Was macht Macher m/w/d aus?
Sie sind nicht unbedingt Menschenfreunde, man denke an Ludwig van Beethoven.
Sie sind auch nicht zwingend liebenswerte Menschen, siehe Steve Jobs.
Im Zweifel sind sie nicht mal sonderlich sympathisch oder auch nur gut erzogen, wie Elon Musk gern unter Beweis stellt.
Sie sind nicht zwingend charismatisch, belegt Greta Thunberg.
Was Menschen, die unsere Welt verändern, wohl viel eher eint, ist eine Art positive Besessenheit, eine unbezähmbare Leidenschaft, eine Unbeirrbarkeit, ein enormes Engagement, mit dem sie ihre Ideen verfolgen. Sie sind fokussiert. Und es geht ihnen nicht um Geld, Ruhm und Ehre, es geht ihnen um die Sache.
Wofür Tim Berners-Lee ein schönes Beispiel ist. Der Mann, der als Vater des Internets gilt, verzichtete auf ein finanziell extrem vielversprechendes Patent und machte den Softwarecode, der das World-Wide-Web ermöglichte, frei zugänglich. „Ein Geschenk an die Menschheit“, schreibt GEO.
Glaubt man einem YouTube-Werbefilm der Unternehmensberatung EY, so treibt innovative Menschen eine einfache Frage an: „Gibt es einen besseren Weg?“
Hannes Jaenicke drückt es in seinem Buch „Wer der Herde folgt, sieht nur Ärsche: Warum wir dringend Helden brauchen“ anders aus, die Botschaft aber ist die gleiche: „Die großen Wissenschaftler, Ingenieure, Künstler, Weltveränderer sind Außenseiter, weil sie Dinge in Frage stellen. Weil sie die Herde beobachten und überlegen, ob sie gerade in die richtige Richtung trottet; was verbessert und geändert werden könnte.“
Allerdings, das sei hinzugefügt, überlegen Macher und Macherinnen nicht nur, was verändert werden sollte, sondern packen die Sache auch an.
Solche Menschen finden sich – um das Thema jetzt mal eine Stufe runterzubrechen – nicht nur unter den großen Erfindern, Künstlern, Visionären und Weltenlenkern, sondern auch in Unternehmen, Unis oder Handwerksbetrieben, in der Politik, in Schulen oder Vereinen. Überall gibt es Leute, die über ihren Tellerrand hinaus denken und mit viel Energie Dinge zum Guten wenden. Sie bescheren uns vielleicht nicht gleich die Neunte oder das iPhone, aber sie verändern ihr Umfeld. Was sie eint und ausmacht? Schwer zu sagen. Die intrinsische Motivation – der innere Antrieb – dürfte wohl ein Faktor sein.
Werfen wir einen Blick auf Unternehmenslenker. Über deren Veranlagung findet sich in der WirtschaftsWoche ein interessanter Artikel aus dem Jahr 2016, in dem es um die Studie „Inside the Mind of the Chief Executive Officer“ von Russell Reynolds Associates geht. Die Personalberatung hatte psychometrische Daten von mehr als 900 CEOs mit den Profilen von 6000 Managern der zweiten und dritten Führungsebene verglichen. Demnach waren Unternehmenslenker mutiger, neugieriger, kommunikativer, belastbarer, teamfähiger, zukunftsorientierter und oft auch sehr viel empathischer als ihre Kollegen aus den nachgeordneten Hierarchiestufen.
Die WiWo dokumentierte insgesamt sieben Eigenschaften, die laut Studie Vorstandsvorsitzende von Managern in der zweiten Reihe unterscheiden; das wären:
- Mut und der Willen, Dinge voranzutreiben
- starke Eigeninitiative
- ausgeprägte Bereitschaft zu kalkuliertem Risiko
- ausgeprägte Belastbarkeit und starker Eigenantrieb
- offener gegenüber Veränderungen, neugieriger und unbesorgter
- Bereitschaft zu unkonventionellem Denken
- Kommunikationsfähigkeit
Mut, Neugier, eine gewisse Portion Unbekümmertheit – diese den CEOs hier zugeschriebenen Eigenschaften passen hervorragend zu Steve Jobs’ berühmter Aufforderung „Stay hungry, stay foolish!“. Vielleicht assoziieren Sie ja aber auch etwas ganz anderes, wenn Sie an Macherinnen und Macher denken. Lassen Sie uns gern darüber diskutieren.
Erschienen in "vernetzt! - Das Magazin für Customer Management Executives (www.vernetzt-magazin.de) - Ausgabe MACHER (m/w/d)
Text/Autor: Vera Hermes
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