Was passiert mit aufgeschobenen Handlungsabsichten im Gehirn?
Wir alle kennen das Gefühl: Endlich eine lang aufgeschobene Aufgabe von der To-do-Liste streichen.
Es ist ein befreiendes Gefühl – aber was passiert in unserem Gehirn, wenn wir diese aufgeschobene Absicht tatsächlich erledigen?
Wird sie einfach „deaktiviert“?
Wissenschaftler der TU Dresden haben sich genau mit dieser Frage auseinandergesetzt.
Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Volition und Kognitive Kontrolle“ untersuchte ein Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Marcus Möschl, wie unser Gehirn auf abgeschlossene Absichten reagiert.
Gemeinsam mit internationalen Experten analysierten sie über 20 Jahre wissenschaftliche Arbeiten, um herauszufinden, ob und wie unser Gehirn Handlungsabsichten nach deren Erledigung deaktiviert.
Alltägliche Beispiele dafür gibt es viele: das Aufräumen des Zimmers, das man immer wieder aufschiebt, oder das Anrufen eines Freundes, das man lieber morgen erledigt.
Solche aufgeschobenen Absichten beeinflussen unser Denken und Handeln mehr, als uns vielleicht bewusst ist.
Interessanterweise zeigt die Forschung, dass diese Absichten nicht immer sofort „abgehakt“ werden, selbst wenn sie abgeschlossen sind.
Das Problem der „Nachwirkungen“
Besonders spannend ist, dass erledigte Aufgaben manchmal nicht sofort aus unserem Gedächtnis verschwinden.
In einigen Fällen können sie uns sogar bei der Erfüllung neuer Aufgaben behindern.
Das passiert oft dann, wenn Handlungen an ein bestimmtes Ereignis oder einen markanten Reiz gekoppelt sind – wie etwa das Einnehmen von Medikamenten, an das wir durch einen Kalenderalarm erinnert werden.
Begegnen wir diesem Signal erneut, kann es vorkommen, dass die Absicht, das Medikament einzunehmen, wieder aktiviert wird, obwohl es bereits geschehen ist.
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Das kann in der Praxis zu ernsthaften Problemen führen, wie etwa einer doppelten Einnahme.
Die gute Nachricht:
Solche Nachwirkungen sind selten.
Unser Gehirn ist in der Lage, erledigte Absichten meistens zu „deaktivieren“, wenn sie abgeschlossen sind.
Doch dieser Prozess ist oft nicht so einfach wie das Ein- und Ausschalten eines Lichtschalters.
Schritt für Schritt muss das Gehirn alte Verbindungen auflösen und neue schaffen, damit wir nicht länger auf bereits erfüllte Aufgaben reagieren.
Was können wir daraus lernen?
Die Studie zeigt, wie fein unser Gehirn auf geplante Handlungen reagiert und wie wichtig es ist, bewusst mit aufgeschobenen Aufgaben umzugehen.
Mentales Training kann dabei helfen, fokussierter und effektiver zu arbeiten, indem wir lernen, solche mentalen „Altlasten“ schneller loszulassen.
Hast du schon mal erlebt, dass dich eine abgeschlossene Aufgabe weiter beschäftigt hat?
Wie gehst du damit um?
Mentaltrainer und Mentalcoach
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2 MonateEine spannende Forschung, lieber Hermann Krottenmaier 👏 🧠✨ Es ist faszinierend, wie unser Gehirn auf das Erledigen von Aufgaben reagiert. Dieses befreiende Gefühl, wenn wir etwas von der To-do-Liste streichen, kommt nicht von ungefähr. Die Forschung von Dr. Marcus Möschl und seinem Team zeigt, dass das Gehirn Handlungsabsichten tatsächlich bewusst „abschaltet“, sobald wir sie erledigt haben. Das bedeutet: Wenn wir eine Aufgabe abhaken, beendet unser Gehirn einen aktiven Prozess und schafft so Raum für neue, kreative Gedanken und frische Energie. Gerade in Zeiten, in denen wir oft mehrere Projekte gleichzeitig jonglieren, ist dieses Verständnis wertvoll. Es zeigt, wie wichtig es ist, sich auf den Abschluss von Aufgaben zu konzentrieren und nicht ständig „offene Tabs“ im Kopf zu haben. Jeder erledigte Punkt bedeutet mehr Klarheit, mehr Fokus und letztlich mehr mentale Freiheit. Großartige Forschung, die uns alle motivieren kann, unsere To-do-Listen ein wenig strukturierter anzugehen!