KI im Recruiting: Vision und Wirklichkeit

KI im Recruiting: Vision und Wirklichkeit

Die Diskussion um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Recruiting ist nicht mehr neu, aber sie bleibt aktuell und spannend. Am 15. Oktober 2024 fand ein Meetup auf der STAFFINGpro zum Thema „KI im Recruiting – Vision und Wirklichkeit“ statt, bei dem Experten aus der Praxis ihre Erfahrungen und Einsichten teilten. Martin Jäger, Berater für Personalberatungen und Personaldienstleister, sowie Steffan Hackmann, Teamleiter im Bereich Dynamics 365, gaben interessante Einblicke in die Chancen und Herausforderungen von KI im Recruiting. Hier gehts zur CRM Lösung Staff Unite.

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Schaubild zu Herausforderungen und Chancen der KI im Recruiting

Warum KI im Recruiting unverzichtbar wird

Das Meetup machte deutlich, dass Künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle im Recruiting spielen wird. Unternehmen, die sich jetzt nicht mit KI beschäftigen, riskieren, den Anschluss zu verlieren. Die Automatisierung und Optimierung von Arbeitsprozessen wird zukünftig nicht nur im Recruiting, sondern in vielen Bereichen des Arbeitslebens entscheidend sein.

Martin Jäger betonte, dass die heutige Technologie im Bereich der KI noch in den Kinderschuhen steckt. Dennoch können bereits existierende Tools einen großen Mehrwert für die Unternehmen bieten – insbesondere in der automatisierten Dokumentation von Bewerbungsgesprächen, im E-Mail-Pingpong und in der effizienten Gestaltung von Bewerbungsprozessen. Das Jahr 2025 könnte laut Jäger ein Meilenstein sein: Dann wird Künstliche Intelligenz in der Lage sein, eigenständig Bewerbungen zu prüfen, Profile zu bewerten und administrative Aufgaben zu übernehmen.

Die Mensch-KI-Interaktion im Recruiting

Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Meetups war die Relevanz der Mensch-zu-Mensch-Interaktion im Recruiting. Viele der administrativen Aufgaben, die bisher Zeit und Ressourcen gekostet haben, können schon heute durch KI-basierte Automatisierung im Recruiting übernommen werden. Martin Jäger wies darauf hin, dass Personalberater sich stärker auf die zwischenmenschlichen Aspekte konzentrieren sollten, während KI sich um die Verwaltung kümmern kann. Das bedeutet: Mehr Zeit für die wertvollen Gespräche mit Bewerbern und Kunden, weniger Zeit für Dokumentation.

Interessanterweise zeigte eine Studie der Universität Bamberg, dass viele Bewerber sogar bevorzugen, mit einem Chatbot im Bewerbungsprozess zu interagieren, solange sie schnell Feedback erhalten. Gerade die jüngere Generation ist es gewohnt, schnelle und präzise Antworten zu bekommen – und genau hier liegt der Vorteil von KI.

Compliance und Datenschutz als zentrale Herausforderungen

Neben den Vorteilen von KI im Recruiting darf das Thema Compliance und Datenschutz im Recruiting nicht vernachlässigt werden. Gerade im Umgang mit sensiblen Bewerberdaten muss sichergestellt sein, dass diese geschützt und nicht für andere Zwecke genutzt werden. Steffan Hackmann erklärte, dass die von Microsoft bereitgestellten Tools darauf ausgelegt sind, die Daten innerhalb des Unternehmens zu halten und sie nicht außerhalb der EU zu speichern.

Martin Jäger betonte, dass Ethik und Datenschutz nicht nur in der Zusammenarbeit mit KI wichtig sind, sondern auch im Umgang mit Menschen. Nur wenn man die ethischen Grundlagen der Mensch-Mensch-Interaktion geklärt hat, kann man diese auch auf die Arbeit mit KI übertragen. Dies ist besonders wichtig, um Vertrauen aufzubauen – sowohl bei Mitarbeitern als auch bei Bewerbern.

Anwendungsbeispiele für KI im Recruiting

Eines der anschaulichsten Beispiele für den Einsatz von KI im Recruiting ist die automatisierte Dokumentation von Bewerbungsgesprächen. Viele Personalberater verlieren im Alltag wertvolle Zeit mit der manuellen Dokumentation ihrer Telefonate. Ein KI-gestütztes System kann hier Abhilfe schaffen, indem es die Gespräche automatisch transkribiert und in den relevanten Tools speichert. Dadurch haben Recruiter mehr Zeit für das eigentliche Recruiting und können sich auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Erstellung von Stellenanzeigen mit KI. Anhand weniger Stichworte und unter Berücksichtigung der im Unternehmen festgelegten Vorgaben, wie etwa Benefits und Rahmenbedingungen, können komplette Stellenanzeigen generiert werden. Dies spart Zeit und stellt sicher, dass alle relevanten Informationen konsistent und ansprechend aufbereitet sind.

Auch im Bereich der Chatbots im Bewerbungsprozess zeigt sich das Potenzial der KI: Chatbots sind mittlerweile in der Lage, den ersten Kontakt im Bewerbungsprozess zu übernehmen und Fragen der Bewerber zu beantworten. Sollte der Chatbot an seine Grenzen stoßen, kann das Anliegen an einen menschlichen Recruiter weitergeleitet werden. So wird die Effizienz gesteigert und gleichzeitig eine gute Candidate Experience mit KI gewährleistet.

KI als Chance statt Bedrohung

Die Frage, die sich viele Recruiter stellen, ist, welche Rolle sie zukünftig im Bewerbungsprozess noch spielen werden, wenn KI viele ihrer Aufgaben übernimmt. Martin Jäger sieht dies nicht als Bedrohung, sondern als Chance. KI kann Recruiter dabei unterstützen, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und die zwischenmenschliche Komponente in den Vordergrund zu stellen. Aufgaben wie das Schreiben von E-Mails, das Erfassen von Daten oder das Führen von Listen können von einer KI erledigt werden, während sich die Recruiter auf den Aufbau von Beziehungen konzentrieren.

Wichtig ist, dass die Recruiting-Branche bereit ist, diesen Wandel zu akzeptieren und die Veränderungen aktiv zu gestalten. Diejenigen, die sich frühzeitig mit den neuen Technologien vertraut machen, werden auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Unternehmen sollten daher ihre Mitarbeiter schulen und ihnen die notwendigen Tools an die Hand geben, um den Wandel aktiv mitzugestalten.

Fazit: Die Zukunft des Recruitings ist hybrid

Die Zukunft des Recruitings liegt in einer hybriden Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Künstliche Intelligenz im Recruiting kann Recruiter dabei unterstützen, administrative Aufgaben zu übernehmen, und ihnen mehr Zeit für die wertschöpfende Arbeit lassen. Dabei bleibt der Mensch unverzichtbar – vor allem in der direkten Kommunikation mit den Bewerbern, im Aufbau von Vertrauen und in der Wahrung der ethischen Grundlagen.

Der Einsatz von KI bietet große Chancen für die Effizienzsteigerung und die Verbesserung der Candidate Experience. Unternehmen, die jetzt in die richtigen Tools und die Schulung ihrer Mitarbeiter investieren, haben die besten Voraussetzungen, um auch zukünftig erfolgreich zu sein. Wer hingegen glaubt, ohne Künstliche Intelligenz bis zur Rente durchzukommen, wird sich wohl über kurz oder lang in einer Sackgasse wiederfinden.

Die Zeit für den Einstieg in die Welt der KI im Recruiting ist jetzt – nutzen wir die Chance, das Recruiting neu zu definieren.

Anne Lorenscheit

Consultant Microsoft Dynamics 365 und STAFFUNITE bei TSO-DATA GmbH

1 Woche

Martin Jäger 🤖- Es war eine tolle Veranstaltung mit dir und eine super Zusammenfassung! Darum geht's: KI dafür einzusetzen lästige Routine-Aufgaben effizienter zu erledigen um mehr Zeit für das Wesentliche zu haben, die einen ECHTEN Mehrwert schaffen. Die Zukunft bleibt spannend! 😃

Vielen Dank Martin Jäger 🤖, dass du dir die Zeit genommen hast für das Meet-up bei uns am Messestand. Es war spannend deine Einschätzungen und Standpunkte zum Thema KI im Recruiting zu erhalten. Deine Expertise aber auch deine klare Meinung schätzen wir sehr. 🚀 Daher, jederzeit gerne wieder. 👍

Irmgard Rau

Wir bringen Menschen zusammen! Wir suchen und finden die richtigen Mitarbeiter für Unternehmen und begleiten Menschen in jeder Phase ihres Berufslebens.

1 Woche

Hallo Martin Jäger 🤖 , ich sehe die Entwicklung im Bereich Recruting keinesfalls als eine Bedrohung, sondern wie beschrieben als wichtige Ergänzung. Für uns steht immer der persönliche Kontakt, das Erlebnis mit den Kandidaten im Vordergrund. Wissen, Ausbildung und Erfahrung kann man abchecken, aber das Matching zwischen zukünftigem Arbeitgeber und neuem Mitarbeiter muss man spüren.

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