Kaffeegenuss - Ist der tägliche Kaffee schädlich oder gesund?

Kaffeegenuss - Ist der tägliche Kaffee schädlich oder gesund?

Die braune „Gute-Laune-Infusion“ 

Gebt es doch zu, Ihr wollt es doch auch! So richtig heiß und direkt am Morgen nach dem Aufwachen. Kaffee - was denn sonst? - wird überall auf der ganzen Welt nicht nur getrunken, sondern genossen oder sogar zelebriert. Für viele ist Kaffee ein fester Bestandteil der hauseigenen Doping-Kiste. Er gehört bei uns Deutschen so selbstverständlich zur Morgenroutine wie das tägliche Zähneputzen.

Aber ist Kaffee wirklich eine gute Idee?

Die Antwort dazu ist nicht ganz einfach. Nicht, weil ich selbst nicht von den Wirkungsweisen des schwarzen Goldes überzeugt bin, sondern vielmehr, weil die Studien widersprüchliche Ergebnisse zeigten und viele Studien teils unrealistische Extremfälle betrachten. 

Wir passen unseren Kaffeekonsum gerne unseren Lebensgewohnheiten an. Dabei lassen wir aber außer Acht, dass sich die Wirkungsweise der Inhaltsstoffe mit den Umständen des Trinkens verändern. Ist die braune „Gute-Laune-Infusion“ hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte nun also schlecht, gut oder völlig irrelevant?

1. Kaffee und hoher Blutdruck

"Kaffee sorgt für einen hohen Bluddruck und schadet dem Herzen."

Diese Aussage habe ich häufig gehört. Bei solchen Statements bin ich jedoch, trotz bewiesener Studien, recht skeptisch. Sicher gibt es viele schädliche Stoffe auf dieser Welt, und Kaffee wird schon seit jeher konsumiert. Dass er konsekutiv „tödlich vom Hocker gerissen“ hätte, wurde bisher jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen. 

Bevor man über Ergebnisse von Studien reden kann, sollte man sich wie immer über einige Fakten bewusst machen. Viele Studien fokussieren sich nicht unbedingt auf den Effekt von aufgebrühtem Kaffee, sondern vielmehr auf den Effekt von Koffein. Das ist ein entscheidender Unterschied!

Eine zweite Sache ist die Dosis. Ein „Wirkstoff“ kann in moderaten Dosen durchaus positive Effekte haben, während größere Mengen toxisch wirken. Macht also auch beim Kaffee die Dosis das Gift? Die Kaffee-induzierten Effekte auf den Blutdruck können – selbst bei recht hohen Dosen – generell als relativ gering angesehen werden. Und es gibt noch weitere Punkte zu beachten. Unter anderem können Sport und andere körperliche Aktivitäten phasenweise den Blutdruck stärker erhöhen. Extensives Wassertrinken kann überraschenderweise auch zu einer Blutdrucksteigerung führen. 

Bitte beachtet auch: Ein einmalig akut erhöht gemessener Blutdruck ist nur bedingt aussagekräftig.

Inzwischen gibt es einige sehr groß angelegte Studien, die nach ihren Analysen vielmehr einen positiven Effekt auf das Herz aufzeigen konnten. Bevor jedoch Menschen freudig jubelnd ihren Kopf gleich in die nächste Packung Röstkaffee stecken, ist natürlich auch hier – wie eigentlich immer – der Kontext zu beachten. Es gibt Umstände, bei denen Kaffee mit seinen Inhalten durchaus eine schädliche Wirkung auf uns haben kann – und ja auch indirekt auf das Herz. Dazu aber unten mehr.

2. Genuss oder Stress

Dass Kaffee eine anregende Wirkung auf uns hat, ist den meisten bekannt. Viele setzen es automatisch mit der Ausschüttung von Stresshormonen in Verbindung. Da ist auch möglicherweise etwas dran. Studien gibt es genug, die nachweisen, dass Probanden eine erhöhte Ausschüttung von Cortisol nach der Zufuhr von Koffein aufwiesen. Insgesamt müsste die Aussage wohl darauf beschränkt werden, dass Koffein unter Umständen eine Art Stress in uns bewirken kann. Wie kommt es aber dazu? Wenn man das verstehen würde, könnte man das vielleicht besser beeinflussen. In der heutigen stressigen Welt ist niemand sonderlich daran interessiert, seinen Cortisolspiegel noch weiter ansteigen zu lassen.

Macht es möglicherweise einen Unterschied, ob ich eine Tasse Kaffee schnell nebenher auf dem Weg zur Arbeit herunterschütte, oder ob ich gemeinsam mit Bekannten in einem Restaurant sitze und diesen gemütlich bei einem angeregten Gespräch genieße? Macht es bei unserem Thema überhaupt Sinn, isoliert die Wirkung der Substanz Koffein zu betrachten, oder sollte man hier nicht doch eher ein wenig über den Tassenrand hinaus schauen?

Die Beobachtung, dass Kaffee unseren Stoffwechsel anzuregen scheint, ist – wie bei so vielen Menschen, die sich heutzutage mit ihrem Gewicht und ihrem Äußeren beschäftigen – von großem Interesse. Welche weiteren Effekte hat aber ein akuter Anstieg des persönlichen Stoffwechsels? Was könnte dies im Körper bewirken?

3. Die Qualität des Kaffees

Die Qualität des Kaffees ist dabei nicht zu unterschätzen. Es ist erwiesen, dass viele bekannte Kaffeesorten einen erheblichen Anteil an Schimmel- oder Mykotoxinen beinhalten. Das führt wiederum zu Entzündungen im Körper. Giftstoffe in alltäglichen Lebensmitteln ist in der Tat ein Problem. Leider auch in Deutschland. Wer bereits einmal den erschlagenden Effekt einer Tasse minderwertigen Kaffees verspürt hat, kennt den negativen Effekt von schimmelinfizierten Kaffeebohnen.

Mein Tipp: Möglichst hochwertigen Bio-Kaffee von kleinen Röstereien zu kaufen. Die geringsten Schimmelbelastungen finden sich zudem in Einzelröstungen. Das heißt, verzichtet auf Röstmischungen.

4. Der Kontext

„Kaffee braucht Sonne!“

Wir sollten unsere Scheuklappen öfter mal ein wenig aufklappen und das ganze Bild betrachten. Eine sehr kluge Aussage besagt: „Kaffee braucht Sonne!“. Kaffee ist nicht nur Koffein. Kaffee vermindert die Melatoninproduktion, weshalb das schwarze Getränk in der zweiten Tageshälfte definitiv nicht zu empfehlen ist. Kaffee kann durch seine Cortisol anregende Wirkung in einem stressigen Kontext - wie zum Beispiel den Kaffee im morgendlichen Stau zur Arbeit schnell hinunterzukippen - auch eher negative Auswirkungen haben. Das bewusste Genießen dieses Heißgetränks - idealerweise in der Morgensonne - trägt, wenn die Qualität des Kaffees stimmt und es keinen Schimmelbefall gibt, durch seine entzündungshemmende und hormonell anregende Wirkung zu einem gesunden Lifestyle bei.

Kaffee hatte lange einen schlechten Ruf. Mittlerweile ist aber bekannt, dass das darin enthaltene Koffein nicht nur schnelle Energie liefert sondern auch Entzündungen in der Hirnregion blockiert und dadurch neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer vorbeugt. Dazu erhöht Koffein die Insulinempfindlichkeit in gesunden Menschen, ein erheblicher Faktor für nachhaltigen Gewichtsverlust. Daneben gibt es noch viele weitere Gründe, warum Kaffee ein wahrer Vitaltrunk ist.

Frederik Schafmeister

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4 Jahre

Spannend, das nenne ich mal einen differenzierten Artikel :)

Alexander Osterried 🌱

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5 Jahre

Hi Marcel V.,  als Gesundheits- und Ernährungscoach beschäftige ich mich mit alltäglichen "Gewohnheiten" und deren Wirkungen. Zudem trinke ich natürlich auch liebend gerne Kaffee, vorausgesetzt im richtigen Kontext. Auch habe finde ich die Philosophie von MYBALI COFFEE sehr spannend!

Marcel V.

Steuerassistent bei Günther L.A. Huber GmbH

5 Jahre

Ein toller und ansprechender Artikel 😁 Wie kommt es, dass sie sich so für Kaffee interessieren ? 😊

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