Hilft dein Partner im Haushalt?
Seitdem ich mich mit dem Thema "Frauen in Führung" beschäftige, sehe ich überall Ungerechtigkeiten, wenn es um Verantwortungen und Aufgaben zwischen Männern und Frauen geht.
Selektive Wahrnehmung könnte man meinen. So, als wenn du ein neues Paar fancy Sneaker kaufen willst und die plötzlich jede:r trägt. Kann sein, ist aber nur ein Teil der Wahrheit.
Mir fällt immer mehr auf, dass es ÜBERALL, egal wie fortschrittlich sich das Paar selbst nennt, ein extremes Ungleichgewicht gibt. Frauen und Mütter machen sooooo viel mehr. Denn auch wenn "der Partner" echt toll mithilft, dann bleibt folgendes festzuhalten:
ER HILFT NICHT MIT. ES IST AUCH SEINE AUFGABE UND VERANTWORTUNG.
Hilfe impliziert etwas Freiwilliges, eine nette Geste, wenn er vor der Arbeit noch die Kinder in den Kindergarten fährt, oder den Geschirrspüler einräumt. Oh, wow und das bei der vielen Arbeit, die er eh ja schon hat. Soooo lieb. Danke - Ironie aus.
Hier mal zwei Beispiele, bei denen Frauen sich auch noch um seine Aufgaben kümmern. Meist noch neben eigener Berufstätigkeit.
1. Vereinbarung: Er ist für´s Kochen zuständig. Super! Wie toll ist das?
Praxis:
"Was wollt ihr denn nächste Woche essen?" - Sie überlegt.
"Und was wollen die Kinder essen?" - Sie fragt die Kinder.
"Soll ich mal was Neues ausprobieren?" - Sie wägt ab.
"Wann gehen WIR einkaufen? - Sie macht einen Vorschlag und stimmt das noch mit den anderen Terminen ab, die die Woche zu berücksichtigen sind.
Am Einkaufstag: Sie geht zum Markt, zur Drogerie, zum Bäcker, Bioschlachter und kauft noch das Geschenk für die Schwiegermutter, über dass sie sich echt viele Gedanken gemacht hat.
Und er? Geht zum Supermarkt. Sie kommen nach Hause, räumen alles weg, er trinkt einen Kaffee, sie macht die Wäsche, weil IHR Job.
FINDE DEN FEHLER
2. Vereinbarung: Er soll die Kinder nach der Arbeit abholen.
Praxis:
"Wo soll ich Sohnemann abholen? Kannst du mir die Adresse schicken?" - Sie sucht alles raus und schickt es ihm.
"Wann soll ich da sein?" - Sie sucht die Einladung.
Empfohlen von LinkedIn
"Wie heißt der Freund nochmal?" - Info wird weitergegeben.
Am Abholtag: "Kannst du da nochmal anrufen, dass ich ggf. 30 Minuten später komme, habe noch ein wichtiges Meeting aus dem ich nicht rauskomme."
Kommt dir bekannt vor?
Ich hätte noch unendlich viele weitere Beispiele. Was mir in meiner langjährigen Erfahrung als Coachin und 19 jährigem Mutterdasein immer bewusster geworden ist: wir Frauen und Mütter sind nicht erschöpft, weil wir:
Kein Wunder, dass Mütter nur Teilzeit arbeiten wollen bzw. das von allen Seiten erwartet wird. Dass Mütter teilweise gar nicht wieder in Vollzeit zurückkommen können, ist noch eine andere Geschichte.
Deswegen: werde dir bewusst, wie bei dir die sogenannte Care-Arbeit aufgeteilt ist. Zähle auch dein "Hirn zermatern", neudeutsch mindload dazu. Das kostet unfassbar viel Energie und Kraft und wird selten als zusätzlicher Zeitfresser berücksichtigt.
Was kannst du abgeben?
Und das heißt dann auch abgeben! So richtig mit:
"Hier ist die Elternliste mit allen Telefonnummern und Adressen. BITTE ABSPEICHERN!"
"Mache dir bitte eigenständig Gedanken um den Speisenplan und geh´ allein einkaufen!"
Kleiner Reminder: Ich mag Männer und ich habe überhaupt nichts gegen sie. Ich starte auch keinen Feldzug, weil ich der Überzeugung bin, dass Frauen die Weltherrschaft übernehmen sollten (eh viel zu stressig) sondern:
Mach auch dein Ding!
Ich möchte DIR bewusst machen, dass du bereits richtig viel leistest.
Ich möchte, dass du Lust hast auch dein eigenes Ding zu machen. Sei es eine Karriere, dein eigenes Business oder Aquarelle malen.
Und dafür brauchst du auch zu Hause Unterstützung. Wenn du einen Partner hast, dann sorge für mehr gerechte Aufgabenaufteilung!
Ich wünsche dir einen wundervollen Tag. Genieße heute mal bewusst etwas, das NUR FÜR DICH IST!
Let it be
Janina
Revenue Management | Hotelier | Beratung | Technologie | Team-Motivation | Adaptive Strategien | Speaker | Moderator
2 JahreIch lese Newsletter und muss in aller Deutlichkeit sagen: Ich helfe meiner Frau nicht im Haushalt. Wir verstehen uns beide als Partner. Mal kocht der Eine, mal die Andere. Kinder haben wir uns in der Betreuung immer geteilt und den Einkauf erledigen wir gemeinsam, als Familie, übrigens mit einer tollen Einkaufslistenapp. Und dann gibt es Momente da sind wir in klassischen Rollenbildern und das ist uns bewusst. Ohne meine Frau und ihre Unterstützung wäre ich, beruflich, nicht da wo ich heute bin und das wissen wir beide und deswegen unterstützen wir uns und helfen nicht mit.