Warum sollte ich überhaupt investieren?

Warum sollte ich überhaupt investieren?

Das ist eine Frage, die wir häufig zu hören kriegen. Vor allem im Zusammenhang mit älteren Menschen, die uns erklären wollen, dass es bis jetzt doch auch funktioniert hat. Das ist in erster Linie nicht falsch und man kann seine Ziele auch ohne das Werkzeug „Kapitalmärkte“ erreichen, jedoch ist der Weg ein deutlich schwierigerer und längerer. Meiner Meinung nach gibt es 3 Hauptgründe, warum man investieren sollte:

Vermögens-Aufbau

Dies ist vor allem für junge Menschen ein sehr wichtiges Thema, da die Rentensysteme unseres Landes wahrscheinlich nicht in der Lage sind, unseren Lebensstandard in der Rente vollständig zu finanzieren. Wenn man sich den demografischen Wandel ansieht und die Prognosen verfolgt, wie sich das Verhältnis von Beitragszahler zu Beitragsempfänger in den nächsten Jahrzehnten verändert, sollte man nicht das Risiko eingehen und sich nur auf politische Änderungen verlassen. Der Vorteil der Kapitalmärkte bei dem Vermögensaufbau ist, dass man durch den langen Anlagehorizont und den Effekt des Zinseszinses in der Lage ist, weitaus mehr Vermögen aufzubauen, als man es je in seinem Sparschwein hätte tun können. Mit diesem Vermögen kann man dann im Ruhestand eine mögliche Rentenlücke schließen.

Vermögens-Sicherung

Ein zweiter wichtiger Punkt betrifft Menschen, die bereits Vermögen aufgebaut haben. Die Inflation frisst jährlich die Kaufkraft unserer Vermögenswerte weg. Jeder Euro, der nicht so angelegt ist, dass er in der Lage ist, die Inflation aufzufangen, wird früher oder später nur noch einen Bruchteil wert sein. Die richtigen Anlageklassen, welche selbst eine Rendite erwirtschaften, sind z.B. Aktien, Anleihen oder auch Immobilien. Nur wenn man einen Großteil seines Vermögens in solche Sachwerte investiert, ist man in der Lage, es gegen den langfristigen Kaufkraftverlust zu schützen. Zudem kommt noch, dass Investmentdepots als Sondervermögen eingestuft sind. Sondervermögen bleibt, auch bei einem möglichen Bankrott der depotführenden Bank, Eigentum des Besitzers und kann umgehend in eine andere Depotbank transferiert werden. Bargeld über der Einlagensicherung von 100.000 € kann in solchen Fällen einfach weg sein.

Vermögens-Streckung

Hierbei geht es darum, dass Menschen in ihrem Ruhestand aus dem Vermögen, was sie im Laufe ihres Arbeitslebens aufgebaut haben, ihren Lebensalltag finanzieren können. Hier gibt es konventionelle Optionen, wie z.B. eine Rentenversicherung abzuschließen oder sich eine Mietimmobilie anzuschaffen. Zwar erfüllen sie auch noch heutzutage ihren Zweck, jedoch ist die Verzinsung solcher Versicherungen minimal und günstige Mietimmobilien sind auch nicht mehr so einfach zu finden. Zudem haben beide Optionen weitere Nachteile, wie zum Beispiel die fehlende Flexibilität der Rentenleistung und die fehlende Möglichkeit, Teile des Vermögens zu veräußern, wenn man gerade im Moment etwas Geld benötigt. Eine einfache Alternative ist es, dass man sein ganzes Vermögen auf dem Girokonto liegen hat und monatlich seine Ausgaben davon zehrt. In diesem Fall hat man zwar die maximale Flexibilität, aber man kann sich auch genau ausrechnen, wie lang man noch leben darf, bevor das Konto leer ist. Unsere favorisierte Methode ist da etwas anders:

Wenn man sein Geld nicht auf dem Konto liegen hat, sondern es defensiv in die Kapitalmärkte investiert, kann man den Zeitraum der Entnahme über eine lange Zeit hinauszustrecken. Das funktioniert, weil der Teil des Vermögens, den man nicht jährlich entnimmt, im Hintergrund weiterarbeitet und Erträge erzielt. Wenn die Beziehung zwischen Vermögen und Entnahme passt, kann man sich auch ein Leben lang, nur noch an den Entnahmen bedienen und das Vermögen bleibt für die nächste Generation erhalten. Durch diese Variante ist man nicht nur in der Lage sein Geld zu strecken, man kann zudem die monatlichen Auszahlungen flexibel anpassen und ein Teil des Investments steht immer liquide zur Verfügung.

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