizienz ist bei über 65-jährigen Menschen der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung. Bedingt durch neueste Studienergebnisse wurde ein Focused Update der European Society of Cardiology veröffentlicht, dass die aktualisierten Empfehlungen zur Behandlung der verschiedenen Herzinsuffizienzformen zusammenfasst.
Nachfolgend 12 Fakten zu den aktuellen ESC-Leitlinienempfehlungen zur Herzinsuffizienz. Wer aufmerksam liest, ist am Ende gut vorbereitet für die begleitende CME-Fortbildung und kann 4 CME-Punkte sammeln!
1. Bei einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) beträgt die linksventrikuläre EF ≥50%. Diuretika und die SGLT2-Inhibitoren Dapagliflozin und Empagliflozin haben jeweils Klasse-IA Empfehlungen für die Therapie.
2. Bei einer Herzinsuffizienz mit leicht reduzierter Ejektionsfraktion (HFmrEF) liegt die linksventrikuläre EF zwischen 41 und 49%. Diuretika, Dapagliflozin und Empagliflozin haben Klasse-IA Empfehlungen. ACE-Hemmer/ARNI/ARB, mMRA und Betablocker können eingesetzt werden (Klasse-IIb).
3. Um das renale Risiko von Patient:innen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung (CKD) gut einschätzen zu können, reicht die Dokumentation der eGFR nicht aus. Zusätzlich sollte immer die Albuminausscheidung im Urin bestimmt werden. Dabei ist der Urin-Albumin-Kreatinin-Quotient (UACR) am besten geeignet, um Verdünnungseffekte auszuschließen.
4. Bei Patient:innen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung (CKD) haben SGLT2-Inhibitoren und der nichtsteroidale Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist Finerenon Klasse-IA Empfehlungen zur Prävention von Herzinsuffizienz-bedingten Krankenhauseinweisungen.
5. Ein nichtsteroidaler Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist (nsMRA) unterscheidet sich von den bekannten und im Rahmen der Herzinsuffizienzbehandlung eingesetzten steroidalen MRAs strukturell und in seinen pharmakologischen Eigenschaften:
6. QUIZ: Welche SGLT2-Inhibitoren werden bei herzinsuffizienten Patient:innen mit einer erhaltenen Ejektionsfraktion (HFpEF) zusätzlich zur Behandlung von kardiovaskulären oder nicht kardiovaskulären Komorbiditäten empfohlen?
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7. Bei symptomatischen Patienten mit einer HFrEF und HFmrEF wird bei einem vorliegenden Eisenmangel die intravenöse Substitution mit Eisencarboxymaltose oder Eisenderisomaltose empfohlen, um Herzinsuffizienz-Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
8. Bei hospitalisierten Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz sollte die evidenzbasierte Therapie möglichst schnell initiiert und innerhalb von sechs Wochen nach Entlassung hochtitriert werden. Nach der Entlassung sollten die Patient:innen regelmäßig nachuntersucht werden.
9. Ein „worsening heart failure“ liegt vor, wenn sich bei Patient:innen mit einer bestehenden Herzinsuffizienz (HFrEF) die Symptome und Anzeichen verschlechtern und eine Intensivierung der Behandlung im Allgemeinen einschließlich Diuretika erforderlich wird.
10. Bei HFrEF-Risikopatienten mit einem „worsening heart failure“ wird der lösliche Guanylatcyclase-Stimulator Vericiguat zur Ergänzung einer leitliniengerechten Vierfachtherapie mit ARNI, Betablocker, MRA und SGLT2-Inhibitor empfohlen.
11. Auch bei der Fünffach-Therapie sollten maximal verträgliche oder Zieldosen möglichst innerhalb von 4-6 Wochen erreicht werden. Während der Titration sind Nierenfunktion, Serumkalium- und NT-proBNP-Konzentration zu überwachen, um die Sicherheit zu bestätigen.
12. Bei der Herzinsuffizienz (HFrEF) ergänzen sich mehrere pharmakologische Wirkmechanismen additiv. Patient:innen sollten deshalb möglichst schnell mit allen etablierten Wirkprinzipien leitliniengerecht versorgt werden.
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5 MonateToll zusammengefasst!