Job-Check in 5 Schritten: Passt dein Job noch zu dir?
Freust du dich auf deinem Urlaub? Über die Feiertage hast du bestimmt Zeit mit der Familie, deinen Freund*innen oder mit deinem Lieblingshobby geplant, richtig? So eine Auszeit kann richtig beflügelnd sein und helfen, neue Energie zu tanken. Häufig gibt sie uns auch etwas Abstand und Raum für Reflexion und neue (berufliche) Perspektiven.
Genau deshalb möchte ich diesen Zeitpunkt nutzen und dich fragen:
Ist dein Job noch attraktiv für dich?
Angenommen, dein Job wäre eine Frau bzw. ein Mann, würdest du dich auf der Straße nach ihr/ihm umdrehen?
Ich lade dich heute ein, durch diesen Artikel aktiv zu werden und die noch ruhige Adventszeit zu nutzen, um dich wirklich mit dieser und weiteren Fragen auseinanderzusetzen:
Und wie du es vielleicht vom Berufsoptimierer Podcast und von mir kennst, habe ich dir dafür fünf Schritte mitgebracht, wie du diesen Fragen auf den Grund gehen kannst.
1. Die Ausgangssituation analysieren
Der Blick nach innen (und außen)
Der erste Schritt besteht darin, das eigene Selbstbild zu überprüfen. Nutze für die folgenden Fragen gern eine Skala von 1 (niedrigste) bis 10 (höchste). Denk am besten nicht zu lange nach, sondern schreibe intuitiv eine Zahl auf.
Wo liegst du im Schnitt? Hast du alles mit einer 8 bis 10 beantwortet, dann herzlichen Glückwunsch! Ich würde sagen, (fast) alles richtig gemacht, und du brauchst nicht unbedingt weiterzulesen ;-)
Liegst du jedoch eher in den niedrigeren Werten, dann lies gern weiter …
Was ist dir wichtig?
Es gibt Gründe, warum du unzufrieden bist. Oft hängen diese damit zusammen, was dir wichtig ist. Brauchst du ein freundschaftliches Team, um zufrieden zu sein? Sind dir Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten wichtig? Brauchst du regelmäßig neue Projekte? Weniger Arbeitsbelastung? Mehr Geld? Neue Gebiete und Themen?
Schreibe die Dinge auf, die dir an deinem Arbeitsplatz und in deinem Job wichtig sind. Und dann gehe in die Bewertung, auch gern auf einer Skala von 1 bis 10, wie sehr deine momentane Stelle diese Kriterien erfüllt.
2. Stärken und Schwächen identifizieren
Eigene Kompetenzen bewerten
Ein zentraler Aspekt einer möglichen Neuorientierung ist ebenfalls die Bewertung der eigenen Kompetenzen. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse hast du im Laufe deines Berufslebens erworben? Hier lohnt es sich, auf berufliche Erfolge zu schauen. Notiere sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen.
Dies hilft, ein klares Bild deiner Stärken zu gewinnen, die dir bei der Neuorientierung nützlich sein können. Lies gern in diesem Artikel nach, wenn du wissen möchtest, wie du deine Erfolge herausfinden kannst.
Schwächen ehrlich betrachten
Ebenso wichtig ist es, deine Schwächen zu erkennen. Gibt es Bereiche, in denen du dich verbessern könntest? Diese Einsicht kann schmerzhaft sein, ist aber notwendig, um gezielt an deiner Weiterentwicklung zu arbeiten oder eine Richtung zu wählen, die deine Schwächen weniger stark fordert. Auf der anderen Seite kann es aber auch hilfreich sein, die eigenen Schwächen - oder vielmehr Grenzen - zu kennen, so dass du weißt wann du dir Unterstützung holst, so dass du nicht in die Überforderung abdriftest.
Kennst du deine Stärken und Grenzen, kannst du so abgleichen, ob dir noch Fähigkeiten für deinen absoluten Traumjob fehlen. Das zeigt dir einen klaren Weg, den es braucht, um an dein Ziel zu gelangen.
3. Möglichkeiten und Ressourcen erkennen
Chancen und Optionen aufzeigen
Welche Möglichkeiten bietet dir der Arbeitsmarkt? Welche Branchen oder Positionen könnten für dich interessant sein? Informiere dich über aktuelle Trends und Entwicklungen in verschiedenen Berufsfeldern. Überlege, welche deiner Fähigkeiten in anderen Kontexten nützlich sein könnten. Hier ist auch Kreativität gefragt: Manchmal führen ungewöhnliche Kombinationen von Kompetenzen zu einzigartigen beruflichen Profilen.
Geheimtipp: Wenn du mit deinem Arbeitgeber zufrieden bist, dann kann auch ein interner Stellenwechsel spannend für dich sein. Das hat Vorteile für dich und dein Unternehmen. Du könntest also auch mit deiner/m Vorgesetzten über deine Situation sprechen, und ihr könnt bestenfalls gemeinsam schauen, was intern möglich ist. Der Stellenwechsel ist dabei allerdings nicht immer der erste Lösungsweg. Vielleicht besteht die Möglichkeit, sich auf gewisse Aufgaben mehr fokussieren zu dürfen, während du andere Aufgaben abgeben kannst, die dafür wiederum jemand anderem interessieren würden.
Netzwerk und Unterstützung aktivieren
Betrachte dein berufliches und privates Netzwerk als Ressource. Wer kann dir bei deiner Neuorientierung helfen? Vielleicht gibt es in deinem Umfeld Menschen, die ähnliche Wege gegangen sind und ihre Erfahrungen teilen können. Auch Weiterbildungen oder Coachings können wertvolle Unterstützung bieten.
4. Hindernisse und Risiken abwägen
Sicherheit vs. Selbstverwirklichung
An dieser Stelle möchte ich auf einen wichtigen Aspekt eingehen, an den die meisten Arbeitnehmer*innen kommen: Sicherheit oder Selbstverwirklichung?
Auf den ersten Blick scheinen diese Begriffe gegensätzlich und wir sind gezwungen uns für eine Seite zu entscheiden. Doch das stimmt nicht so ganz.
Sicherheit ist ein starker Motivator, in deiner Komfortzone zu bleiben und auch den nicht so erfüllenden Job zu ertragen, denn er gibt dir finanziellen Rückhalt. Er sorgt dafür, dass du deine Rechnungen bezahlen und deinen Beitrag zum Familieneinkommen leisten kannst und ihr ein Dach über dem Kopf habt.
Vermeintlich auf der anderen Seite stehen die Selbstverwirklichung, das persönliche Wachstum, die berufliche Zufriedenheit und innere Erfüllung. Wir möchten unsere Träume leben und das tun, wonach wir uns sehnen.
Das steht für die meisten im Widerspruch, und sie ziehen den Schluss, dass sie sich für das eine oder das andere entscheiden müssen. Doch das stimmt nicht. Wenn Sicherheit für dich wichtig ist, dann ist es elementar, es anzuerkennen und dich nicht falsch zu machen. Alles, was es von dir braucht, ist, einen Weg zu finden, der dir den Übergang erleichtert beziehungsweise wie du beides haben kannst. Nach mehr als sieben Jahren Erfahrung als Karriere-Coach kann ich dir bescheinigen, dass dies machbar ist! Dazu mehr in Punkt 5.
Mögliche Barrieren identifizieren
Kein Veränderungsprozess verläuft ohne Hindernisse. Was könnte deinen Weg erschweren? Möglicherweise fehlt dir die notwendige Qualifikation, oder du hast finanzielle Verpflichtungen, die ein Risiko darstellen. Es ist wichtig, diese Faktoren zu erkennen und sie in deinen Plan zu integrieren. Es geht nicht darum, deinen Job morgen zu kündigen, um dich selbst zu verwirklichen, koste es, was es wolle.
Risiken realistisch einschätzen
Jede Entscheidung birgt Risiken. Überlege, welche Konsequenzen eine berufliche Neuorientierung mit sich bringen könnte. Hierbei geht es nicht darum, dich von deinem Weg abzuhalten, sondern realistisch zu bleiben und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um Risiken zu minimieren.
5. Ziele und Strategien entwickeln
Klar definierter Plan
Nachdem du alles analysiert hast, weißt, wo du stehst, wo du hinwillst, was es braucht, um da hinzukommen und was es auf dem Weg dahin zu beachten gibt, ist es Zeit, einen Plan zu erstellen, um auch dorthin zu kommen.
Definiere für dich ein klares Ziel, mit zeitlichem Rahmen und all den Faktoren, die du im Laufe dieses Artikels ausgearbeitet hast.
Angenommen wir treffen uns in zehn Jahren …
Eine Übung, die ich gern mit meinen Klient*innen durchführe, ist die Caféhaus-Übung. Du bist herzlich eingeladen, sie selber auszuprobieren, es ist ganz einfach:
Mal angenommen, du und ich, wir treffen uns in zehn Jahren in einem Café. Wir schreiben also das Jahr 2034. Du kannst es gar nicht erwarten, mir zu berichten, was du in den vergangenen zehn Jahren so alles erlebt hast. Wir sitzen zusammen, und du legst los. Was würdest du mir erzählen?
Nutze dazu gern diesen Lückentext:
„Bastian! Du glaubst nicht, was passiert ist! In 2034 bin ich … und beschäftige mich mit … Ich kann meine größten Stärken (A, B, C) einsetzen, und ich werde damit als Expert*in für … wahrgenommen. Außerdem lebe ich in … und bin …
Und dann würde ich dich fragen:
Du glaubst nicht, dass das geht? An der Stelle nenne ich gern dieses Zitat:
Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr schaffen können, und unterschätzen, was sie in zehn Jahren schaffen können.
Bill Gates
Du musst deinen aktuellen Job nicht morgen kündigen und ins kalte Wasser springen. Du kannst das natürlich, wenn du den zusätzlichen Push brauchst. Doch du kannst auch während deiner aktuellen Beschäftigung nebenbei an deiner Neuorientierung arbeiten. So habe ich es zum Beispiel gemacht. Ich bin zunächst nebenberuflich als Karriere-Coach gestartet und erst eineinhalb Jahre später habe ich mich dann getraut und bin Vollzeit in die Selbstständigkeit gestartet. Du siehst also – es dauert so lange, wie es dauert :-)
Falls du Unterstützung brauchst, dein berufliches Ziel zu finden, oder du jemanden an der Seite haben möchtest, der dich im Rahmen deiner Neuorientierung begleitet, dann melde dich gern bei mir oder meinen Kolleg*innen für ein kostenfreies Strategiegespräch, und wir entwickeln gemeinsam deinen Karriereplan.
Und wenn du noch weitere Inspiration suchst und mehr über unsere Arbeit erfahren möchtest, dann schau gerne mal hier vorbei.
Bis in vier Wochen.
Wir hören uns
Dein Bastian