Kennst du eine Aussendämmung die nicht brennbar, ökologisch und Specht-sicher ist?
Nachhaltige Materialien verbauen und mit guten Dämmwerten Heizkosten sparen: Das steht heutzutage bei den Bauherren ganz oben auf der Wunschliste. Mit der Multipor-Mineraldämmplatte sind diese beiden Vorzüge in einem Baustoff vereint. Achte auf die Tipps unseres heutigen Baublogs, damit die Multipor-Platte an deiner Fassade ihr volles Dämmpotenzial ausschöpfen kann!
Von unserem Gast Ulrich Becker, Produktmanager bei Xella, erfährst du unter anderem, was deine Vorteile mit der Multipor-Platte sind, wo du Lösungen für die Anschlüsse findest und welche Fehler man bei der Ausführung vermeiden sollte.
Unter diesem Link kannst du unsere Podcastfolge komplett nachhören. Wir haben dort noch ein paar zusätzliche Anwendungs Bereiche dieser Aussendämmung. Jetzt auf Spotify nachhören oder auf iTunes.
Ulrich ist der ideale Experte für dieses Thema: Er ist verantwortlich für sämtliche Daten zu den Produkten und für die Anwendungstechnik. Ulrich war schon einmal im Bauherren Podcast Schweiz zu Gast, als es um die Innendämmung mit den Mineraldämmplatten Multipor ging. Heute schauen wir uns also die Hauswände von der anderen Seite an und sprechen über die Aussenfassade.
Einsatzbereiche der Multipor-Mineraldämmplatte
Als Aussendämmung kannst du Multipor auf jedem Material einsetzen, das mineralischen Ursprungs ist; zum Beispiel Beton, Kalk oder Ziegelstein. Die Mineraldämmplatten werden direkt auf der Fassade verklebt. Bei Altbauten mit einer schützenswerten Fassade verzichtet man hingegen auf eine Aussendämmung.
Die Platten gibt es standardmässig in der Grösse 60 mal 39 Zentimeter und sind für die Aussendämmung in Stärken von 5 bis 30 cm erhältlich. Dazu gibt es Spezialformate wie Laibungsplatten und Sockeldämmplatten.
Durch diese Bandbreite ist sichergestellt, dass du mit jedem Untergrund punkto U-Wert die Minergie-Anforderungen erfüllen kannst. Welche U-Wert-Anforderungen dein Kanton an die Gebäudehülle stellt, kannst du übrigens mit diesem U-Wert-Finder auf der Website von Xella feststellen.
Vielseitige Vorteile der Multipor-Platte
Aufgrund ihrer ausgeprägten Porenstruktur ist die Multipor-Platte dampfdiffusionsoffen. Das bedeutet, dass Feuchtigkeit von innen nach aussen wie auch von aussen nach innen durch die Konstruktion dringen kann. Im Gegensatz zu den meisten ölbasierten EPS- und XPS-Platten stellt dies einen erheblichen Vorteil dar, der sich in einem angenehmeren Raumklima niederschlägt. Man spricht auch davon, dass ein Haus «atmen» kann, was in diesem Zusammenhang etwas irreführend ist: Es findet nämlich kein Luft-, sondern lediglich ein Feuchtigkeitsaustausch statt.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Dämmstoff nicht brennbar ist. Das mineralische Material schmilzt und tropft bei hohen Temperaturen nicht. Multipor hat eine Euroklasse-A1-Zertifizierung nach der europäischen Norm EN 13501-1. Das bedeutet auch, dass Multipor im Brandfall keine toxischen Gase oder Dämpfe abgibt und nicht zur Brandausbreitung beiträgt.
Jetzt kommt ein Vorteil, bei dem du vielleicht etwas schmunzeln musst: Die Multipor-Aussendämmung ist spechtsicher! Wenn der Specht herausfindet, dass er in deiner EPS-Fassade ein Nest bauen kann, hast du ein ziemliches Problem. Das kann insbesondere in Waldnähe vorkommen. Mit Multipor hast du diese Sorgen nicht, der Spechtschnabel hat hier keine Chance.
Multipor-Dämmplatten enthalten überdies keine Biozide. Diese Wirkstoffe müssen bei anderen Aussendämmungen häufig in Fassadenputzen eingesetzt werden, um das Wachstum von Pilzen und Algen zu hemmen. Nach einer gewissen Zeit können sich diese Biozide auswaschen und somit den Schutz vor Pilz- und Algenbefall beeinträchtigen. Die Biozide können so ausserdem ins Grundwasser gelangen, was negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Ein weiterer Pluspunkt: Porenbeton ist recycelbar. In Deutschland gibt es bereits die Möglichkeit, das Material wieder in den Produktionsprozess zu bringen. In der Schweiz setzt die Firma Holcim Porenbeton-Abfälle als Feinzuschläge in ihren Mörtelprodukten ein.
Das sind die Nachteile
Dieses Kapitel wird etwas kürzer als dasjenige mit den Vorteilen. Man kann jedoch sagen, dass der Lambdawert der Multipor-Platten mit 0,045 W/mK nicht gerade super ist. Der Lambda-Wert, auch bekannt als Wärmeleitfähigkeit oder Wärmedurchgangskoeffizient, gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Materialien mit niedrigen Lambdawerten bieten eine bessere Wärmeisolierung. Um denselben U-Wert einer 14 cm dicken EPS-Platte zu erreichen, braucht es eine 18 cm starke Multipor-Platte.
Es gibt Sockeldämmplatten, die man bis zu 20 cm ans Erdreich einbinden darf. Multipor kann man jedoch nicht als Perimeterdämmung einsetzen, da die Platten sonst – im Gegensatz etwa zu XPS – Feuchtigkeit anziehen. Ziel einer Perimeterdämmung ist es, den Wärmeverlust des Gebäudes durch den Boden zu reduzieren und die Bildung von Wärmebrücken zu verhindern.
Hinweise für Planung und Verarbeitung
Wie oben bereits erwähnt, sollte es sich um einen mineralischen Untergrund handeln. Bei einem Ytong-Mauerwerk ist bis zu einer Gebäudehöhe von 10 Metern keine mechanische Verankerung nötig. Bei allen anderen Untergründen braucht es zwingend pro Quadratmeter 4 Dübel – das entspricht einem Dübel pro Standardplatte. Den Dübelkopf muss man flächeneben in der Platte versenken.
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Vor dem Anbringen der Dämmung muss man ausserdem einige Eigenschaften des Untergrundes kontrollieren. Der Putz ist dabei immer die erste Trennschicht, die man prüft: Ist es ein organischer Putz? Und falls ja: Hält der vorgesehene Kleber darauf? Falls der Putz sehr grob sein sollte, muss man womöglich vorher einen Ausgleichsputz aufbringen.
Die Platte wird wie die Innendämmplatte mithilfe eines Zahnspachtels verklebt und eingeschoben. Für das Lösen von Anschlüssen und anderer kniffliger Stellen an der Aussenfassade hat Xella zahlreiche Beispiele ins Netz gestellt. Hier findest du die Übersicht über die wichtigsten Konstruktionsbeispiele für die Verwendung von Multipor Mineraldämmplatten.
Ein häufiger Verarbeitungsfehler, der zu Bauschäden führt, passiert beim Mörtel. Ist die Konsistenz zu dünn, hält die Platte ungenügend. Ist der Mörtel zu trocken, findet gar kein Verbund statt und die Platte hält ebenfalls nicht. Deshalb sollte man sich unbedingt an die Angaben des Herstellers auf dem Sack halten. Wenn der Mörtel lange rumgestanden ist, kippen viele nochmals Wasser nach, was man auf keinen Fall tun sollte! Den Mörtel einfach nochmals umrühren, dann wird er auch ohne Wasser wieder flüssiger.
Der perfekte Wandaufbau
Was ist für Ulrich eigentlich der ideale Aufbau einer Wandkonstruktion von innen nach aussen? Er würde auf mineralische Produkte und somit auf Diffusionsoffenheit setzen. Das heisst, eine mineralische Wandfarbe, dann ein Kalk- oder Lehmputz, der Feuchtigkeit aufnehmen kann, und das Mauerwerk. Als Nächstes kommt die Kleberschicht mit der Mineraldämmplatte, der Multipor-Leichtmörtel mit Netzeinbettung, schliesslich der Deckputz und eine mineralische Aussenfarbe.
Das komplette Gespräch kannst du auch auf Youtube als Video ansehen. Klicke dafür auf dieses Bild.
Weitere Fragen?
Wenn du als Architektin oder Architekt bei den Konstruktionsbeispielen nicht fündig wirst oder noch andere Fragen hast, kannst du mit dem Kompetenz-Center von Xella Kontakt aufnehmen. Dort beantwortet man gerne alle Fragen zu deinem Bauvorhaben. Auf dieser Website findest du die Ansprechperson für deine Region.
Über den Autor:
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Lieber Schimmel im Käse als auf der Wand
1 JahrInteressant dass sich ein Experte als Werbebotschafter einspannen lässt. Wo bleibt da die Neutralität?