Was Liebe und Wohnungsauflösung miteinander zu tun haben
"Heute ist auch ein Stück Abschied von ganz viel Sicherheit, Kontinuität und Stabilität in meinem Leben. Diese Wohnung in Essen war immer ein Ort, wo ich geliebt wurde - egal in welcher Lebensphase."
Das habe ich letzten Sonntag geschrieben, bevor ich nach Essen gefahren bin, um die Schlüssel der Wohnung zu übergeben, wo meine Mutter 54 Jahre gelebt hat, 52 davon zusammen mit meinem Vater. Ich bin dort aufgewachsen und habe soooo viele wunderbare Erinnerungen an Geburtstage, Familienfeiern, Weihnachten. Ich denke aber auch an die letzten Lebenstage meines Vaters, der zu Hause sterben durfte.
Ich habe mich gefragt, warum mich dieser "letzte Akt" traurig stimmt. Schließlich lebt meine Mutter mit ihren 91 Jahren noch ganz fröhlich: bei mir in der Nähe in einem sehr gemütlichen kleinen Appartment - bestens versorgt und noch ziemlich fit.
Du kannst dir sicher vorstellen, dass in dieser Wohnung nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen war. Strenge Regeln in meiner Jugend haben mich manchmal echt genervt. Aber - wie so oft - mit etwas Abstand habe ich für viele Dinge Verständnis und vor allem sehe ich, was wirklich wichtig war.
Und das war die unglaublich verlässliche Liebe meiner Eltern.
Und diese Erfahrung ist eben auch mit diesem Ort verbunden.
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Du fragst dich vielleicht: Was macht sie jetzt? Wie geht sie damit um?
Richtig, genau darüber habe ich letzten Sonntag nachgedacht. Für mich sind dabei zwei Dinge entscheidend:
Meine Frage an dich: Was gibt dir Stabilität? Welcher Mensch gibt dir Halt?
Ich freu mich, von dir zu lesen. 😊
Geschäftsführer bei MedConCap GmbH
2 JahreDanke liebe Bettina, als mein Vater starb, durfte ich leider nicht dabei sein, die Wohnung aufzulösen. Seine zweite Frau und ich hatten kein gutes Verhältnis. Ich hätte gern die ein oder andere Erinnerung an ihn mitgenommen. Darüberhinaus bin ich dankbar für meine fitte 79jährige Mutter, Mann und Tochter und langjährige Freundinnen. Viele Grüße von Anette