Kaufprämie und Zulassungszahlen – Gibt es Zusammenhänge?
Anfang April: Wir schrieben bereits des Öfteren über die scheinbar hoffnungslose Kaufprämie für Elektroautos. Seit neun Monaten gibt es die Kaufs-Förderung des Staates und am 4. April ist nun die offizielle Statistik von Statista zum Umweltbonus heraus gekommen.
Ernüchternde Zahlen der Kaufprämie für Elektroautos
Statista hat es aufbereitet: Die Anträge auf eine Prämie des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sammelten sich in den letzten 9 Monaten auf 15.348 Stück. Im Jahre 2017, also in den letzten 3 Monaten, sind 6.325 neue Anträge eingegangen.
Ernüchternd! Denn die Kaufprämie der Bundesregierung verfehlt immer noch ihre Wirkung. Man war von 300.000 Autos bis Januar ausgegangen. Bis dato wurde die Hälfte der Anträge von Unternehmen geleistet. Privatleute scheinen immer noch abgeschreckt. Und es liegt nicht am kaufbereiten Deutschen, denn bei knapp 3 Millionen Neuwagen waren letztes Jahr nur 10.000 elektrisch.
Anträge nach Antragsteller
- Privatperson: 7.005
- Unternehmen: 8.044
- Sonstige (Stiftungen, Kommunale Betriebe, etc.): 299
Details der Kaufprämie
Am beliebtesten sind reine Batterie-Elektrofahrzeuge. Knapp 56 % der Käufer stellten für solch ein Fahrzeug den Antrag. An zweiter Stelle stehen die Plug-In-Hybride, beantragte Brennstofffahrzeuge in Summe 3.
Aber warum sind es so wenige? Für den Kauf eines Elektroautos zahlt der Bund eine Prämie von 4.000 Euro. Man sollte meinen, dass diese Zahlung den Preisunterschied, besonders bei den Kleinwagen, ausgleicht. Plug-In-Hybride werden auch noch mit 3.000 Euro gefördert, eigentlich ein guter Zuschuss zum Autokauf. Haben Sie Erfahrungen beim Prämienantrag? Ist es Ihnen zu wenig Geld?
Welche Fahrzeuge werden gekauft?
BMW ist nicht nur international gut unterwegs, auch bei den Anträgen in Deutschland sind die Bayern Top platziert. Mit 4.183 sind sie deutlich vor Renault mit 2.574 Anträgen. Weit abgeschlagen, jedoch erklärbar liegt Tesla auf Platz 8 mit 439 Anträgen. Dazu die Info, ab 60.000 Euro wird keine Prämie gezahlt, Tesla Käufer übersteigen schnell diese Summe. Zum Beispiel kostet ein Tesla Model S in Deutschland ab 82.700 Euro. Das Model 3 kann also einiges an dieser Statistik ändern.
Wie wirkt sich die Kaufprämie auf den Verkauf aus?
Liegt es an der Kaufprämie oder was verschafft uns die positive Stimmung auf dem Elektromobilitäts-Markt. Betrachten wir das Jahr 2017 kurz in Zahlen:
- Januar – Angefangen hat das Jahr mit einem starken Januar. Es wurden 1.323 reine Elektroautos neu zugelassen. Steigerung gegenüber dem Vorjahr, starke 177 Prozent. Etwa 4.500 Hybride Fahrzeuge ergänzen die Neuzulassungen.
- Februar – Weiter ging es mit einer Steigerung im Februar. Es wurden 1.546 Elektroautos (rein elektrisch) zugelassen. Steigerung gegenüber dem Vorjahr: 106 Prozent. 5.082 Hybride Autos steigern auch hier die Zulassungszahlen.
- März – Ein starker Wert im März. 2.191 neu zugelassene Fahrzeuge und ein Plus von knapp 99 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 7.479 Hybrid Fahrzeuge ergeben auch hier ein deutliches Plus.
Abschluss der Zulassungszahlen und der Kaufprämie
Brechen wir die Zahlen also einmal runter und rechnen zusammen. In den ersten drei Monaten des Jahres haben wir knapp 22.000 neu zugelassene Elektrofahrzeuge. 6.235 Anträge entsprechen prozentual knapp 28%. Es stellt sich also die Frage warum deutlich über der Hälfte (Tesla ist die Ausnahme) der Käufer ihr Elektroauto nicht mit einer Prämie versehen – Ist es Nachholbedarf bei den Händlern oder sind es Schwierigkeiten beim Antrag? Schildern sie uns gerne ihre Erfahrungen.
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Ingenieurbüro für Internet und Webgestaltung. Seit 2016 im Ruhestand, jetzt u.a. interessierter Akteur auf LinkedIn.
7 JahreDer ganze Dunstkreis "E-Mobilität" scheitert an einem greifbaren Konzept. Einzig der Aufbau von Flotten, z.B. bei Lieferservices, Mittelstandshandel (z.B. Bäckereien, Sanitär, ...) lassen einen Erfolg vorbereiten. Der Privatkunde ist noch nicht so weit, dazu gehört ein ordentlicher Netzausbau. Interessant auch die E-Umstellungen beim Car-Sharing. Also - nicht nach dem großen greifen sondern in 100er oder 500er Paketen starten. Die E-Prämie - wie Herr Rose schreibt - ist kein wirklicher Anreiz, derzeit noch nicht.