Was ist schlimmer als, wenn der Mensch, dem Du am meisten vertraust, oder den Du gar am meisten liebst Dir sagt, dass er Dich verlassen wird???

Was ist schlimmer als, wenn der Mensch, dem Du am meisten vertraust, oder den Du gar am meisten liebst Dir sagt, dass er Dich verlassen wird???

Und welche schwerwiegenden Auswirkungen hat dies unter Umständen auf Dein berufliches oder privates Leben oder gar Dein eigenes Bewusstsein?

Es gibt tatsächlich etwas, das meist sehr viel schwerwiegendere Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat, als das Bewusstsein, dass ein Mensch ab jetzt nicht mehr am eigenen Leben teilnehmen wird.

Noch schlimmer als offensichtliche und ausgesprochene Trennung ist Ungewissheit.

Sei es Ungewissheit über den Verbleib eines nahen Verwandten und geliebten Menschen, welcher möglicher Weise verschollen ist und man keinen Anhaltspunkt hat, ob er noch am Leben ist, oder nicht. Ebenfalls schlimmer als Trennung ist, die Situation, in welcher ein Mensch, in den Du Dich verliebt hast Dir mitteilt, dass er fortan die Beziehung zu Dir nicht aufrecht erhalten kann, um dies am Folgetag zu widerrufen um wiederum drei Tage später zu signalisieren, dass er ohne Dich nicht leben kann. Die Folgewoche teilt er Dir jedoch wiederum den Entschluss mit, nun doch bei seinem/r Ehepartner/in zu bleiben um auf Dein Bitten hin, diese Entscheidung erneut zu widerrufenen.

Sollte sich dieses „Spiel“ mit dem Gefühl des Betroffenen über einen längeren Zeitraum fortsetzen, so führt dies nicht selten zu einer starken Wesens- und Bewusstseinsveränderung. Für den Betroffenen meist die Hölle, ist es nüchtern betrachtet für einen Außenstehenden eher die Möglichkeit einen Prozess der menschlichen Wahrnehmung zu beobachten und zu studieren, um eine Möglichkeit zu entwickeln, niemals in eine solche Situation zu geraten.

Neurormarketing ist für mich in erster Linie ein interessantes Tool und Ansporn zu verstehen, wie der Mensch so „funktioniert“. Biofeedback-Geräte erlauben mir dabei einen intensiveren Einblick in menschliche Verhaltensweisen, besonders die uns Verborgenen, im Unterbewusstsein Ablaufenden.

Wie funktioniert menschliche Wahrnehmung vom Moment des Eintrittes einer Information, der einhergehenden emotionalen Beurteilung, über Verarbeitung bis hin zur Manifestation im Bewusstsein und folglich dem physischen Außen?

An derartigen, lebensnahen Beispielen kann man die Auswirkungen von widersprüchlichem Verhalten gerade von Menschen, denen man sehr vertraut und somit eine emotionale Beziehung führt, sehr anschaulich erkennen um diese am Ende bestenfalls aufzulösen.

Was macht diese Situation nun mit dem Menschen und welchen Einfluss hat es auf sein Leben?

Begleiterscheinungen einer solchen, oben genannten Erscheinung ist unter Anderem der Verlust der Selbstachtung, der Selbstkontrolle und der Selbstliebe. Das Maß an Selbstliebe ist wohl ein Indiz dafür, wie lange man sich überhaupt einer solchen Situation freiwillig aussetzt.

Das so genannte „reale" Einschätzungsvermögen leidet enorm und selbst wenn die besten Freundin oder der beste Freund vorsichtig darauf hinweist, das scheinbar irgend etwas in Inbalance ist, wird diese/r mit harten Worten darauf hingewiesen, dass dieser Zustand normal sei und der Verstand (Neokortex) findet eine Menge Erklärungen um diese offensichtlich unmenschliche Situation in einem positiven Licht erscheinen zu lassen.

Der Eine denkt nun möglicher Weise: „Das kenne ich nur zu gut". Ein Anderer ist froh, dies nie erlebt zu haben. Ein Dritter ist vielleicht neugierig, wie es sich wohl anfühlen mag.

Für diejenigen unter Euch, welche dieses Phänomen menschlicher Wahrnehmen nachvollziehen möchten, gibt es gerade aktuell eine gute, wenn auch nicht angenehme Situation es zu beobachten. Das diese nicht angenehm ist, liegt in der Natur der Sache, sonst könnte man es nicht beobachten, im Sinne von fühlen. Erfahrungsgemäß ist es etwas Anderes, wenn ich über etwas in einem Buch lesen, oder es am eigenen Leib zu spüren bekomme.

Welche Situation meine ich? Es ist die Situation, welche uns nunmehr seit zwei Jahren in Form einer so genannten Pandemie begleitet.

Betrachtet man den Informationsfluss und -gehalt, dann stellt man das gleiche Muster fest, welches ich oben beschrieben habe.

Die Informationen wechseln regelmäßig zwischen: „Es ist bald vorbei bzw. es wird nie vorbei sein.“

Konsumiert ein Mensch nun diese Art der Information regelmäßig und über einen längeren Zeitraum, dann ist es naheliegend, dass der gleiche Effekt wie oben beschrieben eintritt. Es kommt zu einer emotionalen Überlastung von Teilen des Gehirns, einhergehend mit einer Art Realitätsveränderung und letztendlich nicht selten dem Verlust der Selbstkontrolle.

Der Wunsch diese unerträgliche Situation zu beenden wird so stark, dass man jede angebotene Lösung ohne ausbalanciertem Einschätzungsvermögen fast widerspruchslos annimmt. Schlimmer noch, man verurteilt Menschen, welche auf diesen unausgeglichenen Zustand wohlwollend hinweisen möchten, so wie oben bereits beschrieben. Es entsteht eine unmenschliche Situation resultierend aus einer besonderen Art der Informationsaufnahme, verbunden mit einer destruktiven Strategie der Verarbeitung dieser. Mit destruktiv meine ich, dass wir in einem Zustand der Angst, selten in der Lage sind, konstruktive Veränderungen herbei zu führen.

Bei mir liegt es in diesem Beitrag nicht zu Beurteilen, ob diese Situation von den an der Information der Menschen beteiligten Personen, bewusst oder durch Unwissenheit verursacht wird, das Ergebnis für die Betroffenen bleibt das Gleiche. Sie gehen in diesem Fall buchstäblich durch die Hölle.

Wie entkommt man nun diesem emotionalen Dilemma und wieder in einen ausbalancierten Bewusstseinszustand? Diese Frage zu beantworten bedarf eines mindestens ähnlich langen Beitrages, welchen ich davon abhängig mache, wie groß oder weniger groß das Interesse an derartigen Informationen ist.

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