Gutes Management, gute Führung - einfach (und doch) so schwer

Gutes Management, gute Führung - einfach (und doch) so schwer

Das Thema hat das Potenzial zu meinem täglichen Aufreger zu werden. Warum denken (ein Teil) der Unternehmen und Unternehmen noch immer mehr in KPIs und Maschinenauslastung als an die banale Erfüllung von menschlichen Grundbedürfnissen, wenn es darum geht die Leistung im Unternehmen zu steigern. Warum denken wir nicht in Leistungsbefähigung, wenn wir Leistungsfähigkeit wollen? 

Die Basis dafür ist so einfach, dass ich mich kaum traue, sie hier aufzuschreiben. Die Kernrolle von Management ist es, den Rahmen für gute Zusammenarbeit zu gestalten.

Ganz tief darin verborgen sind zwei Elemente, auf denen (fast) alle anderen aufbauen: Stabilität und Sicherheit. Bei diesen Themen geht es noch nicht mal darum diese als Fakten zu belegen, sondern sie müssen „nur“ emotional begreifbar, wahrnehmbar sein. Natürlich ist es wichtig den Broterwerb zu sichern, aber genauso sehr interessiert es die Mitarbeitermenschen sich emotional abgesichert zu fühlen. Es geht um ein gesundes Menschengefühl, dass ich als Mitwirkender am Erfolg eines Unternehmens haben möchte, um den gesunden Menschenverstand dazu zu bringen sich für das Unternehmen einzusetzen.

Die zweite Ebene betrifft die Rolle von guter Führung. Hier, tief gebohrt und die Essenz betrachtet, geht es um Ehrlichkeit und Zuversicht. Wieder also um die Gefühle, die mir als Mensch die Basis geben, mich vertrauensvoll einzubringen und meine Leistungsfähigkeit zu entfalten. 

Doch - ganz ehrlich - wie sehr sehen Sie diese vier einfachen Grundbedürfnisse bei Ihrer Arbeit in Ihrem Unternehmen tatsächlich gegeben? Wer fühlt sich 100% sicher, genießt die Stabilität des Unternehmens, weiß, dass ehrlich mit ihr oder ihm umgegangen wird und besitzt eine positive Perspektive beim Blick in die Zukunft?

Vertrauen durch Technik

Wo dies gelingt, ist echte Managementweisheit am Start. Wo es nicht gelingt… naja.

Dabei ist es kein Hexenwerk diese Basis zu schaffen. Mit jedem Tag, der vergeht wird es einfacher die Transparenz zu schaffen, Erfahrungen zu teilen, sich zu öffnen. Viele der uns heute umgebenden Technologien, die wir so dringend brauchen, um einen guten Job zu machen, erlauben, forcieren und fordern genau das: Transparenz, Kommunikation, Ehrlichkeit und damit am Ende auch die Chance auf Vertrauen.

Das mehr zielgerichtete Leistung und mehr Erfolg entsteht, wenn das soziale Verlangen nach Verbundenheit und Anerkennung erfüllt wird und wir mehr Autonomie und Selbstwirksamkeit wahrnehmen (können), ist im Grunde jedem klar. Dennoch trauen wir uns nicht immer an das Thema heran. 

Dabei ist es lehr- und vor allem erlernbar, die Strukturen und Prozesse, die Führungsstile und -haltungen zu verwandeln. Es ist vergleichsweise leicht, sich, zunächst ganz im Verborgenen, für Reflexionen zu öffnen, auch wenn es manchmal schwerfällt dann tatsächlich im Detail die Ergebnisse im Spiegel anzuschauen. 

Versuchen Sie es einfach mal - individuell und auch (stellvertretend) für das gesamte Unternehmen. 

Wie wäre es, wenn Sie in der Zeit bis zum Jahresende einen Fokus darauf legen, sich selbst und Ihr Unternehmen in diesem Sinne zu betrachten? Wie wäre es, wenn sie damit die Grundlage schaffen, im nächsten Jahr ein paar kleine Dinge bewusst anders anzugehen? 

Ich bin überzeugt, es ist einen Versuch wert!

  

Wenn Sie Fragen zum konkreten Vorgehen haben, schreiben Sie mich einfach an.


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Über den Autor

Guido Bosbach ist Berater für das Top-Management, HR und Führung in den Bereichen Agile Transformation und zeitgemäßes Management und engagiert sich in Unternehmen als Reiseführer, Wegbegleiter, Vor- und Mitdenker. Er wurde als Linkedin TopVoice2017 und von mehreren Zeitschriften als Top HR & B2B-Influencer ausgezeichnet. Seine Artikel erreichen mehr als 38.000 Leser pro Monat. www.zukunftheute.net

Alf Simanowski

Leiter der Abteilung für internationale Beziehungen bei Japanische Internationale Schule in Düsseldorf 

6 Jahre

Endlich mal jemand, der einfache Dinge anspricht! Viel zu sehr verlieren wir uns heute in "Nebenkriegsschauplätzen" und verlieren die wirklich wichtigen Dinge aus den Augen.

An die Herren Berater: Um wieviel Prozent steigt der Gewinn der von Ihnen beratenen Unternehmen im 1., 2. und 3. Jahr nach der Beratung?

Ueli Santschi

Interimsmanagement I KMU I Hospitality I Retail & Industrie I Talent Search I Talent-Pool

6 Jahre

danke für den guten artikel!

Norbert Geyer

Consulting - Networking Butjadingen / Berlin

6 Jahre

Sehr schön.....! Ich arbeite an der gleichen "Front".... und bin immer wieder überrascht, wie negativ in vielen Führungsetagen darauf reagiert wird. Motto:  Was soll das, wir haben wichtigeres zu tun.....FURCHTBAR! 

Renate Lehnherr

Unternehmensinhaber bei Natur-Talente Renate Lehnherr

6 Jahre

Ich bin da ganz bei Ihnen und danke ganz herzlich fürs Aufgreifen dieses Themas. Gerne gehe ich noch einen Schritt "tiefer" - was wäre, wenn wir alle den Fokus mehr auf unser Herz legen würden? Ich weiss, dass so ein Votum in der Wirtschaft meistens noch belächelt wird. Doch ist es wissenschaftlich anerkannt und messbar, dass unser Herz das grössere magnetische Feld hat als unser Gehirn! Genau DAS ist es, was einige oben erwähnen, wenn etwas nur aufgesetzt und nicht authentisch ist, dann kommt es nicht aus dem Herzen, dann wird von diesen Menschen eine Rolle gespielt. Nun verstehe ich allerdings viele Menschen in Führungspositionen,denn sie stecken oft zwischen verschiedenen Ebenen und werden von oben unter Druck gesetzt was den finanziellen Erfolg (immer mehr) anbelangt und sehen sich gezwungen, diesen Druck nach unten weiterzugeben. Spannend ist, was der bekannte Hirnforscher und Neurobiologe dazu sagt: Wir lebten lange Zeit in der Hierarchie und haben viele mechanische,technische und digitale Errungenschaften geschaffen - so viele, dass unser Leben und unsere Firmen so komplex wurden, dass sie heute hierarchisch nicht mehr geführt werden können. Die heutige Führung kann nur noch funktionieren, wenn sich viele Menschen mit unterschiedlichen Potentialen zusammenarbeiten und so gemeinsam über sich hinaus wachsen! So kann sich auch niemand mehr "über" den anderen stellen - denn jeder Mensch wird mit seinem Potential, Können und Wissen geschätzt und als wichtiger Teil des ganzen Systems anerkannt!

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