Was ist als einziges schlimmer als zu arbeiten? Krank im Bett zu liegen (sagt eine Studie)
Die Woche neigt sich dem Ende zu. Was hat Sie froh gemacht? Was hat Sie genervt? Was waren die Momente, in denen Sie zufrieden waren?
Ich finde, es lohnt sich, genauer hinzugucken, in welchen Momenten es einem gut geht – und in welchen weniger. Jeder für sich – aber auch mit Blick auf die Gesellschaft.
Neulich stieß ich auf eine schon etwas ältere Studie zweier britischer Forscher, die genau das getan haben: Sie haben Zehntausende Menschen aufgefordert, in einer App anzugeben, wie es ihnen an zufälligen Zeitpunkten des Tages ergeht – und was sie gerade in diesem Moment taten. Dafür konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 40 verschiedenen Aktivitäten wählen.
Platz 1: Sex. Platz 39: Arbeit.
Welche Aktivitäten führten also zu Wohlergehen? An der Spitze: Sex. Danach kamen kulturelle Aktivitäten wie Theaterbesuche, Konzertbesuche und Sport. Auch soziale Aktivitäten wie „Treffen mit Freunden“ führten bei den Teilnehmern zu einem guten Wohlbefinden.
Viel bemerkenswerter fand ich allerdings das andere Ende der Skala: Auf Platz 39 landete „Arbeiten“. Nur bei einer Aktivität ging es den Teilnehmern der Studie noch schlechter, nämlich: „Krank im Bett liegen“. Die Studienteilnehmer gaben also ein höheres Wohlbefinden an, wenn sie putzten oder irgendwo anstanden, als wenn sie bei der Arbeit waren. Ich finde das bedenkenswert.
Natürlich gilt das nicht für alle Menschen. Aber wenn man arbeitet, um danach frei zu haben, und danach frei hat, um die Batterien für die Arbeit aufzuladen – dann steckt man in einem Kreislauf, der es schwierig macht, ein sinnstiftendes Leben zu führen.
Was ist die Lösung? Eine liegt auf der Hand: Etwas tun, um das Wohlbefinden bei der Arbeit zu steigern. Dazu gehört, Sinn in der Arbeit zu finden. Gute Beziehungen bei der Arbeit zu pflegen. Wertschätzung zu bekommen und zu geben.
Wie es uns bei Arbeit geht, liegt (auch) in unserer eigenen Verantwortung
Um das in einem Unternehmen zu erreichen, sind alle gefragt: Man braucht gute Führungskräfte, die eine gute Kultur fördern - klar. Aber es liegt auch an jedem einzelnen, Sinn in seiner Arbeit zu entdecken und eine Rolle im Team zu finden, in der man sich wohlfühlt.
Was können Sie tun, damit „Arbeit“ bei Ihnen selbst und bei Ihrem Team nicht auf Platz 39 der Wohlfühlskala landet?
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PPS: Für alle, die die Studie interessiert: Alex Bruyson, George NacKerrin (2017): Are you happy while you work? In: The Economic Journal, Vol 127.
Statt"untertan", sollten wir die Erde zu unserer Freundin machen!
3 JahreDie Geringschätzung der Arbeit erinnert mich an das Kurz-Statement eines Mädchens in der Pubertät, das vor Jahren mal bei RTL gezeigt wurde. Auf die Frage, was sie denn später mal werden wolle, antwortete sie: "Arbeitslos! Das ist das Beste. Oder dann Superstar!"
It's too late to cry when the shit is in the pants 💙 🥥 🌴
3 JahreTja, die logische Konsequenz daraus wäre dann: Am Besten Sex bei der Arbeit? Es soll auch Menschen geben, die lieber ins Büro arbeiten gehen oder länger bleiben, damit sie zuhause keinen Sex haben müssen... In den ersten Lebensjahrzehnten setzen Menschen (nachdem sie aufrechten gehen und mit Messer und Gabel essen) die Prioritäten bei Sex vs. Arbeit eher auf Influencer-Schönheit und Erfolg. Hingegen mit zunehmendem Alter es immer wichtiger wird, dass der Partner noch seine eigenen Zähne besitzt. Whatever you do, without passion and respect, life is wasted time! Its as simple as that...
CE-Coordinator and Technical Editor Customer Documentation bei Bühler Group
3 JahreWer Gemeinschaft wertschätzen lernen durfte, Mitglied in einem oder in mehren Vereinen ist, dem ist nie langweilig! So wie Dorfkinder...