Neue Lausitz - April 2023

Neue Lausitz - April 2023

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und willkommen im Neue Lausitz Review mit den wichtigsten Nachrichten und den meistgelesenen Beiträgen des Neue Lausitz Briefing aus dem vergangenen Monat.

Seit April ist Christoph Scholze als Kolumnist im Neue-Lausitz-Team: Der Görlitzer ist ein ausgewiesener Kenner der Lausitzer Industrie und Wirtschaft, der nun Unternehmen und Kommunen in der Transformation berät. Seinen ersten Beitrag "Wir brauchen Fuckup-Events für Strukturwandler" können Sie auch einzeln bestellen - ebenso wie alle im Neue Lausitz Review empfohlenen Artikel.

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Das Neue Lausitz Briefing recherchiert die regionalen Strukturwandel-Themen, die Wirtschaft, Forschung und Energiebranche prägen. Bei uns kommen alle zu Wort, die zwischen Berlin und Dresden den Wandel gestalten.

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Ihr Neue-Lausitz-Team

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Construction Future Lab in Görlitz eröffnet

aus: Neue Lausitz Briefing --- 04. April 2023

Görlitz bekommt eine weitere Forschungseinrichtung: Das Construction Future Lab soll die Digitalisierung in der Bauwirtschaft voranbringen. Für das erste Teilprojekt hat Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) in Görlitz einen Fördermittelbescheid über 9,1 Millionen Euro an die Initiatoren übergeben. „Auch in der Bauwirtschaft werden Digitalisierung, künstliche Intelligenz und vernetzte Kommunikation zu tiefgreifenden Veränderungen führen“, sagte Schmidt. „Mit dem Construction Future Lab soll diese Revolution der Bautechnik in der Lausitz beginnen."

Das Future Lab ist eine Tochtergesellschaft der TU Dresden. Es soll ein interdisziplinär arbeitendes Anwendungs-, Entwicklungs- und Erprobungsumfeld für Bau- und Baumaschinentechnologien geschaffen werden. Insbesondere sollen Digitalisierungstechnologien im Realmaßstab untersucht und weiterentwickelt werden.

Mehr Produktivität für Bauprozesse

Schmidt betonte die Verbindung der Ansiedlung mit den kleinen und mittleren Unternehmen der Bauwirtschaft. Es gehe „nicht allein um Grundlagenforschung, sondern um praktisch umsetzbare Technologien, die sich auf der Baustelle von morgen bewähren“. Im Zentrum stehen digitalisierte Bauprozesse und Bauverfahren, vernetzte und automatisierte Baumaschinen sowie der Mensch als übergeordnete, kreativ planende, koordinierende und überwachende Instanz. Das Gesamtprojekts soll Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Verlässlichkeit bei Bauprozesse verbessern.

Das erste Teilprojekt umfasst den Grunderwerb, Bauleistungen und Vorarbeiten auf dem Grundstück, die Grundausstattung mit Medien sowie die Anschaffung von projektbezogenen Geräten für die Forschungsarbeit auf dem Außengelände. Im zweiten Teilprojekt soll später der Neubau einer Werkhalle mit Bürotrakt und Laboren erfolgen. Für das Gesamtprojekt sind insgesamt 15,3 Millionen Euro aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) vorgesehen.


IHK legt Görlitz und Zittau zusammen 

aus: Neue Lausitz Briefing --- 12. April 2023

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden vereint die Geschäftsstellen Görlitz und Zittau unter gemeinsamer Führung. Die Leitung beider Geschäftsstellen übernimmt Frank Großmann, der bisherige Leiter in Görlitz. Anlass ist das Ausscheiden des Zittauer Vertreters Matthias Schwarzbach, der Ende Juni in den Ruhestand eintritt. 

Der 55-jährige Großmann wird damit zentraler Ansprechpartner der IHK für Wirtschaft, Politik und Verwaltung im Landkreis Görlitz. Eine ähnliche Doppelverantwortung praktiziert die IHK bereits im Kreis Bautzen. Dort vertritt Jeanette Schneider die Geschäftsstellen Bautzen und Kamenz.

Standort Zittau sichern 

Mit der Neuausrichtung will die Kammer den Standort Zittau sichern sowie „durch den Schulterschluss der Kammerteams Unternehmensnähe und Interessenvertretung weiter stärken“, erklärte der Hauptgeschäftsführer Lukas Rohleder

Frank Großmann leitet seit 2015 die Geschäftsstelle der IHK Dresden in Görlitz. Der gebürtige Görlitzer hat nach einer Berufsausbildung mit Abitur im jetzigen Siemenswerk in Kiew studiert. Seit 1991 ist er als Wirtschaftsförderer für die IHK tätig.


Unternehmen lösen sich von Russland und China 

aus: Neue Lausitz Briefing --- 18. April 2023

Lausitzer Bergbau-Unternehmer wenden sich von Russland und China ab. Bei der Suche nach neuen Märkten verlieren die Hersteller von Bergbau-Technik die beiden Länder zunehmend aus den Augen. Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg GmbH (WFBB) und der IHK Cottbus hervor. Befragt wurden die Mitglieder des Netzwerks „Mining and Generation Technology“ (MinGenTec), das Unternehmen der Bergbautechnik und angrenzender Sektoren vereint.

Demnach wollen 40 Prozent der befragten Unternehmen im Zuge des Ausstiegs aus der Kohleverstromung neue internationale Märkte erschließen. Die meisten orientieren sich nach Polen, Österreich und Schweden. Darüber hinaus sind Tschechien und die Schweiz wichtige Zielländer sowie Chile als einziger Zielmarkt außerhalb Europas. Das ist eine deutliche Akzentverschiebung seit 2017. Damals nannte eine ähnliche Umfrage Russland und China als wichtigste Ziele. 

Fokus auf sichere Märkte Europas

Als Gründe für die Abwendung von den beiden Ländern mit starken Bergbau-Sektoren nennen die Macher der Studie das Russland-Embargo und die gestörten Lieferketten. „Die Umfrageergebnisse bestätigen den Trend in Brandenburg als auch in Deutschland, dass der Fokus vor allem auf Europa liegt und auf Märkten, die geopolitisch als sicherer gelten“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Krüger. Zudem zeige sich, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten auf neue Wertschöpfungsketten konzentrieren wollen, die sich auch durch Neuansiedlungen und Investitionen in der Region entwickelten, so Krüger.

Die Initiative MinGenTec wurde 2017 von WFBB und IHK Cottbus gestartet, um Unternehmen der Kohlebranche bei der Suche nach neuen Geschäftsfeldern zu unterstützen. Gelingen soll das durch Innovation und Internationalisierung. Seit 2022 wird das Netzwerk durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der „Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten" (Stark) gefördert.



Wirbel um Kretschmers Ansiedlungsbeauftragten

aus: Neue Lausitz Briefing --- 25. April 2023

Mit der Berufung eines Beauftragten für Großansiedlungen hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) für Irritationen gesorgt. Der langjährige Verwaltungsfachmann Dirk Diedrichs soll im Auftrag der Staatskanzlei die für die Landesentwicklung entscheidenden Weichenstellungen bei bedeutsamen Investitionen und wichtigen Ansiedlungen vornehmen. Der 60-Jährige studierte Volkswirt ist Abteilungsleiter im Finanzministerium und soll die neu geschaffene Stelle am 26. April antreten.

Dagegen regt sich Widerstand in der Opposition. „Ich werte das als Misstrauensvotum gegen Regionalminister Thomas Schmidt und vor allem gegen Wirtschaftsminister Martin Dulig“, sagte der Fraktionschef der Linken, Rico Gebhardt. „Ich frage mich langsam, wofür letzterer noch zuständig ist, nachdem er die Themen Energiepolitik und Digitalisierung bereits vor Jahren abgeben musste.“ 

Sachsen bei Intel-Ansiedlung unterlegen

Der ungewöhnliche Schritt ist Beobachtern zufolge eine Konsequenz aus den Niederlagen Sachsens beim Wettbewerb um lukrative Ansiedlungen, wie zuletzt um die Chipfabrik von Intel, die der US-Konzern nun in Magdeburg baut. Sachsen war die milliardenschwere Investition entgangen, weil geeignete Grundstücke fehlten. Diedrichs soll solche Verfahren ressortübergreifend koordinieren. Dabei geht es, so betonte Kretschmer, auch um die für eine erfolgreiche Ansiedlung notwendige Infrastrukturentwicklung. „Eine enge Koordination und Zusammenarbeit ist dabei sowohl auf Landesebene als auch mit den Kommunen erforderlich“, so der Ministerpräsident.

Dabei gehe es neben der strategischen und politischen Koordination der entsprechenden Prozesse auch darum, "Sachsen als dynamische und erfolgreiche Wirtschaftsregion in Deutschland und Europa weiter zu stärken". Kretschmer verspricht sich viel von Großansiedlungen, diese sollen für weitere wirtschaftliche Impulse sorgen und den Wohlstand sichern helfen. Das Amt eines Ansiedlungs-Beauftragten ist nicht neu in Sachsen. Von 2003 bis 2008 war der Erbe der Wettiner, Alexander Prinz von Sachsen, bereits als Beauftragter tätig.

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Aufwind für Schwarze Pumpes neues Kraftwerk

Das Referenzkraftwerk Lausitz (RefLau) wurde schon oft totgesagt. Nun soll endlich gebaut werden. Wenn es gutgeht, kommt ein zweites Milliardenprojekt gleich in die Nachbarschaft. von Christine Keilholz

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Die Nähe zur Tagebaukante wird unwichtig

Der Ruf nach Bevorzugung der kernbetroffenen Kommunen geht am Zweck des Strukturwandels vorbei. Denn der ist längst keine Kompensationspolitik für Kohleorte mehr - sondern ein offener Wettbewerb. von Christine Keilholz

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"Der Strukturwandel hat noch nicht die erhofften Effekte"

17 Miliarden Euro Fördermittel auf sechs Landkreise zu verteilen, hält Joachim Ragnitz für keine gute Idee. Welche Orte in der Lausitz Gewinner des Strukturwandels sind, steht für den Ifo-Ökonomen schon fest.

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Wir brauchen Fuckup-Events für Strukturwandler  

Wenn Zuständige über den Strukturwandel reden, ist immer alles prima gelaufen. Viele Menschen in der Lausitz sehen das aber anders. Eine bessere Fehlerkultur wäre hilfreich. von Christoph Scholze

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