Kleidervorschriften? Habt ihr nichts anderes zu tun?
Alles, was schief gehen kann, wird garantiert schief gehen
Kleidervorschriften? Habt ihr nichts anderes zu tun?
Von Edward A. Murphy
Da streiten sie wieder – bei uns schon lange und nun auch in den Nachbarländern. Über Kleider. Über die Kleider der andern. Wie wenn es keine grösseren Probleme gäbe. „Die Burka gehört verboten! Bei uns zeigt man das Gesicht! Nieder mit der Unterdrückung der Frauen! Nieder mit den unterdrückten Frauen!“
Mal ehrlich: Wann hat man letztmals eine Burkaträgerin gesehen? Und dann noch eine ganz ohne Smartphone und opulenten Goldschmuck an den Händen? Die beiden einzigen, die Murphy in den letzten vier oder fünf Jahren über den Weg gelaufen sind (nota bene in einem händeringend um zahlungskräftige Besucherinnen ringenden Tourismusort) hatten das nämlich.
Bei Grace Kelly hiess es noch «Sportwagenlook»
Wir leben in einer liberalen Welt. Darin soll jeder nach seiner Fasson selig werden. Was dem einen sein Uhl, ist dem andern sein Nachtigall. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Freiheit ist immer auch die Freiheit des und der andern. Andern Leuten Kleidervorschriften zu machen hat in dieser Vorstellung definitiv keinen Platz. Zudem sind sie ohnehin meist widersprüchlich. Alle unsere Grossmütter sind mit Kopftüchern herumgelaufen, Queen Elizabeth macht das noch immer, sobald ein Pferd in der Nähe ist. Und mit Grace Kelly kam der mondäne, und nun langsam verblassende «Sportwagen-Look» auf, fürs Kopftuch. Fürs von der rasanten Fahrt im offenen Jaguar E-Type verwegen verwehte Kopftuch.
Logisch gibt es Grenzen. Mit Strassenkleidern ins Basler Frauenbad, «Fraueli» genannt, geht nicht. Hygiene. Punkt. Und dann dabei andern noch ihre Freiheit zum Bikin absprechen wollen erst recht nicht. Die Freiheit der andern. Punkt. Aber was soll man gegen den Ganzkörper-Badeanzug haben, wenn es ein Badeanzug ist? Das gab‘s früher von Sylt bis St. Tropez. Menschen mit empfindlicher Haut ziehen den auch ohne religiösen Hintergrund an, Kinder sowieso. Und gegen die Taucher, die im Ganzkörper-Neopren-Anzug in den Schwimmbädern trainieren, hatte bisher auch niemand etwas. Die tragen sogar eine Tauchermaske, durch die man das Gesicht nicht sieht! Jessesneiaberau! Vielleicht besuchen ja jetzt bald alle ehemaligen Burkini-Trägerinnen Tauchkurse um trotzdem baden zu können und ihr Gesicht nicht zeigen zu müssen. Damit könnten dann alle ihr Gesicht wahren.
Eine liberale Gesellschaft schreibt keiner Frau vor, was sie anzuziehen hat
Eine liberale Gesellschaft hat niemandem vorzuschreiben, was sie anzuziehen hat. Sonst ist sie nicht liberal. Es steht ihr aber frei, jenen, die solche Vorschriften machen, zu erklären, weshalb Kleidervorschriften Unfug sind. Denn solche unliberale Gesellschaften gibt’s genug auf der Welt. Da müssen wir es nicht auch noch werden. Beim ganzen Burka-Theater wird mal wieder auf den Sack gedroschen, während der Esel nichts spürt. Man reisst an der Burka, meint die unliberalen, patriarchalischen Gesellschaften, verhält sich schliesslich genauso, und macht sich lächerlich. Nur verändert man nichts an der Situation der muslimischen Frauen– ausser, dass sich die Fronten verhärten. Schön wär‘s, wenn’s so einfach wär.
Drum ist das Sommerdrama um die Verschleierung muslimischer Frauen völlig daneben, auch wenn man die Burka nicht gut findet. Und überhaupt: habt ihr nichts Gescheiteres zu tun? Und auch sonst keine andern Probleme?
Edward Aloysius Murphy (1918-1990) war Luftfahrtingenieur in den USA und befasste sich mit sicherheitskritischen Systemen. Er gilt als der Entdecker von „Murphys Gesetz“.
Unternehmensinhaber und Geschäftsführer bei W K S Waren Kontroll Service,
4 JahreMoin Herbert. Deine Geburtstags Glückwünsche habe ich Dir via Whats App geschickt.
Retired Manager Airport safety at AIRBUS
8 JahreIch bin froh in einem Land zu leben, das es mir erlaubt mein Leben so zu gestalten wie ich es möchte und für richtig halte solange ich nicht die entsprechnede Freiheit anderer einschränket, das ist die Gundlage unserer freiheitlich demokratischen Ordnung. Ich azeptiere nicht dass mir jemand vorschreiben will, welche Kleidung ich zu tragen, welches Buch ich lese. Ich möchte eben nicht, dass wir eine ähnlich restriktive Gesellschaft werden wie z.B. in Saudi-Arabien, in dem, zumindest den Frauen, auch die Kleidung vorgeschrieben wird, von anderen EInschränkungen ganz zu schweigen. Natürlich stört mich die Burka, wie übrigens auch andere zur Schau gestellten Religionssymbole, besonderes dann, wenn sie eindeutig dazu benutzt werden um zu zeigen "ich gehöre nicht zu Euch, ich bin etwas bessereres".Ich muss das ertragen können, Toleranz ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaftsordnung. In der Konsequenz stellen sich alle, die Burka- oder Burkini-Verbot fordern außerhalb unserer Gesellschaft und gegen unsere heute so häufig strpazierten "Europäischen Werte" . Wehret den Anfängen und lasst uns unsere freiheitlich demokratische Grundordnung verteidigen, gegen Anfeindungen von außen wie von innen..
Entrepereneur at My Own Life
8 JahreAber Du musst schon sagen dass Du das schreibst und nicht Murphy.Stimmt ja alles- hingegen ist es wie mit dem Minarettverbot: ich will keine Religion um mich die mir zwei Optionen lässt: submit or get killed❗️