Lebensmittelverschwendung durch LED-Beleuchtung eindämmen
In Deutschland schafft es heute beileibe nicht jede geerntete Kartoffel auf den Mittagstisch. Man kann davon ausgehen, dass deutlich mehr als die Hälfte der hierzulande produzierten Lebensmittel den Weg ins Lebensmittelregal nicht finden, sondern bereits an den Toren des Handels abgewiesen werden, weil sie durch das Raster normierter Qualitätserfordernisse wie Größe, Gewicht oder Reifegrad fallen. Warum Arbeitszeit und enorme Mengen an Energie und Wasser in die Bodenbewirtschaftung, Ernte, Verpackung und Transport von Gemüse stecken, das schlussendlich den Weg auf den Teller verfehlt?
Können wir mit intelligenter Belichtung dafür sorgen, dass ein höherer Prozentsatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse alle vorgesehenen Qualitäts- und Handelshürden nimmt?
Neueste Forschungsergebnisse aus der Pflanzenphysiologie zeigen, dass Pflanzen deutlich genügsamer sind als angenommen, was ihre Rezeptivitätsphasen von Licht angeht. Also bedarf es gar keiner mehrstündigen täglichen Beleuchtung, um Fruchtwachstum anzuregen. Zum anderen können bestimmte Lichtspektren sogar dafür sorgen, die Fruchtreife temporär völlig zum Erliegen zu bringen.
Durch spektrale Belichtung herbeigeführte Konservierung von Obst und Gemüse an Strauch und Stock. Ein Zeitaufschub, der zwar nur wenige Tage währt, aber immerhin! In Zeiten volatiler Marktpreise und sprunghafter Konsumentenkauflaunen können naturnahe Fruchtreife-Steuerungsmechanismen durch spektrale Belichtung fast nur Gutes bewirken. Sie können dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung einzudämmen und auf zahlreichen Wertschöpfungsstufen Ressourcen zu schonen.