Gesundheit & Forschung in Jena
Jena, 13. September 2023
Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte Ihnen zum Welt-Sepsis-Tag, 13.9.2023, (1) von meinem persönlichen Erlebnis mit Sepsis (umgangssprachlich Blutvergiftung) berichten und auf die Jenaer Forschung zur Sepsis hinweisen.
An einem Montagmorgen Ende März 2023 bemerkte ich beim Kaffee eine ganz kleine rote, unscheinbare Stelle am Unterarm. Ich dachte mir nichts dabei. Die Stelle wurde im Laufe des Tages sehr schnell größer und schmerzhafter. Am späten Nachmittag musste ich dann eine Besprechung abbrechen, weil Unwohlsein hinzukam. Zu Hause kühlte ich den Unterarm und ruhte bestmöglich. Aber um 1.30 Uhr am Dienstagmorgen ging nichts mehr. Mit der Notärztin ging es zur Notaufnahme des Universitätsklinikums Jena (UKJ).
Es folgte dann ein abgestimmtes Programm von Diagnostik und Therapie, darunter die umfangreiche intravenöse Gabe von Antibiotika, Maßnahmen zur Stabilisierung des Kreislaufes und die Verabreichung von Mitteln zur Schmerzbekämpfung. Die Lage stabilisierte für mich etwas, aber es wurde nicht besser. Währenddessen breitete sich die Infektion und die massive Schwellung am ganzen Arm aus. Wie geplant wurden die Unfallchirurgen eingeschaltet. Im Rollstuhl wurde ich zur Untersuchung gebracht, denn ich war kaum fähig zu gehen. Und mir war es sowieso verboten. Ich blickte durch die Fenster auf die Ruine der Lobdeburg, an der ich bei meiner üblichen 3-Stunden Lauftour oft vorbeikomme.
Ich war in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und psychisch belastet. Es folgte eine Untersuchung bei den Chirurgen, die schon die neuen und noch schlechteren Infektions-Blutwerte bekommen hatten. Unter Zuziehung von weiteren Oberärztinnen und -ärzten auch von anderen Bereichen wurde die Entscheidungsoption vorbesprochen, sofort zu operieren, um die beginnende, aber schnell sich entwickelnde Sepsis zu verhindern. Mir wurde alles sehr ruhig und verständnisvoll erläutert und auch entschied, dass es sofort losgehen soll. Ich wurde noch geröntgt und wenige Stunden später erfolgte bei Vollnarkose die Notoperation. Dazu wurde der Unterarm aufgeschnitten und das infizierte Material entfernt.
Ich kam nach der Aufwachstation auf die Intensivstation zur Überwachung. Morgens war dann Visite in grosser Runde. Wie geht es Ihnen? "Mir geht es so, als wäre etwas aus meinem Arm geschnitten worden, was meinen ganzen Körper krank gemacht hat." So war es auch, die Kreislaufwerte waren besser. Ich wurde auf die Station verlegt. Nun war offensichtlich die Vorausetzung für die weitere Bekämpfung der Erreger (Antibiose) geschaffen. Aus den Gesichtern, den Erklärungen der Ärztinnen und Ärzten und an meinem fühlbaren Zustand, erkannte ich, "Jetzt bin ich auf dem Weg zur Gesundung".
Ich danke allen Pflegerinnen und Pflegern, Ärztinnen und Ärzten des Rettungsdienstes, der Notaufnahme, der Dermatologie, Kardiologie und der Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Jena außerordentlich herzlich für die verständige, freundliche, professionelle Betreuung und die schnelle Abstimmung zwischen den Bereichen. Ich wurde perfekt durchgeleitet und betreut. Die Informationen liefen zusammen und Entscheidung wurden richtig getroffen. So ist es wohl zu erklären, dass ich gerade noch mal sehr gut davongekommen bin.
Ich danke Verwandten, Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen für das Daumendrücken, obwohl dafür kaum Zeit war, denn es ging alles sehr schnell. Vor allen Dingen danke ich meiner Frau für den Beistand und und dass sie nachts final entschieden hat, den Notruf zu tätigen. Ich war mir auch bewusst, dass ich ins Krankenhaus muss, meine Frau hat aber mit Entschiedenheit den Notruf gemacht und mich so früh in die Behandlung gebracht.
Meine Frau und das Universitätsklinikum Jena haben somit verhindert, dass sich bei mir eine komplette Sepsis ausbildet, die trotz intensiver, langwieriger intensivmedzinischer Therapie tödlich oder mit Organschäden enden kann.
Dabei kam begünstigend hinzu, dass das Universitätsklinikum Jena eine lange Geschichte in der Sepsis-Forschung und Praxis der Sepsistherapie hat. Es wird instituts- und fachübergreifend erfolgreich geforscht, so dass Jena heute als ein internationales Zentrum der Infektions- und Sepsisforschung bekannt ist.
Das Bild oben habe ich aus einem Fenster des UKJ gemacht, als es mir Ende der Woche besser ging und der Weg zurück zu meinem Leben bestimmt war als Ehemann und Vater und als der Wirtschaftsförderer Jenas. Dieser kann nun aus eigenem Erleben sagen, dass das Universitätsklinikum mit den niedergelassenen Ärzten eine sehr gute Gesundheitsversorgung für die Bewohnerinnen und Bewohner und die Neubürgerinnen und Neubürger Jenas gewährleistet. Wenn es darauf ankommt, sind die richtige Fachleute da. Und wer hat schon ein Universitätsklinikum als das Krankenhaus zur Versorgung der Gesamtbevölkerung? Jenas Gesundheitsversorgung mit Universitätsklinikum Jena ist ein echter Standortvorteil für Unternehmen und Institute in Jena und der Region. Auf dem Portal Work-in-Jena.de weisen wir genau darauf hin:
In Zukunft möchte ich mich meine Begegnung mit der Sepsis darauf beschränken, dass ich über diesen Jenaer Forschungsschwerpunkt informiere und für das Thema Sepsis auch mit eigener Erfahrung die Öffentlichkeit sensibilisiere.
Mit den besten Grüßen,
Wilfried Röpke
Empfohlen von LinkedIn
(3) Juergen Popp
Jena, 8 September 2023, World Sepsis Day
Dear readers,
On 13/9/2023, World Sepsis Day (1), I would like to tell you about my personal experience with sepsis (colloquially blood poisoning) and draw your attention to the Jena activities on sepsis.
On a Monday morning at the end of March 2023, I noticed a very small red, inconspicuous spot on my forearm while having coffee. I thought nothing of it. The spot quickly got bigger and more painful as the day went on. In the late afternoon, I had to break off a meeting because I felt unwell. At home, I cooled the forearm and rested as best I could. But at 1.30 a.m. on Tuesday morning, nothing worked. The emergency doctor took me to the emergency room of the University Hospital Jena (UKJ).
A coordinated programme of diagnostics and therapy followed, including the extensive intravenous administration of antibiotics, measures to stabilise the circulation and the administration of painkillers. The situation stabilised somewhat for me, but it did not get better. Meanwhile, the infection and massive swelling spread all over the arm. As planned, the trauma surgeons were called in. I was taken to the examination in a wheelchair, because I was hardly able to walk. And I was forbidden to do so anyway. I looked through the windows at the ruins of Lobdeburg Castle, which I often pass on my usual 3-hour running tour.
I was in poor health and psychologically stressed. This was followed by an examination by the surgeons, who had already received the new and even worse infection blood values. With the involvement of other senior doctors also from other areas, the decision option to operate immediately was discussed in order to prevent the incipient but rapidly developing sepsis. Everything was explained to me very calmly and understandingly and it was also decided that I should go immediately. I was x-rayed and a few hours later the emergency operation took place under general anaesthetic. The forearm was cut open and the infected material removed.
After the recovery ward, I was taken to the intensive care unit for monitoring. In the morning there was a round in a large group. How are you feeling? "I feel like something was cut out of my arm that made my whole body sick." That's how it was, the circulation values were better. I was transferred to the ward. Now, obviously, the preconditions for further fighting the pathogens (antibiosis) had been created. From the faces, the explanations of the doctors and from my tangible condition, I realised, "Now I am on the way to recovery".
I would like to thank all the nurses and doctors of the ambulance service, the emergency room, dermatology, cardiology and trauma surgery of the University Hospital Jena most sincerely for the understanding, friendly, professional care and the quick coordination between the departments. I was perfectly guided and looked after. The information flowed together and decisions were made correctly. That's probably how I can explain the fact that I just got off lightly.
I would like to thank my relatives, friends and colleagues for keeping their fingers crossed, even though there was hardly any time for that, because everything happened very quickly. Above all, I thank my wife for her support and for her final decision at night to make the emergency call. I was also aware that I had to go to hospital, but my wife made the emergency call with determination and got me into treatment so early.
My wife and the Jena University Hospital thus prevented me from developing a complete sepsis, which can end fatally or with organ damage despite intensive, protracted intensive medical therapy.
This was helped by the fact that Jena University Hospital has a long history of sepsis research and sepsis therapy practice. Successful research is conducted across institutes and disciplines, so that Jena is now known as an international centre for infection and sepsis research.
I took the picture above from a window of the UKJ when I was feeling better at the end of the week and was determined to get back to my life as a husband and father and as the business promoter of Jena. This person can now say from his own experience that the university hospital, together with the doctors in private practice, provides very good health care for the residents and new citizens of Jena. When it comes down to it, the right specialists are there. And who has a university hospital as the hospital to care for the entire population? Jena's health care with Jena University Hospital is a real locational advantage for companies and institutes in Jena and the region. On the portal Work-in-Jena.de we point out exactly that (Health on Work in Jena.de).
In future, I would like to limit my encounters with sepsis to providing information about this Jena research focus and raising public awareness of the topic of sepsis, including through my own experience.
With best regards,
Wilfried Röpke
Leitender Regierungsdirektor beim Deutschen Patent- und Markenamt
1 JahrDanke für den eindrucksvollen Bericht Herr Röpke und alles Gute zu einem sicherlich besonderen Geburtstag - take care!
all business starts with people
1 JahrDann läst sich Dein Geburtstag heute, viel besser feiern! alles Gute, lieber Wilfried! 🙏 💐