Haltung haben heißt wieder Spaß haben
Gute Vorsätze und beste Wünsche - und seien sie noch so ernst gemeint - helfen uns in der Zeitenwende, die wir gerade erleben, nicht wirklich. Corona ist für mich als Einschnitt in der Geschichte der Zivilisation auf einer Ebene mit der Entdeckung des Feuers, der Erfindung des Rads und der Schöpfung des Internets. Corona berührt jeden Menschen auf der ganzen Welt und niemand kann sich dem Virus entziehen, selbst ignorieren geht nur bedingt. Jeder in Deutschland weiß genau, wo er und sie am 13. März 2020 war, am Tag des ersten Lockdown, was man gedacht, gegessen und mit wem gesprochen hat. Das bleibt und verbindet.
Feuer, Rad und Internet haben die Menschheit, die Wirtschaft, das Privatleben und die Politik unumkehrbar verändert. Corona auch. In vielen hunderten nachdenklichen Artikeln zur Jahreswende habe ich zwei Erzählungen immer wieder gefunden: Wir kommen da durch und bald, sehr bald werden wir wieder die Dinge tun können, die wir vermissen. Die andere Erzählung hat mit einer veränderten Haltung zu tun, der Haltung zur Familie, zur Natur, zur Arbeit und den alltäglichen Dingen in unserem Alltag. Diese Erzählung trifft sehr zu, meine ich.
Ich habe vier mir nahestehende Menschen seit dem Sommer in den Tod verabschiedet und begraben. Mein Papa zählt als eigene Kategorie, auch ihn habe ich, haben wir verloren und im Dezember beerdigt. "Stille Tage in Holtorf" war vor Jahren ein Artikel in der ZEIT überschrieben, der Autor hatte ihn, Geert, inmitten seiner Bücher mit Blick auf den geliebten Garten zum Gespräch über das Leben an sich getroffen und so erlebt, wie es die Headline beschreibt.
Ich habe den Sommer, Herbst und Winter mit Nachdenken, Lesen und Reden, Wandern und nochmal Nachdenken verbracht und habe mich als Beobachter un-umkehrbarer Veränderung gefühlt und war dabei nicht allein.
Haltung ist die neu entstandene Währung.
Die Aluhelmträger von Stuttgart, Berlin und anderswo erinnern mich an die Investmentbanker von Lehman Bros.: Arrogant, selbstverliebt und unbelehrbar bis zum Untergang, an den heute höchstens noch "Zeitzeichen" im WDR Hörfunk erinnern.
Haltung setzt Erkenntnis voraus, Haltung bedeutet den unbedingten Willen, seine unmittelbare Umwelt zu erhalten, zu verbessern und (s)einen Teil zur Zukunft der uns bekannten Welt beizutragen. Ich spüre in mich hinein und bin überzeugt, dass ich diesen Weg gehen, weitergehen will.
Denn am Ende bedeutet Haltung auch, dass der Spaß an der Arbeit, der Spaß am Miteinander, an Kultur, Kino, Wandern, Mountainbiken, der Spaß mit Familie, Kindern und Freunden wieder die Oberhand gewinnt.
Alles für den Mittelstand und Verbände heißt es in meinem neuen Profil. Auch das ist eine Erkenntnis aus vielen Gesprächen, Workshops, Diskussionen und Seminaren der letzten Monate: Von Haltung alleine lässt sich schwer leben. Vom Erarbeiten einer Haltung, deren Umsetzung ins operative Geschäft und einer steigenden Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitenden schon.
In diesem Sinne: (let's) Start where you are. Use what you have. Do what you can.
Social Media 🌍 bedeutet für mich, relevante 📰 Inhalte mit Weitblick und 💙 Respekt zu platzieren.
4 JahreDanke für deinen Artikel, Hartmut. Haltung - auch eine gewisse Grundhaltung - helfen mir persönlich, für Wesentliches einzustehen. Und Haltung kann jede*r haben, egal in welcher Position, Karrierestufe oder Situation. Ich wünsche dir viele spannende Projekte!
Corporate Communications Consultant | Digitalization | Sustainability | Communications Ethics | Transformation
4 JahreLieber Hartmut, ja, die Haltung. Sie ist nicht alles, aber ohne sie ist alles nichts. Teil Deiner Haltung ist Dein Optimismus. Und gepaart mit Kompetenz und Einsatz ist das ganz sicher eine formidable Basis für Deinen künftigen Beratererfolg. Bei Rheinländern ist der Spaß ja eh mit eingebaut. Bis bald!