Garten der Liebe!

Eine Frau ist keine Puppe, keine Trophäe,

die du dir in dein selbst errichtetes Gefängnis stellst,

um sie bewundernd zu betrachten,

wenn dir deine Welt grau erscheint.

Deren Wärme und Liebe du wie ein Schwamm aufsaugst,

weil es kalt in dir ist,

kalt und dunkel in deinem Gefängnis,

weil du nie gelernt hast Liebe zu sein, aus dir selbst heraus …

Du hast keine Ahnung, wie du diese Leere füllen kannst,

es ist so kalt dort und beängstigend.

Ja, und diese Frau hat es, diese Liebe in sich.

Du siehst es, wenn du in ihre Augen blickst...

Du willst, dass sie dein Gefängnis wärmt,

nur ein bisschen, nicht zu viel,

sie könnte sonst deine mühsam errichteten Mauern einstürzen lassen.

Doch das kannst du nie zulassen, du brauchst die Kontrolle, die vermeintliche Sicherheit ,die dir deine Mauer verspricht.

Doch hinter dieser Mauer wird es immer kälter

es raubt dir deine Kraft und du gehst auf die Suche nach einer Trophäe, die du in dein Gefängnis stellst

für ein bisschen Liebe ein bisschen Leben.

Doch eine Frau mit warmem, liebendem Herzen

die auf dem Weg in ihre eigene Freiheit ist,

wird nicht mehr in der Lage sein,

sich mit dir in dein Gefängnis zu setzen.

In manchen Momenten, zu manchen Zeiten

spürt sie immer noch ihre eigenen Gitterstäbe

die sich schmerzhaft in ihre Haut bohren.

Ein eisiger Hauch, der sie erzittern lässt…

Vielleicht und sehr wahrscheinlich ist sie neugierig,

aus was du dein Gefängnis gebaut hast

und vielleicht wird sie auch einen Moment lang schwach

und gibt sich der vermeintlichen Sicherheit deiner Worte

und deiner Arme hin…

Sie atmet kurz durch, schenkt dir einen Hauch ihrer Liebe,

nicht zu viel, denn darum hast du sie nicht gebeten…

Sie atmet dich ein und langsam wieder aus,

sie dankt dir für deinen Dienst, den du ihr erwiesen hast.

Doch dann muss sie gehen, denn sie wird sich in kein Gefängnis mehr stecken lassen.

Weder in ein emotionales, noch in einen Palast aus Gold und Seide.

Lachend hörst du sie hinter der Lichtung verschwinden.

Du bleibst zurück mit einem Funken Hoffnung, dass es irgendwann, irgendwo auch für dich einen Weg in deine Freiheit gibt, den Samen hat sie in dein Herz gesetzt…

wenn du bereit bist, pflege ihn,

bis er eines Tages erwacht.

Manuela Rüfner

(Bild: Julie Powell Digital Art)