Nachhaltig Investieren: Was man dabei beachten sollte
Nachhaltige Investments sind momentan in aller Munde. Es gibt immer mehr Produktanbieter, die sich diesem Trend anschließen und immer mehr Investoren, die sich von den „grünen“ Investments verleiten lassen. Jedoch sollte man vorsichtig sein, wenn man den Marketing-Slogans der Banken nicht verfallen will. Denn oftmals sind diese Produkte weitaus weniger „nachhaltig“ als sie beworben werden. Man könnte fast meinen, manche Produkthersteller spielen mit dem guten Herzen einiger Investoren. Zu diesem Zeitpunkt ermitteln Behörden gegen einen großen Spieler. Dieser eine Produkt-Emittent, hat nur für die ESG Analyse des Produktes einen Stempel vergeben. Ob die ESG-Kriterien ausreichen waren, war dann nicht mehr so wichtig.
Was sie aber beachten sollten, wenn sie in nachhaltige Geldanlagen investieren möchten, versuche ich in diesem Beitrag zu skizzieren.
1. Gutes tun oder schlechtes vermeiden?
Bevor wir damit anfangen zu erläutern was beachtet werden soll, muss man sich vorher eine grundlegende Frage stellen: Möchte ich Gutes mit meinem Geld bewirken oder möchte ich das mit meinem Geld nichts Schlechtes angestellt wird? Wer etwas Gutes bewirken möchte, muss sich gezielt mit jedem einzelnen Investment auseinandersetzen und aktiv Investment Opportunitäten suchen. Dies fordert immens viel Zeit und hat nichts mehr mit langfristigen und prognosefreien Investieren zu tun, vor allem aber verkleinert er unser Anlageuniversum immens. Ich persönlich würde daher von dieser Art des Investierens abraten, wenn ein Investor Ziele, wie die Altersvorsorge oder die finanzielle Freiheit mit diesem Investment verfolgt. Wenn es jedoch nur das „Spiel-Geld“ ist, unterstütze ich diese noble Idee in jedem Falle. Wem dies jedoch zu viel Zeit in Anspruch nimmt und wer einfach nur den Fußabdruck seines Investments verringern möchte, dem kann in diesem Beitrag geholfen werden.
2. Die Grundlagen des Investierens sind erstrangig
Das oberste Ziel eines jeden Investments sollten langfristig gute Renditen, bei entsprechenden Risiken sein. Für jedes Risiko, oder auch temporäre Schwankungen, sollte ein Investor auch entlohnt werden. Deswegen sind die Grundlagen des Investierens, auch bei nachhaltigen Investments, obligatorisch. Diese Grundlagen sind beispielsweise maximale Diversifikation in Bezug auf Anzahl der Titel, Regionen oder Branchen. Zudem ein prognosefreier Ansatz, der langfristig an dem Wachstum der Weltwirtschaft profitiert. Obwohl wir nachhaltige Faktoren beachten wollen, müssen wir trotzdem den Erkenntnissen der Wissenschaft Folge leisten, um unser Anlageergebnis zu optimieren.
3. ESG (Environment, Social & Governance)
Dies sind die drei Faktoren, welche die Welt der Investments in den letzten Jahren geprägt haben. Grob übersetzt, stehen sie für ökologisch, sozial und Unternehmensführung. Dies sind nur drei von vielen Faktoren, welche die Nachhaltigkeit eines Unternehmens bewerten sollen. Zudem ist man sich nicht mal sicher, nach welchen Kriterien man die einzelnen Faktoren bewerten soll. Aber grundlegend, sind es drei sehr wichtige Fragen:
1. Wie sehr schädigt dieses Unternehmen der Umwelt?
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2. Ist dieses Unternehmen ein wichtiges Mitglied unserer Gesellschaft?
3. In welchen Stil und mit welcher Motivation wird das Unternehmen geführt?
Jetzt kann man auch erkennen, wie schwierig und zeitaufwendig es sein muss, wenn man diese Analysen für jede einzelne Aktie in seinem Depot machen möchte.
4. Ratings
Genau für diesen Zweck, gibt es große Rating Agenturen, die Wertpapiere auf Basis von Nachhaltigkeitsfaktoren bewerten. Wer also für sein Produkt eine ESG-Bewertung haben möchte, muss dieses bei einer Rating Agentur kaufen. Und genau hier gibt es wieder eklatante Interessenkonflikte, wie schon in den Jahren der Finanzkrise 08/09. Wenn man nicht das Rating bekommt, was man haben möchte, geht man einfach zu der nächsten Ratingagentur. Dies kann dazu führen, dass Agenturen verschönerte Bewertungen abgeben, nur damit sie den Umsatz nicht an ihre Konkurrenten verlieren. Zudem hat jede Ratingagentur eigene Richtlinien und somit ist es sehr schwer Ratings unabhängig zu bewerten. Dennoch sind sie ein hilfreiches Tool, um bedachte Investmententscheidungen zu treffen.
5. Wie machen wir es?
Wir haben die Märkte durchforstet, um nach genau den Investments zu suchen, die all unsere Anforderungen erfüllen. Besonders wichtig war uns, dass trotzdem alle wichtigen Faktoren eines qualitativ hochwertigen Investments abgedeckt werden. Zudem ist uns wichtig, dass wir die angewandten Faktoren und Kriterien verstehen. Nur so sind wir auch in der Lage unsere Mandanten bestmöglich zu beraten. Schlussendlich haben wir ein Investment gefunden, was bei ähnlicher Risiko – Rendite Beziehung, einen weitaus geringeren ökologischen Fußabdruck vorweisen kann und was auf einige Unternehmen, die unseren sozialen Anforderungen nicht entsprechen, komplett verzichtet.
Wie sie sehen, ist nachhaltiges Investieren, nicht gleich „nachhaltiges“ Investieren. Seien sie sich vorher bewusst, was sie machen möchten und vergessen Sie Punkt 2 nicht. Den wichtigsten Schritt haben sie aber schon gemacht, indem sie diesen Beitrag lesen. Denn wie Benjamin Franklin einst sagte:
Eine Investition in Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.
Inhaber bei FORTY ARTS
3 JahreVielen Dank guter Beitrag Herr Worm. 👏🏽