Newsletter Deutsches Psychotherapeuten Netzwerk 20.01.2023

Editorial – in eigener Sache

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

Ein Neujahrsempfang ist eine schöne Sache. Da werden zu Jahresbeginn in geselliger Runde die Vorhaben für das kommende Jahr geschildert. So einen Jahresauftakt hat diese Woche die Deutsche Ärzteschaft in Berlin gemacht. Ehrengast war Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Er trug vor, was er sich alles vorgenommen hat und was da kommen mag. Eines hat uns insbesondere nicht gefallen. Er möchte die elektronischen Patientenakte (ePA) als Opt-Out-Lösung mit Nachdruck vorantreiben. Erster Fehler. Und zweitens möchte er eine schnelle ePA, die automatisch von der Praxissoftware befüllt wird. Oha. „Nachtigall, ick hör dir trapsen“, mögen Sie jetzt sagen. Ja, genau. Das denken wir auch. Da bleibt das Versprechen, die Patienten könnten selbst entscheiden, was in Ihrer Akte aufgenommen wird komplett auf der Strecke. Damit wäre das Recht auf informationelle Selbstbestimmung passé. Mein Kommentar dazu und den Link zum Artikel im Ärztenachrichtendienst finden Sie im Ressort Telematik, elektronische Patientenakte und Gesundheitscloud.

Und es kommt noch besser. Eine Entschließung des Bundesrates zur Ausgestaltung eines Gesundheitsdatennutzungsgesetzes plädiert dafür, die elektronische Patientenakte europaweit zu vernetzen, inklusive Datenaustausch. Die Details finden Sie im Ressort Telematik, elektronische Patientenakte und Gesundheitscloud.

Dazu passt dann gar nicht, dass der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Schaar im Ärztenachrichtendienst meinte, „Man müsste die Telematik¬Infrastruktur ganz neu aufsetzen“. Lesen Sie mehr dazu im Ressort Telematik, elektronische Patientenakte und Gesundheitscloud.

Die Datenlecks haben es auch dieses Mal wieder ins Editorial geschafft. Die Bilanz 2022 lässt sich sehen: Die Angriffe auf das Gesundheitswesen sind um 74 Prozent gestiegen - weltweit übrigens, in den USA gab es einen Anstieg um 84 Prozent. (siehe Ressort: Datenlecks). Wer hatte da nochmal die Idee, die deutsche ePA vollautomatisch befüllen zu lassen? Mhm, ob das immer noch so eine gute Idee ist angesichts der leichten „Knackbarkeit“ der Akten?

Verpassen Sie übrigens nicht in unser Ressort „Stellenangebote, Vermietungen und Praxisverkäufe oder Gesuche“ reinzuschauen, da hat sich einiges angesammelt.

Unser Rat zum Wochenende. Schwelgen Sie in Nostalgie und faxen einfach mal wieder. Verabreden Sie sich mit Gleichgesinnten und faxen sich lustige Nachrichten. Wenn es 1:1 nur über die Telefonleitung geht (ohne Computer und Internet) und Sie sich sicher sind, dass ihre angegebene Fax-Nummer stimmt und der Annehmende sein Fax nicht in der U-Bahn-Haltestelle stehen hat, ist das gar nicht so unsicher.

Man kann natürlich auch einfach so faxen machen. Wir finden Albernheiten, Wortwitz und Unsinn haben auch ihre Berechtigung (siehe Fortbildungen: Lachmuskeltraining). Was ist schon erfrischender als mit alten Freundinnen und Freunden - die man lange nicht gesehen hat - ein bisschen rumzualbern und herum zu flachsen.

Wir wünschen Ihnen ein heiteres und entspannendes Wochenende

Ihr Kollege

Dieter Adler

Die erhobenen Zahlen erschrecken bin und ich stelle zur konkreten Diskussion: wie lässt sich die „Horrorentwicklung“ noch aufhalten???? Herzlichst Brigitte Peil

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