Kampfzone Zukunft

Klaus Kobjoll - ein legendärer Innovationstreiber im Hotelier- und Gastronomiewesen

Die IGN Hopfenvermarktungs- und Vertriebs GmbH lädt mich ein, die Branchen-Messe BrauBeviale zu besuchen.

Die Frage nur, wo in Nürnberg wohnen? Das Motel One ist belegt und die Übernachtungspreise schießen während der Messe wie Salatköpfe in die Höhe. Da kommt mir plötzlich wieder der Unternehmer und Weggefährte Klaus Kobjoll in den Sinn.

Seine Hotel-Dorfwelt Schindlerhof Klaus Kobjoll GmbH in Nürnberg ist so ein kleines besonderes gallisches Dorf im römischen Reich. Ein Reich der sich ewig angleichenden Standards im allgemeinen Gastgewerbe. Er erfindet mit Frau Renate und Tochter Nicole das höchst dekorierte Tagungshotel in Deutschland mit 92 Zimmern und 12 Tagungsräumen. Gerade wird das "Kreativzentrum" fertiggestellt.

Als ich spätabends im Hotel einchecke, schreibe ich Klaus spontan noch privat an, der mir ebenso schnell noch antwortet. Am Morgen treffen wir uns zu frischem Croissant und Kaffee. Obwohl lose für 10 Uhr verabredet, ruft er mich bereits früher an, treffen uns schon um 9.40 Uhr. Er ist so ein richtiger Vollblutunternehmer, dessen Augen leuchten, der schnell reagiert. Er findet nicht, dass wir zu wenig Zeit im Leben haben, sondern zu viel Zeit sinnlos verstreichen lassen.

Während des Frühstücks sprechen wir über seine 40-jährige Unternehmensgeschichte. Kurz springt er auf und zeigt mir im Seitenkorridor die liebevoll erarbeitete Zeitstrahl-Wand mit den ganzen wichtigen Jahresereignissen. Dort sind Fotos, Geschichten und Karten in kleinen Themeninseln in einem langen Korridor präsentiert.

Wider dem sanften Fall ins Chaos

Klaus ist jetzt 76 Jahre alt, hat eine Energie wie ein fitter Junger. Was macht ihn so besonders bis heute?

Auch - seine Herkunft: Worüber er nicht gern redet, weil er immer nach vorne schaut und ein Kämpfer für die Zukunft ist, der jedoch auch das Werden wertschätzt. Aber Klaus entstammt einer Flüchtlings- bzw. Vertriebenenfamilie. So ähnlich auch wie Peter Maffay oder auch meine eigene mütterliche Seite. 1948 als Nachkriegskind geboren, wird ihm, so empfinde ich es, vom inneren Antrieb das Wichtigste, aus den Trümmern des Totalverlustes, den seine Vorfahren erlebt haben, etwas Nützliches, Schönes und Stabiles für viele Menschen und seine Familie zu schaffen.

Sein Anspruch ein eigenes Dorf, eine Heimat, eine eigene ihm gehörende Scholle, mit guter Seele, einem Ethos der Produktivität und viel kreativer Sinnlichkeit, die Magnet für die Welt und die Region ist.

Klaus und ich, wir spüren und wissen, dass wir seit Jahren in eine Krise in unserer Wirtschaft und Gesellschaft geraten. Wir sind besorgt, als wir darüber sprechen. Wir stellen uns mit unserem Tun gegen den sanften Fall ins Chaos. Wir wollen wieder Produktivität in unserer Gesellschaft fördern, Werte wie Leidenschaft, Kompetenz und Zuverlässigkeit fördern und gutes gedeihliches Miteinander herstellen.

Sein Hotel, seine Vorträge, sein Wirken begeistern mich, seit ich von ihm in den 90er Jahren gehört habe. Da tritt er einer aus der Masse heraus und schafft in einem Vorort von Nürnberg einen Nordstern der Gastbranche.

Damals war sein Hotel auch ein Mekka für die Akademien des Selbstmanagements um Pioniere wie Josef Schmidt, wie das SchmidtColleg GmbH & Co.KG und die ehemaligen Schüler des berühmten Dr. Gustav Grossmann Modells. Damals war es Trend und Kompetenz, sich selbst erst managen zu lernen, bevor man andere managen darf und kann. Diese gute Selbstorganisation ist Klaus ein Anliegen bis heute. Er lebt vor, was er von andere erwartet.

So entwickelten viele Unternehmer wie auch der Schweizer Werner Kieser mit seinen Rückentraining-Studios beeindruckende, führende Firmen in ihrem Sektor. Einer der berühmten Seminartitel vom Schmidt Colleg heißt bis heute "Unternehmerenergie", heute geleitet von Cay von Fournier in Berlin.

Auch Klaus tourte mit seinem überlegenen Wissen und der bewiesenen, sichtbaren Kompetenz als Innovator im Gastro - und Hotelbereich als Speaker und Trainer von den USA bis an den Baikalsee. Er war der Speaker für Jahrzehnte für Marketing mit Sogwirkung im Gast- und Hotelgewerbe - weltweit.

Sein Hotel-Dorf-Anwesen Schindlerhof zeugt von einer eigenen Philosophie, einem Lebenswerk von ihm und seiner brillanten Familie, die Geschichte schreibt. Solche Menschen wie er, wie ich, wir lieben es, produktiv zu sein und anderen in ihrer Produktivität zu fördern. Das ist die Seele der Wirtschaft und einer Gesellschaft.

Dann taucht seine charmante Tochter Nicole auf, die ganz konzentriert zu ihrem nächsten Termin weiter muss, kurz geben wir uns die Hand und ich bestelle Grüßen an Ihren Mann Marcel.

Jetzt sitzen wir bereits beim zweiten Kaffee und er sagt mir, dass er sich überlegt, was passieren kann, wenn sich die Wirtschaft über Jahre nicht erholen sollte. Gerade sind sie dabei ein neues Kreativzentrum für eine halbe Million zu gestalten, eine Art Erwachsenen-Spielplatz für modernes agiles Management. Er hat die ganze Anlage so klug und umsichtig gebaut, dass er im äußersten Notfall daraus auch Nutzen-Umwidmungen vornehmen könnte. Das will er nicht, überhaupt nicht, aber ein Unternehmer muss sich auf alle Eventualitäten einstellen.

Dann machen wir noch ein schönes Foto vor der Wand mit dem japanischen Garten. Sie entstammt einer Themen-Konzeption seiner Tochter Nicole, die auch in dieser Welt ihre Handschrift entfaltet hat. Wir beide wünschen wieder Aufbruch in unserer Gesellschaft, die Lust und den Optimismus, die Dinge zu lösen, die uns herausfordern.

Danke für den tollen Einsatz und alles, was Du ist heute machst. Du bist wunderbar.

Bis bald, lieber Klaus, wir werden einen Podcast zusammen machen und seine Geschichte und sein Werk erzählen.

Some Ideas:

Hier ein paar wenige Beispiele von Methoden, Ideen und Prinzipien, die ihn auszeichnen.

1. Die Geschichte und die Leistungen festhalten und wertschätzen

In einer Stele stapelt Klaus für jedes Jahr seit der Gründung Jahresringe. Die guten Jahre sind in Gold, die anderen in Brauntönen oder Grau. Damit gibt er jedem Jahr eine sichtbare physische Gewichtung, die mit einer Geschichte verbunden ist. Jeder Mitarbeitende und auch Gäste können das wahrnehmen. Das Leben ist eben nicht nur jeden Tag Gold, sondern wie bei Baumringen geprägt von mehr oder weniger guten Zuflüssen und Erträgen.

2. Jeder Mensch prägt die Seele des Hotels

Jeder Mitarbeitende im Restaurant hat ein Foto auf diesem Zahnrad-Bild im Eingangsbereich der Gastronomie. Wenn eine Person sich bewegt, dann bewegen sich alle Personen. So werden alle Abhängigkeiten und Verbindungen sichtbar. Wenn eine Person frustriert ist, blockiert sie die anderen und bewegt sich nicht mit. Wenn jemand einem anderen hilft, dann wird der Kollege auch bewegt und erregt. Teamarbeit ist mehr, als ein nebeneinander koexistieren.

3. Alles für eine menschliche Sinnlichkeit

Es gibt im großen Tagungsraum Lichtkanonen, die je nach Tageszeit besondere Farben an die Wand projizieren, damit die Seele chronobiologisch stimuliert wird. Dazu gibt es auch wunderbare Beduftungsanlagen, die uns unbewusst entspannen oder zum Lächeln bringen.

4. MAX - der Mitarbeiter-Aktienindex - Leistungs-KPI wie bei Sportlern

Hier ein Zitat der Financial Times über ihn und diese Methode:

"Mahsa Amoudadashis Kurve zeigt steil nach oben. Die 23-Jährige hat in den vergangenen Wochen alles richtig gemacht: Sie war pünktlich, hat sich wenige Fehler während der Arbeit geleistet und in Seminaren weitergebildet. Als ihr auffiel, dass immer mehr Hotelgäste an Laktoseintoleranz leiden, schlug die Mitarbeiterin der Chefetage vor, das Milchangebot zu ändern. Ihr Einsatz und ihre Aufmerksamkeit zahlten sich aus. Mahsas Aktie steht fast immer auf den vorderen Plätzen der Rangliste. Nach der Ausbildung wurde die Angestellte sofort übernommen. "Die monatliche Aktienbilanz ist für mich ein Ansporn, immer unter den Besten dabei sein zu wollen", sagt die Hotelfachfrau."

5. Ein Team sein - gemeinsam groß und stark

Betriebswirtschaft muss ja alle Aspekte eines Unternehmens betrachten und ein gemeinsames (Gruppen-)Gehirn bilden. Nur Teams schaffen solche Erfolge:

• Klaus (Markenbotschafter heute) Inspirator, Unruhe-Geist, Macher
• seine Frau Renate (Finanzen, Organisation, Ruhepol, Ausstatterin)
• seine Tochter Nicole Kobjoll ist heute Eigentümerin, Chefin und nach innen wie außen die unternehmende Kraft. Sie hat viele neue Themen eingebracht, die die DNA des Unternehmens weitergebracht hat.
• Dazu ihr kongenialer Mann Dr. Marcel Setzer , der eine Mitarbeiter- und Betriebssoftware entwickelt hat, die von vielen Betrieben weltweit verwendet wird.
• Und die nächste Generation geht noch zur Schule. Das motiviert alle, ihm eine gute Zukunft zu ermöglichen.