Mit dem Hole-In-One ins eigene Unternehmen.
Fast drei Jahre arbeite ich nun schon in der garage33 , wenn diese Ausgabe des Magazins erscheint. Zusammen mit meinen sechs Jahren Berufserfahrung im Vertrieb, dem Studium, dem Arbeiten als Business-Developer / Allesmacher in einem Start-Up ( Tracktics GmbH ) und den Versuchen des selbst Gründens ( SportbusinessberatungHosch ) sowie einer ausgeprägten Leidenschaft für das Themengebiet Sport, möchte ich euch in folgende Vergleichsgedanken mitnehmen und am Ende überzeugen, selbst den Mut zu haben und eine der tausenden Ideen im Kopf zu verwirklichen.
Wer von euch kenn denn den #sport : #Golf? – Also ich rede von dem Spiel mit dem Ziel ein in weiter Entfernung liegendes kleines Loch im Rasen mit möglichst wenig Versuchen zu treffen. Die Regularien des Sports erlauben euch, für das Lösen des Problems (Ball ins Loch mit wenigen Versuchen) verschiedene Typen von Schlägern zu benutzen. Die einzelne Differenzierung der Hölzer, Wedges, Putter, Eisen und Sandwiches spare ich mir an der Stelle. Es sei nur so viel gesagt: Sie alle dienen dem Zweck spezielle Herausforderungen auf dem Golfplatz zu meistern. Wichtig für das Verständnis meiner Vergleichsgedanken ist noch folgender Fakt: Golf ist tendenziell ein Einzelsport, der aber in der Gruppe ausgeübt werden kann. Um eine Vergleichbarkeit zwischen den unterschiedlichsten Könnensstufen des Sports zu schaffen, gibt es das s.g. Handicap-System. Dieses System berechnet auf Basis des eigenen Könnens, wie viele Schläge für das Erreichen des Lochs auf einer Bahn benötigt werden dürfen. So haben erfahrene Spieler weniger Schläge auf einer Bahn zur Verfügung als z.B. Anfänger des Sports. Auf diese Weise kann ein Anfänger „besser“ sein als ein Profi, wenn er deutlicher unter seinen erlaubten Schlägen bleibt. Nun habt ihr alle notwendigen Infos an der Hand, um die folgenden Vergleiche zu verstehen.
Ich glaube der wichtigste Zusammenhang ist direkt in der Handicap-Stufe verborgen. Natürlich braucht ein Profi, also ein erfahrener Spieler, weniger Versuche, um das kleine Loch im Boden nach dem Start des Parcours zu treffen. Erfahrene Unternehmer oder Serien-Gründer wissen vielleicht den Tick mehr als ein ganz frisches Team, welches eine Idee zum ersten Mal verfolgt – dennoch können beide erfolgreich sein und der Profi wurde nur Profi durch abertausende Stunden auf den Golfplätzen…
Im Golf-Sport werdet ihr von Anfang an und auch nach jedem Schlag vor neue Herausforderungen gestellt, weil die Schläge zwar planbar sind aber eben nicht zu 100% kalkulierbar. So müsst ihr einen Baum umspielen, den Ball aus einem Sand-Bunker holen, ein Wasser-Hindernis überspielen oder in vielen Fällen den Ball erst mal finden nach dem Schlag. Es ist genau wie in der Gründungsphase, weil man natürlich mit der #idee zusammen eine Idealvorstellung hat, wie die Umsetzung laufen soll. Eure Idee – da hat die Welt nur drauf gewartet. Also mit dem ersten Schlag direkt ins Loch. Ein Hole-In-One also. Dann startet ihr auf den Kurs und seht die Fahne auf dem Grün gar nicht, weil sie hinter einer Baumkrone versteckt ist. Was machen wir also? Wir versuchen den kleinen weißen Golfball erstmal soweit und nah wie möglich in die Richtung der Fahne zu schlagen. Und beim Gründen? Wir #machen am besten erstmal! Wir schlagen also im übertragenen Sinne unsere Idee in eine Richtung. Je nach Idee kann das natürlich unterschiedlich ausfallen. Bei einen ist es das Schalten einer Homepage, bei anderen ist es das Aufzeigen der Idee in Form einer Präsentation und wieder andere haben direkt etwas gebaut – also ein #Prototyp der Idee entwickelt.
Wie geht’s es jetzt weiter? Anders als es geplant war, habt ihr den ersten Schlag nicht sauber getroffen und der Ball hat eine unerwartete Linkskurve in das tiefe Gras genommen, weil wir z.B. den Arm, der den Schläger hält, zu lockergelassen haben – was nun? Tja – merkt man schon in welche Richtung das geht? Auch in der Umsetzung der Startup-Idee ist der Weg alles andere als Gradlinig. Das Feedback zu der Idee ist anders ausgefallen als wir es uns erhofft hatten. Die Zuhörerschaft, die potenziell ersten Kunden, sehen das Wertversprechen (also das Besondere an der Idee) auf eine andere Weise oder in manchen Fällen gar nicht. Wir sind also zunächst im Gras gelandet und entwickeln dank des Feedbacks sogar direkt eine neue Strategie, um Fortschritt zu machen.
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Auf dem Golfplatz steht uns – wie weiter oben ja schon kurz erklärt – eine Auswahl an verschiedenen Schlägern zu Verfügung, die uns helfen, die immer neuen Herausforderungen zu meistern. Dennoch gibt nie DEN einen Schläger, der perfekt ist. Wir müssen abwägen, wie viel Risiko wir nehmen. Der Preis ist im Zweifel ein schlechteres Ergebnis für das jeweilige Loch. Und unsere Start-Up-Idee? Wir haben auch einen Golf-Bag auf unserem Kurs dabei. In der Fachsprache nennen wir ihn Validierungsexperimente. Kurz gesagt sind das Ideen, wie wir unser Wertversprechen – übersetzt in eine Produktform – der Öffentlichkeit, bzw. potenziellen Kunden zeigen und Feedback von ihnen einsammeln. Zurück zum Golf-Platz: Wir entscheiden uns für einen kurzen Schlag raus aus dem tiefen Grün zurück auf die eigentliche Strecke. Wir nehmen also in Kauf, mit dem nächsten Schlag etwas weniger Fortschritt zu machen. Bei der Ausführung erinnern wir uns an unser zu lockeres Handgelenk beim ersten Schlag – wir bauen das #Feedback also in die Entwicklung ein. Dieses Mal gelingt uns der Versuch und wir befinden uns in einer vermeintlich besseren Position auf dem Feld. Sind also „back on track“. Zurück zu der Idee: Auch hier sind wir eher horizontal gegangen und haben das erste Feedback eingearbeitet und sind nun bereit, erneut mit den gesammelten Gedanken „raus“ zu gehen. Wir entscheiden uns für einen Social-Media-Post und ernten viele hilfreiche und produktive Kommentare zu unserer Idee. Haben auf dem Start-Up-Golf-Kurs also einen größere Distanz zurückgelegt und sind der Fahne mit dem Loch auf dem Grün etwas näher gekommen.
Auf dem Golfplatz haben wir uns inzwischen dem Grün angenähert. Das bedeutet, der Ball liegt so nah am Grün, dass wir es mit dem nächsten Schlag erreichen sollte und uns in eine Position bringen, wo wir mit wenigen Schlägen den Ball im Loch versenken. Der Weg bis zu diesem Punkt war nicht gerade, sondern wurde erneut von Rückschlägen geprägt. Haben wir zum einen in den Rasen geschlagen, sind im Wasser gelandet oder haben sogar bei einem Versuch den Ball verloren (man kann dann für einen Strafschlag einen neuen aus der Tasche nutzen). Wie dem auch sei: Wir sind dem Ziel nun trotzdem näher als zuvor. Und auch hier sind doch Analogien zu erkennen: In der Umsetzung einer #startup -Idee ist es am allerwichtigsten, dass wir Fortschritt durch „Machen“ erzielen. Wir müssen ständig überlegen, welchen Schläger nutze ich aus meiner Golftasche nun, um hier aus dem Wald zu kommen oder natürlich auch das Weitermachen oder Wiederaufnehmen, wenn der Ball mal weg ist. Wenn wir die Lust verloren haben oder nicht wissen, wie wir jetzt aus dem Wald herauskommen. Dann riskieren wir eben einen Strafschlag oder in dem Fall halt den Schritt zurück. Am Ende kommen wir dem Grün automatisch immer ein Stück näher – denn jeder Schlag/Zug produziert Fortschritt. Der Lerneffekt liegt sowohl beim Golf als auch in der Umsetzung der Idee auf vielen Ebenen. Lernen wir in beiden Fällen, dass Konzentration und Ruhe sowie Reflektion uns dem Ziel sicher immer ein Stück näherbringt als blinder Aktionismus. Jedoch kann auch das klappen und es gelingt rein aus dem Zufall ein guter Schlag. In beiden Fällen sollte man selbstbewusst sein und den nächsten Zug in Angriff nehmen. Haben wir das Produkt am Ende so um modelliert, dass es mit der Ausgangsidee nicht mehr viel zu tun hat, dann ist das ebenso richtig, wie der direkte Weg. In diesem Vergleich gehen wir abschließend davon aus, dass das Versenken des Balls im Loch gleichzusetzen ist mit dem ersten Verkauf des Produktes und das Grün (also der Ort, wo die Fahne mit dem Loch ist) der Zeitpunkt ist, wo das Produkt schon eine klare, validierte (also geprüfte) Entwicklungsstufe aufzuweisen hat. Dann nämlich geht das Chaos erst richtig los. Im Sport sagt man: „Die Weiten sind für die Galerie, die kurzen für das Portemonnaies“. Das bedeutet so viel wie: Die weiten Schläge sehen super aus, wenn der Ball 200 Meter und weiterfliegt aber bei den Puts also den letzten Metern vor dem Loch entscheidet sich, wer das Turnier und das Preisgeld gewinnt. Warum ist das so? Jeder der schon Mal Golf gespielt hat, weiß wohl, wie ärgerlich und schwierig es sein kann, den kleinen weißen Ball die letzten Meter zu spielen. Ein bisschen zu viel Kraft und der Ball geht links am Loch vorbei. Und das Start-Up? Wo ist das zu verorten? Ich würde hier die Vertriebsstrategie mit dem Grün vergleichen. Wen man nicht rechtzeitig eine Idee entwickelt und rausfindet (testet), wie man das Produkt an den Kunden bringt, geht der kleine Ball kurz vor dem ersten Verkauf vorbei. Es bedarf also viel Konzentration und Fingerspitzengefühl, den richtigen Kanal und Weg zu identifizieren, der zum Verkauf führt.
In beiden Fällen ist aber der Weg unheimlich spannend und es lohnt sich sowohl mal eine Runde Golf zu spielen als auch den Mut zu finden, eine Idee aus dem eigenen Kopf umzusetzen. In beiden Strängen werden auf jeder Reise an jedem Golf-Loch Geschichten (Lebenserfahrungen) geschrieben, die euch immer näher an die Fahne des Lebens bringen. Der Golf-Sport ist natürlich eher gemütlicher als z.B. eine Partie Handball und auch deshalb gut geeignet, um wichtige Gesprächsinhalte durch die Netzwerke zu teilen. Und auch hier sehe ich ein klares Plus beim Gründen: Man kommt zwangsläufig mit anderen Menschen in Kontakt und wird auch mal gezwungen den schwierigen Schlag vor einer Horde Zuschauer zu riskieren.
Also auf zur ersten Golfpartie und dem Gründen eines #unternenehmens. Traut euch, nur Mut, euer Tim. #gründen #startup #mut #sportmanagement
Nachhaltigkeitsmanagerin | VerbundVolksbank OWL eG
1 JahrLieber Tim Hosch, vielen Dank für deine anerkennenden Worte und deinen Beitrag im diesjährigen Magazin
Initiator des Teuto Seed Club 🌱 Strat. Kooperationen & Innovationsmanagement💡Corporate Finance 📈
1 JahrIch hätte gern ein Exemplar!! 👋🏼😃
Netzwerkmanagerin @garage33/TECUP
1 JahrLena Gold unser Star 🌟😍Tolles Magazin 🫶