Interview mit Johann Reiter zum Thema Change @ Vetropack Gruppe
Remmers hat mir geholfen, die kulturellen Veränderungen in unserer Organisation besser zu verstehen und effektiv darauf zu reagieren. Johann Reiter, CEO Vetropack-Gruppe
Ob Champagner, Bier, Olivenöl oder Konfitüre: Jeden Tag nutzen wir Produkte mit einer Glasverpackung. Die Vetropack-Gruppe mit rund 4000 Mitarbeitenden gehört zu den führenden Herstellern von Glasverpackungen in Europa. Ihr Hauptsitz ist in Bülach, Schweiz.
Die letzten Jahre waren von vielen unerwarteten Entwicklungen geprägt. Welche Learnings hast du als CEO gezogen?
Vetropack ist ein erfolgreiches Unternehmen mit einer besonderen Familienkultur, auf die wir sehr stolz sind. Dennoch ist ein Business kein Selbstläufer. Ob Ukraine-Krieg, steigende Energie- und Produktionskosten oder eine schwächelnde Weltwirtschaft: Auch in Zukunft werden wir immer wieder vor neuen Herausforderungen stehen. Entscheidend ist, dass Herausforderungen als Chance erkannt werden und wir uns dabei kontinuierlich weiterentwickeln. Aus diesem Grund verfolgen wir unsere ambitionierte «Strategie 2030+» mit einem klaren Wertesystem, das darauf abzielt, uns langfristig als starker Marktteilnehmer zu etablieren. Für eine konsequente Implementierung der Strategischen Initiativen ist dabei die systematische Verbindung von Strategie, Struktur und Unternehmenskultur wichtig.
«Die Kultur ist essenziell für die Implementierung unserer «Strategie 2030+» und deshalb lege ich einen klaren Fokus darauf.»
Wie hat Remmers euch rund um das Thema Kultur begleitet?
Der Startpunkt unserer «Kultur-Reise» begann mit einem umfassenden Pulse Check, der Einzel-Interviews und Fokusgruppen umfasste. So konnten wir die gemeinsame Ist-Kultur analysieren und die entscheidenden Handlungsfelder identifizieren. Im Anschluss durchliefen unsere Top-Führungskräfte eine gezielte Mindset Journey, bei der die Selbstreflektion als Führungskraft im Vordergrund stand, während die gesamte Geschäftsleitung durch regelmässiges Coaching die Zusammenarbeit innerhalb unserer neuen Matrixorganisation stärken konnte.
Wie habt ihr neben den Führungskräften auch die Mitarbeitenden involviert?
Wir sind überzeugt, dass Veränderung und Wachstum von innen heraus beginnen. Darum haben wir sogenannte interne «Agility Scouts» ins Leben gerufen. Diese agieren als Vorbilder, fungieren als Brückenbauer und fördern einen offenen Dialog über alle Hierarchieebenen und Ländergrenzen hinweg. Jede Person konnte sich zunächst auf eine Ausschreibung in unserer Mitarbeiterzeitschrift bewerben. Im nächsten Schritt wurden zwölf Scouts definiert und von Remmers begleitet. Inzwischen haben wir die Anzahl sogar auf 20 erhöht, da wir unsere Unternehmenskultur weiter stärken und innovative Ideen fördern wollen.
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Was waren für dich als CEO wichtige Meilensteine?
Während der zweijährigen Begleitung gab es viele wichtige Meilensteine. Mithilfe einer massgeschneiderten und pragmatischen Umfrage war auch die Entwicklung der Kultur messbar, um Transparenz über den Fortschritt sicherzustellen. Ich persönlich erinnere mich gerne an das von Remmers begleitete Management-Offsite auf dem Säntis zurück. Gemeinsam mit der erweiterten Geschäftsleitung haben wir hier unsere strategischen Initiativen vertieft und insbesondere das Zusammenspiel innerhalb der Organisation konkret analysiert und neu definiert, um unser Vorhaben als Kollektiv erfolgreich umzusetzen.
Welche konkreten Ergebnisse oder Veränderungen kannst du heute beobachten?
Jedes Unternehmen braucht eine gute Führung. Ich kann offen sagen, dass sich die Zusammenarbeit der Geschäftsleitung im Gesamtprozess kontinuierlich verbessert hat und wir beispielsweise unsere gemeinsamen Meetings heute noch effektiver strukturieren. Dazu leisten unsere Agility Scouts durch ihr tagtägliches Wirken wichtige Beiträge zu einer erfolgreichen Unternehmenskultur, die uns allen Zielen der «Strategie 2030+» sukzessive näherbringt.