Was ist Mentaltraining und warum kann es uns helfen? Mit 5 Übungen zum Ausprobieren.

Durch steigende Komplexität und Anforderungen sowie immer mehr Veränderungen fühlen viele Menschen eine Orientierungs- bzw. Ziellosigkeit und Angst. Die Umbrüche, die derzeit stattfinden, sind in diesem Ausmaß für uns so noch nicht da gewesen. Das kann ganz schön überfordern. Ein Mensch, der Angst hat, kann nicht klar denken, weil die Angst so viel Energie aufsaugt, dass er nicht in der Lage ist klare Entscheidungen zu treffen.

Was wäre aber, wenn wir aus den Umbrüchen Selbstvertrauen entwickeln und uns von der steigenden Komplexität nicht überfordern lassen, sondern Mut finden Veränderungen für uns zu nutzen?

Meiner Meinung nach kann Mentaltraining hier sehr gut unterstützen und mit der richtigen Anleitung und den passenden Tools bei vielen Herausforderungen helfen. Mentales Training ist ein spezielles methodisches Vorgehen zur besseren geistigen Vorbereitung auf bestimmte Handlungen oder Situationen.

Was ist das Schwere daran? Man muss es regelmäßig tun, damit es wirken kann.

What we do every day matters more than what we do once in a while.

Im Nachfolgenden stelle ich fünf Übungen vor, die sich für mentales Training am Arbeitsplatz eignen. Sie können unkompliziert in den Arbeitsalltag eingebaut werden, weil sie nicht sehr zeitaufwendig und einfach durchzuführen sind.

Unsere Arbeit kann sehr aufregend und freudig sein, aber manchmal auch anstrengend und stressig. Achtsamkeit kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Stress auf unseren Geist und Körper zu verringern.

Übung #1: Bauchatmung

1. Sitze bequem auf einem Stuhl.
2. Lege deine Hände auf deine Oberschenkel.
3. Schließe die Augen.
4. Entspanne deinen Körper.
5. Atme durch die Nase tief ein (dabei streckt sich der Bauch aus) und atme durch den Mund aus (dabei zieht sich der Bauch nach innen).
6. Richte die Aufmerksamkeit auf deinen Atem.
7. Konzentriere dich auf das Heben und Senken deines Bauches.
8. Lasse aufkommende Gedanken vorbeiziehen.
9. Richte deine Aufmerksamkeit wieder auf deinen Atem.
10. Wiederhole das ein paar Mal. Wenn möglich, stelle dir einen Timer für 3 Minuten.
11. Öffnen die Augen und spüre in dich hinein, wie du dich fühlst.

Übung #2: Ein Moment der Stille

• Mache einen Alltagsgegenstand zu deinem persönlichen Symbol der Achtsamkeit. Klebe zum Beispiel einen farbigen Zettel an den unteren Rand deines Bildschirms.
• Jedes Mal, wenn du Anspannung oder Stress verspürst, schaue auf den Zettel und halte einen Moment inne. Gönne dir einen Moment der Stille und dann erinnere dich daran, was jetzt wirklich wichtig ist.

Übung #3: Spazierengehen

• Gönne dir einen Spaziergang in der Mittagspause. Ein bisschen frische Luft hilft dir einen klaren Kopf zubekommen.

Übung #4: Achtsames Zuhören

• Übe, achtsam zuzuhören. Sehr oft schweifen unsere Gedanken während eines Gesprächs ab. Höre auf, über deine eigene To-Do-Liste oder eine Antwort nachzudenken, während dein Gegenüber noch spricht.
• Versuche, zu 100 Prozent präsent zu sein! Das wird nicht nur dein Verständnis für die Informationen, die du erhältst, verbessern, sondern sich auch positiv auf deine Beziehungen auswirken.

Übung #5: Setze und behalte deinen Fokus

• Versuche, einer Aufgabe deine ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen.
• Die gleichzeitige Erledigung mehrerer Aufgaben führt nicht zu einer höheren Produktivität. Es führt vielmehr zu innerer Unruhe und kostet dich auf Dauer mehr Energie.
• Wenn du merkst, dass deine Gedanken zu anderen Aufgaben abschweifen, fange sie bewusst ab und konzentriere Sie dich wieder auf dein aktuelles Thema.

Durch die Arbeit mit den eigenen inneren Prozessen kann das eigene Handeln bzw. Verhalten positiv beeinflusst werden. Es gibt noch zahlreiche weitere Übungen und Tools, die in ganz konkreten Situationen helfen. Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen kleineren Übungen ein paar Anregungen geben und freue mich über Feedback.

When things change inside you, things change around you.