Gut führen
Es war im ersten Workshop zum Projektstart bei einem neuen Kunden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter analysierten ihre eigenen Geschäftsprozesse auf Effizienz- und Digitalisierungspotenziale. Meine Rolle war die des externen Prozessberaters und Moderators.
Für die meisten TeilnehmerInnen war die Projektarbeit neu. Viele verhielten sich vorsichtig, still, fast ein wenig ängstlich. Gleichwohl durfte ich in diesem Unternehmen eine sehr wertschätzende Kultur wahrnehmen.
Nach dem Workshop fragte mich der Abteilungsleiter: „Herr Kiefer, was kann ich beitragen, um den heute begonnenen Prozess zu einem guten Prozess werden zu lassen? Ich möchte mein Team weiter entwickeln.“ Ich riet ihm, in den nächsten Tagen seinen MitarbeiterInnen nur diese eine Frage zu stellen. Das gerne beim zufälligen Treffen, „unter der Tür“:
„Was wünschen Sie sich von mir für dieses Projekt?“
Er entgegnete: „Sonst nichts?“ Ich: „Nein, gut zuhören und über die Antwort im Gespräch bleiben.“
Vier Wochen später präsentierte die Gruppe erste und richtig gute Ergebnisse, wie denn die Geschäftsprozesse optimiert werden könnten. Als Moderator stellte ich fest, dass im Vergleich zum ersten Meeting die TeilnehmerInnen sehr selbstbewusst auftraten. Es war hohe Motivation und Engagement zu spüren. Eine ansteckende, begeisternde Stimmung. Man überbot sich geradezu mit Ideen.
Was war passiert? Der Abteilungsleiter fand mit seinen MitarbeiterInnen eine stimmige Ebene zum Austausch. Die TeilnehmerInnen spürten, dass es sowohl ihr Chef als auch die Geschäftsleitung ernst meinten. Dass es tatsächlich um ihre Ideen, ihre Vorschläge, ihre Expertise ging, für die man in der Führungsebene super dankbar war. Die präsentierten Ideen wurden in den kommenden Wochen dann auch nahezu eins zu eins umgesetzt.
Soweit ein kleiner Einblick in meine #systemische #Projektarbeit, inspiriert durch einen Beitrag von Martin Greff über #GuteFührung.
Welche Beispiele guter Führung fallen Ihnen ein? Kommentieren Sie gerne.
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