Momentaufnahme oder fatales Zeichen? Durch die deutsche Wirtschaft zieht sich ein digitaler Graben
Mit Umfragen und Studien gibt der Branchenverband Bitkom regelmäßig Auskunft über den Stand der Digitalisierung in Deutschlands Unternehmen. Der jüngst veröffentlichte Digital Office Index 2022 gibt dabei zu denken. Denn er zeigt, wie ein digitaler Graben durch die Unternehmen verläuft.
Kleine Unternehmen und Büros mit Nachholbedarf
Niemand hat nach eigener Einschätzung den Anschluss bei der Digitalisierung komplett verpasst. Das ist eine der guten Nachrichten des aktuellen Digital Office Index. An die zehn Prozent sehen sich sogar im Spitzenfeld bei ihren Fortschritten und etwa 40 Prozent ordnen sich als Vorreiter in der Digitalisierung ein. Auf viel Licht folgt jedoch ein großer Schatten: Rund die Hälfte der Unternehmen bewertet sich als Nachzügler auf dem Weg der Digitalisierung. Konkret teilen vor allem kleine oder mittlere Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten diese Einschätzung. Sie erscheinen außerdem deutlich weniger in der Spitzenreiter-Kategorie als größere Unternehmen mit 500 und mehr Angestellten. Laut Bitkom-Geschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder zeigt sich hier ein digitaler Graben, wie ihn der Experte in dieser Deutlichkeit selten gesehen hat.
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Digitalisierung lohnt sich nicht nur für große Unternehmen
Auf den ersten Blick wirkt das Thema Digitalisierung groß. Aber ist es deswegen nur ein Thema für große Unternehmen? Nein! Gerade KMU können überdurchschnittlich von Effizienzgewinnen durch Digitalisierung profitieren. Hier, wo sich Knappheit an Kapital oder Personal noch deutlicher auswirken, gilt es umso mehr, vorhandene Ressourcen maximal auszuschöpfen. An dieser Stelle entwickeln durch Digitalisierung gewonnene Kapazitäten eine noch größere Wirkung als in Unternehmen mit einer vielfachen Anzahl an Beschäftigten oder Umsatz. In KMU macht es sich wesentlich mehr bemerkbar, wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter durch die Digitalisierung mit einem Schritt kurzfristig beispielsweise zehn oder 20 Prozent an freier Kapazität gewinnt.
Digitaler Graben kann überwunden werden
Außerdem müssen KMU realisieren: Fortschritte oder echte Sprünge nach vorn gibt es nicht durch Digitalisierung in homöopathischen Dosen. Digitalisierung verlangt nach einem fundamentalem Wandel quer durch alle Unternehmensbereiche bis hinein in die Unternehmenskultur oder -philosophie. Sie muss zum Bestandteil der Unternehmens-DNA werden. Nach diesem Umdenken folgt alles andere wie von selbst. Dann lässt sich zum Beispiel feststellen, dass die Kosten für ein DMS oder andere digitale Weiterentwicklungen viel geringer ausfallen als gedacht. Damit bricht eine weitere Hürde auf dem Weg zur Digitalisierung zusammen. Digitalisierung muss nicht automatisch an Kosten oder Budgets scheitern. Auch zusätzliche Aspekte wie die Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellen am Ende keine großen Hindernisse dar. Im Gegenteil werden daraus wichtige Investitionen in die Zukunft eines Unternehmens. Sie steigern außerdem die Arbeitgeberattraktivität und zahlen sich damit nicht nur im Tagesgeschäft, sondern langfristig und vielschichtig aus.
Wir bei der HAIN® GmbH sind gespannt auf den nächsten Digital Office Index 2024 und hoffen, dass dann noch mehr kleine und mittlere Unternehmen den wichtigen Schritt in die Digitalisierung gemacht oder intensiviert haben. Sie wünschen sich dazu Expertise? Dann sprechen Sie gleich unverbindlich mit uns.