Werden Sie die Konsequenzen tragen?

Gestern ist es wieder passiert. In einer Besprechung mit einem Kunden sagt dieser: „Herr Kiefer, wie kommen wir im Thema X weiter?“ Meine Antwort: „Ich schaue es mir an, bereite alles Notwendige auf und komme bis spätestens Mitte nächster Woche auf Sie zu.“ Mein Kunde zeigte sich zufrieden: „OK, so machen wir das.“

Nach dem Termin prüfe ich meinen Kalender. Eigentlich wusste ich schon vorher, dass ich weder in dieser noch in der kommenden Woche noch ein freies Zeitfenster habe, um dem Wunsch meines Kunden nachzukommen.

Gleichwohl habe ich, um meinem eigenen Anspruch, meinem von mir selbst gesetzten Service-Level sozusagen, gerecht zu werden, meinem Kunden meine Unterstützung zugesagt. Und zwar ganz bewusst.

Trotzdem entsteht nach dem Termin ein leichtes Grummeln im Magen: Die Konsequenz meiner Zusage ist, dass ich am Samstagnachmittag zweieinhalb Stunden investieren werde, in diesem Falle sogar: investieren werden muss. Das ist die Konsequenz.

An diesem einfachen und - zugegeben - eigentlich ganz banalen Beispiel wird schnell klar, welche Fallstricke das (Arbeits-)Leben für uns bereit hält. Doch wenn wir in bewusster Reflexion unser tägliches Tun immer wieder prüfen, dann werden diese Fallstricke zu Trainingseinheiten, die uns wachsen lassen auf unserem Weg.

Und wenn ich mir klar darüber bin, für was ich wirklich, wirklich, wirklich meine Zeit investieren will, für was ich Tag für Tag antrete, dann bin ich mir auch klar darüber, auf was ich wirklich, wirklich, wirklich verzichten werde, ja verzichten muss.

Mit dieser Klarheit, davon bin ich überzeugt, werde ich - nicht von heute auf morgen - aber Schritt für Schritt - immer öfter nur Zusagen geben und Entscheidungen treffen, über deren Konsequenzen ich mir sehr bewusst bin und die ich auch bewusst und idealerweise gerne trage.

In diesem Sinne: Genießen Sie einen großartig bewussten und konsequenten Freitag.