Louis Vuitton, Prada und Dior – wie geht es weiter mit dem Geschäft der Luxusmarken?
„Nach zwei Jahren außergewöhnlichen Wachstums ist der Luxusgüter-Sektor in den letzten Monaten unter Druck geraten.
Die Umsätze sind zurückgegangen und werden voraussichtlich bis zum Jahresende stagnieren. Und die Aktienkurse sind nach dem Erreichen von Allzeithochs wieder gesunken.
Diese „Normalisierung“ hat bei einigen Investoren Ängste ausgelöst, da sie ihre Positionen den „Abhang der Hoffnung“ hinunterrutschen sehen.
Der Optimismus in Bezug auf einen wiedererstarkenden chinesischen Verbraucher ist geschwunden. Ebenso wie die Hoffnung auf ein unbegrenztes Umsatzwachstum in dreifacher BIP-Wachstums-Höhe statt eines immer noch beneidenswerten in doppelter BIP-Höhe. Hinzu kommen steigende Produktionskosten, teure digitale Transformationen und aufflammende geopolitische Spannungen. Oberflächlich betrachtet ergibt sich so ein ziemlich unheimliches Bild.
Der Luxussektor hat den Ruf, in Zyklustiefs die Ausgaben zu kürzen und in Zyklushochs zu viel auszugeben. Und genau hier befinden wir uns aktuell: Die Umsätze der meisten Luxusunternehmen haben ihren Höhepunkt erreicht und die Margen sinken überall.
Die Entscheidung Frankreichs, die Körperschaftssteuer zu erhöhen, um 60 Milliarden Euro zur Deckung eines Defizits von 6 % „aufzutreiben“, schreckt die Anleger zusätzlich ab, da dies das weit verbreitete Risiko von Gewinnausfällen in allen Sektoren erhöht. Tatsächlich sieht Barniers Haushaltsentwurf für 2025 eine „vorübergehende“ Erhöhung der Körperschaftssteuer um 5 % bis 10 % für die größten Konzerne vor. Und wie Milton Friedman sagte: „Nichts ist so dauerhaft wie ein vorübergehendes Regierungsprogramm.“...
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Wir schätzen, dass solche Maßnahmen den Gewinn pro Aktie der in Frankreich ansässigen Luxuskonzerne im Jahr 2025 um 2 % bis 4 % schmälern werden. Ganz zu schweigen von den potenziellen negativen Auswirkungen einer zusätzlichen Einkommensteuer (außerordentlicher Beitrag hoher Einkommen – auch bekannt als CEHR) auf den Vermögenseffekt derjenigen, die am ehesten dazu neigen, Luxusgüter zu kaufen.
Der Beginn eines globalen Zinssenkungszyklus und die jüngsten politischen Maßnahmen in China dürften das Abwärtspotenzial jedoch begrenzen.
Für Anleger, die bereit und in der Lage sind, über den Tellerrand hinauszuschauen, könnte 2025 ein attraktives Jahr für den Sektor werden, das von mehreren Faktoren angetrieben wird:
Erstens sollte die chinesische Auslandsnachfrage durch das gestiegene Vertrauen der Mittelschicht infolge der fiskalischen und aktienmarktbezogenen Impulse wiederbelebt werden (auf China entfallen 25 % der weltweiten Sektor-Nachfrage). Zweitens ist die verbesserte wirtschaftliche Entwicklung der USA und Europas zu nennen. Und drittens profitiert der Sektor von der mangelnden Elastizität des Absatzvolumens gegenüber Preisänderungen.
Wenn es nicht zu einer harten Landung der Wirtschaft kommt, dürfte sich der Umsatz im Jahr 2025 von einer „Verlangsamung zur Normalisierung“ zu einem „Wachstum in Richtung Normalisierung“ bewegen. Dies würde den Sektor in ein viel positiveres Licht rücken.