Mamma Mia!
„Mamma mia!“ mögen sich die Kapitalmärkte mit Blick auf die neue Regierung gedacht haben, die sich aus Euro- wie EU-Kritikern der Lega und der „5 Sterne“ zusammensetzt und durch Ausgabenfreudigkeit auffällt; in einem Land dessen Schuldenquote bei 132% in Relation zum Bruttoinlandprodukt liegt. Nachdem Präsident Matarella auf die Zusammensetzung der Regierung Einfluss genommen hatte und die Unsicherheiten baldiger Neuwahlen vom Tisch sind, kam in der zurückliegenden Woche dann allerdings Urlaubsstimmung auf. Die Aktien nicht nur im Euroland erholten sich. Die Risikozuschläge auf italienische, aber auch spanische und portugiesische Staatsanleihen engten sich ein. Dazu mag auch beigetragen haben, dass es jetzt doch zum Treffen von US-Präsident Trump mit „Kim“ kommt. Nachdem gerade Kim Kardashian im Weißen Haus war, ist jetzt also Händeschütteln mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un angesagt. Hoffnung auf Entspannung.
Passend dazu entwickelten sich die Konjunkturdaten rund um den Globus recht erfreulich. Wichtig dabei: Der US-Einkaufsmanagerindex zeigt zunehmenden Preisdruck an. Womit wir beim wichtigsten Ereignis der neuen Woche wären: Der Tagung der US-Zentralbank. Eine weitere Zinsanhebung ist äußerst wahrscheinlich und wird von den Märkten auch bereits erwartet. Ganz so weit ist die am Donnerstag tagende Europäische Zentralbank noch nicht, aber auch im Euroraum verdichten sich die Signale, dass eine Zinsanhebung angebracht ist.
Die Marktverfassung ist solide, die anstehenden Konjunkturindikatoren sind wenig spektakulär, er sieht nach einer freundlichen Woche für die Anleger aus. Mit Böen aus der Geopolitik ist aber zu rechnen.
Ciao,
Hans-Jörg Naumer
PS.: Wie es mit der Schuldentragfähigkeit in der Euro-Zone aussieht, habe ich hier untersucht.