Köppl on Public Affairs: Guidelines für 2021

Köppl on Public Affairs: Guidelines für 2021

Als wäre Covid19 nicht genug: mit dem schockierenden Sturm eines Mobs auf das U.S. Capitol begann das neue Jahr nicht gerade vertrauenserweckend. Corona-Leugner werden lauter und selbstbewusster, das politische Leadership strauchelt angesichts immer neuer Maßnahmen gegen die Pandemie und die Selbstdisziplin Corona-erschöpfter Bürger scheint allen Ortes zu erodieren. Politik-Gestaltung steht unter massivem Druck. Wie entkommt Public Affairs dem Druck?

Seinen Platz behaupten

Wenn die Politik weitestgehend damit befasst ist, die Auswirkungen der Pandemie in den Griff zu bekommen, bleibt wenig Platz für jene Themen und Anliegen, die nicht direkt mit Corona zu tun haben. Generell ist die Aufmerksamkeit der Politik für Interessen der Wirtschaft aktuell gering. Daher müssen berichtigten Interessen massiv ihren Platz behaupten. Wie? Mit Fakten, mit Nachdruck und mit Lösungen. Nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung zu sein ist einmal mehr das Credo erfolgreicher Public Affairs.

Für Fakten kämpfen

Fakten und Argumente sind in Verruf geraten. Diskreditiert von Populisten, marktschreierischen Medien und sich selbst befeuernden Echo-Kammern sinkt die Akzeptanz von rationalen Argumenten sowie wissenschaftlichen Befunden als Fundament politischer Entscheidungen. Interessen von Unternehmen basieren nun mal auf Rationalität, daher muss Public Affairs mit Bestimmtheit gegen das mainstreaming von motivated beliefs und emotional getriebenen Interessen antreten.

Closed shops aufbrechen

In Krisen tendieren politische Entscheidungen dazu, sich abzukapseln und nur wenige externe Akteure in die Politikgestaltung mit einzubeziehen. Dabei handelt es sich meist um besonders regierungstreue Akteure, wodurch ein closed shop entsteht. Im Sinne einer offenen, lebendigen und auf der breiten Einbindung vieler Interessen basierenden politischen Entscheidungsfindung muss daher gegen das Entstehen von closed shops aufgetreten werden. Unternehmen und deren Verbände sind aufgerufen – auch lautstark – ihr Recht auf Einbindung und ihr Recht darauf gehört zu werden einzufordern.

Eine politischen Entscheidungsfindung, die an Fakten kein Interesse zeigt, berichtigte Anliegen nicht hören will und in closed shops arbeitet, stellt nicht nur Public Affairs auf die Probe, sondern provoziert ein Mehr populistischen Aktionismus. Gewollt?

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