Im Nebel der Emotionen, trotz Coaching Ausbildung

Im Nebel der Emotionen, trotz Coaching Ausbildung

Mein Weg nach dem Aufhebungsvertrag

Heute möchte ich meine Gedanken teilen – normalerweise sollte ich gut vertraut mit den Phasen der Veränderung als Coach und Führungskraft sein.

Doch vor kurzem habe ich nach 23 Jahren selbst einen Aufhebungsvertrag erhalten, da mein Team aufgelöst wird und die damit verbundene Gefühlsachterbahn hat mich kalt erwischt. Es war, als hätten meine Emotionen mir die Sicht vernebelt.

Wie ein Schlag ins Gesicht, macht sich Enttäuschung und Selbstzweifel breit. Die Phase der Enttäuschung über das, was sich anders entwickelt hat, als ich für mich geplant hatte, war eine echte Herausforderungen.

Selbstzweifel meldeten sich lautstark zu Wort und tröstende Worte meines Umfeldes hatten keinerlei Wirkung. Gelähmt durch meine eigenen Emotionen, war da gerade nur noch Traurigkeit und Wut. Damit es nicht die Menschen trifft, die ich Liebe, ziehe ich mich am liebsten an meinen Kraftort, die Berge, zurück – hier scheint alles so unwichtig und ich bekomme wunderbar einen klaren Kopf.

Nachdem die Wut ein wenig gewichen ist, fühlte ich mich überraschenderweise verwirrt und unsicher. Die eigenen Ratschläge schienen in dieser Situation irgendwie verblasst. Die Realität kam zurück und ich musste mir jetzt ernsthaft Gedanken darüber machen, wie es für mich weiter gehen soll?!

Also hieß es akzeptieren und nach vorne schauen. Der Weg zur Akzeptanz war und ist für mich genauso anspruchsvoll. Es fordertet mich jeden Tag, eine bewusste Entscheidung zu treffen, optimistisch zu bleiben und in dieser Veränderung eine Chance zu sehen, persönlich und beruflich zu wachsen. Vor allem an Tagen, an denen die Selbstzweifel wieder laut werden.

Als Coach betone ich immer die Bedeutung von Selbstreflexion und Neuausrichtung. Wie der Zufall es will, hatte ich noch ein Buch von Jeffrey Kastenmüller „Ich bin ein Fehler und ich liebe es“ zu Hause, wofür bisher keine Zeit war – doch jetzt nahm ich mir die Zeit!

Dieses Buch hat mir eine Begegnung mit meinen Selbstzweifeln ermöglicht und die Erkenntnis gebracht - „Ich bin nicht gut genug“ und ich liebe es! Was ich jetzt wähle, ist Leidenschaft, Motivation, Kraft, Energie, Liebe und Wissen, um mich neu auszurichten.

Die Kraft des Netzwerks wurde für mich noch bedeutsamer. Die Ermutigungen von meinem Partner, Freunden, Kollegen und Mentoren hat mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, eine unterstützende Gemeinschaft zu haben. Auch die Möglichkeit meines Arbeitgebers, mich in meiner beruflichen Neuausrichtung durch VBLP-Karriereberatung (Thomas Brandl) unterstützen zu lassen, geben mir sehr viel Kraft.

Ich teile meine Erfahrung, um zu betonen, dass es trotz des Wissens um die verschiedenen Phasen, es eine andere Sache ist, sie persönlich zu durchleben. Als Coach und Führungskraft bin ich weiterhin ein Verfechter der Stärke, die aus Verletzlichkeit wächst, und ich ermutige uns alle, in Zeiten der Veränderung mit Mitgefühl an uns selbst zu denken und sich in dem Prozess bei Bedarf Unterstützung zu suchen. Denn es ist alles andere als ein Zeichen von Schwäche, sich in gewissen Phasen des Lebens helfen zu lassen.

Ich freue mich darauf, diesen Abschnitt meiner Reise mit euch zu teilen und danke euch für eure anhaltende Unterstützung.



Monica Wittmann

Mediation in Familienangelegenheiten; Systemische Familientherapie

1 Jahr

Liebe Sabrina, welch ehrliche und berührende Worte in dieser selbstoptimierten Zeit, in der jeder immer ach so erfolgreich und happy ist. Danke, dass du deine Gedanken teilst, ich weiß, du sprichst vielen Menschen aus der Seele! Ich bin mir sicher, ganz bald schon zeigt sich der Trampelpfad hin zu deinem neuen Weg! Und damit dann die Erkenntnis, wieso das denn nun so sein musste. Bis dahin wünsche ich dir ganz viel Kraft und Energie

Christine Gößl

Klarheit statt Zweifel für Führungskräfte

1 Jahr

Liebe Sabrina, ich durfte dich während meiner Zeit bei MM als so liebe, kluge und powervolle Frau kennen und schätzen lernen. Für Dich wird sich ganz sicher und auch schnell eine neue Tür öffnen - vertraue. Bis dahin genieße deinen Kraftort, erlaube Dir traurig zu sein und tanke wieder auf.

Maik R.

Vergabemanager-Einkauf bei Klinikum Ingolstadt

1 Jahr

Das Leben iss doch wie ne Box mit Pralinen! Da ist bestimmt noch eine mit Marzipan drin! Zur Not halt die mit Likör mal erstes probieren.

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