Jahresrückblick der BaFin: Ein Blick auf die Maßnahmen und Vor-Ort-Prüfungen im Jahr 2023

Jahresrückblick der BaFin: Ein Blick auf die Maßnahmen und Vor-Ort-Prüfungen im Jahr 2023

Im Jahr 2023 hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ihre Anstrengungen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erheblich intensiviert. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Unsicherheiten und der wachsenden Bedrohung durch internationale Finanzkriminalität nahm die BaFin eine führende Rolle ein, um die Integrität des deutschen Finanzsystems zu schützen.

Verstärkte Geldwäscheprävention im Fokus

Die BaFin identifizierte das Risiko, dass Finanzintermediäre zu Zwecken der Geldwäsche missbraucht werden, als eines der größten Bedrohungen für den Finanzsektor. Besonders im internationalen Zahlungsverkehr sah die Aufsichtsbehörde eine erhöhte Gefahr, was auf die instabile geopolitische Lage und die damit verbundenen Risiken für Terrorismusfinanzierung zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund führte die BaFin 2023 eine Reihe von Sonderprüfungen durch, die sich sowohl auf den Bankensektor als auch auf Nichtbankenfinanzinstitute konzentrierten.

Ein spezielles Augenmerk legte die BaFin auf die Themen Terrorismusfinanzierung und die Überwachung von Transaktionen. Diese Schwerpunkte wurden in zahlreichen Vor-Ort-Prüfungen behandelt, bei denen die BaFin direkt in den betroffenen Institutionen aktiv wurde, um die Wirksamkeit der internen Kontrollen und Maßnahmen zur Geldwäscheprävention zu überprüfen.

Vor-Ort-Prüfungen als zentrales Instrument

Die Vor-Ort-Prüfungen waren ein wesentliches Instrument der BaFin, um die Einhaltung der Vorschriften zur Geldwäscheprävention sicherzustellen. Im Jahr 2023 wurden 158 Prüfungen in der Geldwäscheaufsicht durchgeführt (2022: 116), wobei sie besonders auf Unternehmen fokussierte, die aufgrund ihrer Geschäftsmodelle oder ihrer internationalen Verflechtungen als besonders risikoreich eingestuft wurden.

Diese Prüfungen ermöglichten es der BaFin, direkt vor Ort Einblicke in die Arbeitsweise der Unternehmen zu gewinnen und etwaige Schwachstellen in den Präventionsmaßnahmen aufzudecken. Dabei wurden nicht nur die internen Prozesse und Systeme auf den Prüfstand gestellt, sondern auch die Einbindung von Mitarbeitern und die Unternehmenskultur hinsichtlich der Geldwäscheprävention bewertet.

Weiterhin führte die BaFin 628 regelmäßige bzw. anlassbezogene Aufsichtsgespräche bzw. -besuche in diesem Zusammenhang durch (Vorjahr: 336).

Zusammenarbeit mit internationalen Partnern

Um den globalen Herausforderungen der Geldwäsche effektiv begegnen zu können, intensivierte die BaFin auch ihre Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wurden Informationen ausgetauscht und gemeinsame Maßnahmen ergriffen, um die Durchsetzung internationaler Standards zur Geldwäscheprävention zu gewährleisten. Die Vorbereitungen auf das neue Aufsichtsregime der zukünftigen europäischen Geldwäscheaufsichtsbehörde (Anti-Money Laundering Authority – AMLA) standen dabei ebenfalls im Fokus.

Ausblick: Weiterhin wachsam in der Geldwäscheprävention

Die Ergebnisse des Jahres 2023 zeigen, dass die BaFin ihre Rolle als Hüterin eines sauberen und transparenten Finanzsystems konsequent wahrnimmt. Durch die verstärkten Vor-Ort-Prüfungen und die enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern konnte sie einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung leisten. Auch im Jahr 2024 wird die BaFin weiterhin wachsam bleiben und ihre Maßnahmen in diesem wichtigen Bereich fortführen und weiter ausbauen.

Jahresbericht BaFin 2023

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