Missverständnis und Freundlichkeit - Respekt

Liebe Follower, Liker und Leser,

das letzte Jahr auf LinkedIn – aber auch weit darüber hinaus – hat mir vieles gezeigt. Es war eine intensive Zeit der Beobachtung, Reflexion und Erkenntnis. Besonders ist mir aufgefallen, wie oft Menschen Worte und Sprache auf eine Art und Weise einsetzen, die ich früher vor allem aus meiner Erfahrung als gesellschaftlich ausgegrenzter Asperger-Autist kannte.

Doch es waren nicht nur Unbeteiligte. Auch Kolleginnen und Kollegen aus dem Coaching-Bereich, Experten für Kommunikation und Psychologie sowie Führungskräfte und Manager haben sich auf eine Weise geäußert, die mich tief bewegt – und manchmal enttäuscht – hat.

Beobachtung ist gut, aber Verurteilung ist schädlich

Menschen beobachten gern. Das ist eine wunderbare Fähigkeit, denn sie ermöglicht Lernen und Wachstum. Doch oft folgt der Beobachtung eine schnelle Beurteilung oder gar Verurteilung. Eine Meinung wird gebildet, ohne die andere Seite der Medaille auch nur ansatzweise zu betrachten. Schubladen werden geöffnet, persönliche Erfahrungen auf andere projiziert – und die Betroffenen wissen oft gar nicht, wie ihnen geschieht.

Dieses Verhalten ist kein Randphänomen. Es zeigt sich überall – auch auf LinkedIn. Besonders schockierend finde ich es, wenn es von Coaches kommt. Von Menschen, die eigentlich Reflexion, Neutralität und Objektivität leben sollten. Stattdessen erlebte ich Anfeindungen, Bewertungen und Diskriminierungen. Es wurden Worte genutzt, die unter die Gürtellinie zielen.

Respekt und Verständnis statt Vorurteile

Ein Punkt, der mir immer wieder auffällt: Viele kennen nicht einmal den Unterschied zwischen einer Fortbildung und einer Ausbildung. Das allein wäre nicht schlimm, wenn diese Unkenntnis nicht oft mit scharfen Urteilen gepaart wäre. Besonders, wenn es um die Preise meiner Angebote geht. Ich verstehe, dass sie manchen hoch erscheinen mögen – aber wer sich wirklich damit auseinandersetzt, erkennt ihren Wert.

Coaches, so meine Erwartung, sollten nicht „versuchen“, sondern handeln. Das erwarte ich auch von allen, die in dieser Branche unterwegs sind.

Eine neue Kultur der Verbundenheit

Im echten Leben habe ich vor einigen Monaten eine Community gegründet. Dort gibt es keinen Platz für bloßes Sammeln von Kontakten. Es geht um echten Austausch, Respekt und Wertschätzung. Ein besonderes Prinzip dieser Community: Jeder zahlt für meine Leistungen das, was er oder sie bereit ist zu geben. Seit Mai habe ich dies eingeführt – und zu meiner Freude sind die meisten bereit, genau so viel zu zahlen wie früher.

Das zeigt mir, dass Respekt vor der Leistung anderer möglich ist. Oft reicht ein einfaches „Nein, danke“ oder „Kein Interesse“, um eine klare und freundliche Kommunikation zu wahren.

Ein Buch über Missverständnisse

Die Erlebnisse des letzten Jahres haben mich so sehr inspiriert, dass ich begonnen habe, ein Buch zu schreiben. Es geht um Missverständnisse – darum, was Menschen schreiben und was andere darin lesen, obwohl es gar nicht dort steht. Es handelt von Neid, Missgunst, Bewertungen und Schubladendenken. Schon jetzt umfasst das Manuskript 180 Seiten, und ich freue mich darauf, es in den nächsten Tagen zu vollenden.

Ein Appell an mehr Freundlichkeit

Ein wenig mehr Freundlichkeit und weniger Neid täten unserer Gesellschaft – und auch der LinkedIn-Community – gut, oder nicht? Verbundenheit ist wunderbar, wenn sie auf echter Verbindlichkeit basiert.

Ich wünsche euch allen einen wunderbaren 4. Advent.

Herzlichst, Euer Alexander Maria