"Ich hab' es doch bewiesen"
Diesen Satz der Selbstvergewisserung sagt Annegret Kramp-Karrenbauer gerade zum wiederholten Male. Nachdem sie in der Konkurrenz zum CDU-Vorsitz gegen Friedrich Merz und Jens Spahn anmahnte, sie habe doch bewiesen, wie man Wahlen gewinnt, sie bezog sich auf ihren Sieg im Saarland, ist ihr Credo jetzt: Ich habe doch bewiesen, dass ich mich einarbeiten kann. Annegret Kramp-Karrenhauer argumentiert mit etwas Bewiesenem. Nun ist die Kommunikation mit anderen immer auch die Kommunikation mit sich selbst. Insofern vergewissert sie sich mit dieser Aussage erst einmal ihrer selbst. Natürlich gibt es solche Beweise gar nicht, aber man kann es ja mal behaupten.
Die CDU sucht nach einer Nachfolgerin für Angela Merkel, die auch klein angefangen hatte. Man hat as Gefühl, dass Angela Merkel das Ganze auch gerne an eine Frau weitergeben will. Ihren Coup mit Frau von der Leyen an die EU-Spitze hätte der von Zitteranfällen Geplagten keiner mehr zugetraut. Aber man sollte sie offensichtlich nicht unterschätzen oder gar abschreiben.
Aus der Sicht des Coaches sammelt eine aufsteigende Führungskraft natürlich Erfahrung, in dem sie immer größere Verantwortungsbereiche übernimmt. Insofern sollte Frau Kramp-Karrenbauer die Chance erhalten. Ohnehin wird bei Ministerien ein Führungsmodell verwendet, das Fachkenntnisse im Vergleich zu neutralen Führungskompetenzen absolut zurückstellt.